Stichtag 20. März

Apothekerkammer Berlin: Diese fünf Listen stehen zur Wahl

Berlin - 06.03.2019, 17:55 Uhr

In Berlins Kammer wird gewählt: Fünf Listen wollen sich mit größtenteils ähnlichen Zielsetzungen für die Berliner Apotheker stark machen. Unterschiede gibt es vor allem bei den jeweiligen Zielgruppen. (s / Foto: imago)

In Berlins Kammer wird gewählt: Fünf Listen wollen sich mit größtenteils ähnlichen Zielsetzungen für die Berliner Apotheker stark machen. Unterschiede gibt es vor allem bei den jeweiligen Zielgruppen. (s / Foto: imago)


Hauptstadtapotheker: Angestellte ticken anders

Neben Belgardts Liste wollen, ähnlich wie bei einem Parteiensystem, vier weitere Listen nur das Beste für die Berliner Apotheker: Die Hauptstadtapotheker, Aktive Apotheker, Allianz Aller Apotheker, sowie Apotheker aus Wissenschaft, Industrie und Verwaltung. Dabei differenzieren sich die Gruppierungen vor allem durch die verschiedenen Zielgruppen, die sie ansprechen wollen. Die Wahlprogramme an sich unterscheiden sich wenig, wie sich am Beispiel der Hauptstadtapotheker zeigt. Diese Liste unter Leitung der Apothekerin Annette Dunin von Przychowski tritt zum ersten Mal an und könnte dadurch eine neue Dynamik in die Deligiertenversammlung bringen.

Die neue Liste will die Interessen aller angestellten Apotheker vertreten, unabhängig vom Tätigkeitsfeld. Und dass diese Spezialisierung sinnvoll ist, untermauert die Angestellten-Fraktion durch eine eigens initiierte Umfrage mit 40 Apothekern. Den Ergebnissen zufolge schätzen angestellte Apotheker die Zukunft ihres Berufsstandes positiver ein als Apothekenleiter. Außerdem finden es Angestellte wesentlich wichtiger, neue pharmazeutische Tätigkeitsfelder zu erschließen, als ihre Vorgesetzten, die ihrerseits mehrheitlich den Schwerpunkt ihrer Tätigkeit in der Arzneimitteldistribution sehen.

Allianz Aller Apotheker: Berufsbild ausbauen, Bürokratie abbauen

Im Gegensatz zu den oben genannten Listen will die Allianz Aller Apotheker (AAA) die Interessen aller Pharmazeuten vertreten, unabhängig davon, wo sie arbeiten und ob sie angestellt oder selbstständige Unternehmer sind. „Wir sind damit die einzige Liste, die diese gemeinsamen Stärken seit jeher in den Vordergrund stellt und aus der Apothekerkammer eine Mitgliedsorganisation für alle Apotheker machen will, die diese Mitglieder nicht nur in die Pflicht nimmt, sondern viel mehr mitnimmt. Dazu gehören Information und Einbindung genauso wie transparente und vielfältige Berichterstattung“, betont die Listenführerin Dr. Kerstin Kemmritz.

Ähnlich wie die „Offizin-Apotheke“ hat sich die AAA auf die Fahne geschrieben, die Entwicklung pharmazeutischer Kompetenzen voranzutreiben und sich bei der geplanten Apothekenreform von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) konstruktiv einzubringen. Der Unterschied zu den anderen Listen liege an der Herangehensweise der AAA, erläuterte die Inhaberin der Falken-Apotheke. „In der Allianz Aller Apotheker haben wir auch als Offizin-Apotheker keine Berührungsängste mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Berufsbereichen, denn wir empfinden die gemeinsamen Diskussionen jedes Mal als sehr bereichernd“, so Kemmritz.

Als ein Beispiel für ein Problemfeld, das sich über die pharmazeutischen Tätigkeitsfelder erstreckt, nennt die Apothekerin den Bürokratiezuwachs: „Diese Problematik betrifft ja nicht nur die Offizin-Apotheker. Wir müssen gemeinsam diese Probleme auch politisch viel deutlicher ansprechen und nach Lösungen suchen, die nicht in noch mehr Bürokratie und Dokumentation münden, sondern in mehr Verantwortung, mehr Entscheidungsspielräume und mehr Kompetenzen.“



Dr. Bettina Jung, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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