US-Pharmahandel

FDA bezichtigt McKesson zu lascher Opioidkontrollen

München - 19.02.2019, 09:00 Uhr

FDA-Chef Gottlieb kritisiert McKesson. (Foto: Imago)

FDA-Chef Gottlieb kritisiert McKesson. (Foto: Imago)


McKesson zahlte bereits 2017 Rekordstrafe

Es ist nicht das erste Mal, dass McKesson derart auffällig geworden ist. So zahlte der Konzern bereits 2017 eine Rekordstrafe von 150 Millionen Dollar, weil das Unternehmen wiederholt nicht über verdächtige Opioidchargen berichtet hatte. Andere Unternehmen wie Cardinal Health und AmerisourceBergen hatten damals kleinere Klagen per Vergleich beigelegt. Laut US-Medienberichten war allen drei Unternehmen vorgeworfen worden, an der Entstehung der Opioidkrise in den USA mitverantwortlich gewesen zu sein.

Im vergangenen Jahr hatte McKesson angekündigt, den Kampf gegen den Opioidmissbrauch zu unterstützen. Der Konzern berichtete über Maßnahmen, die verhindern sollen, dass Suchtmittel aus der sicheren Lieferkette abgezweigt werden. Laut dem Warnschreiben der FDA sollen jedoch einige dieser Bemühungen gescheitert sein. Demnach seien die Manipulationen an Opioidflaschen das Ergebnis eines internen Problems bei McKesson gewesen, das 2016 auftrat.

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Ähnliche Fälle bei anderen Wirkstoffen

In ihrem Warnschreiben verweist die FDA neben den Opioidfälschungen auch auf ähnlich gelagerte Fälle bei Medikamenten gegen HIV, Epilepsie und Bluthochdruck. So sei bei McKesson in einigen Fällen die Dokumentation nicht ausreichend und nachvollziehbar. Damit könnten nicht alle potenziell betroffenen Medikamente aufgefunden und untersucht werden.

Das FDA-Warnschreiben ist das erste, das auf Basis des sogenannten „Drug Supply Chain Security Act“ verfasst worden ist. Dieses Gesetz ist 2013 verabschiedet worden und verlangt von sämtlichen Unternehmen und Personen in der Arzneimittel-Lieferkette, dass die jeweiligen Produkte mittels einer eindeutigen Nummer identifiziert und nachverfolgt werden können.



Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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