Jahresbilanz 2018

Apotheken verkaufen mehr als 20 Millionen Bionorica-Packungen

Stuttgart - 08.03.2019, 14:00 Uhr

Bionorica kann sich über gute Zahlen freuen, hier der Vorstandsvorsitzende Professor Dr. Michael A. Popp (links)  und der Vorstand Global Business Dr. Uwe Baumann. (Foto: Bionorica/Stephanie Winterhalter)

Bionorica kann sich über gute Zahlen freuen, hier der Vorstandsvorsitzende Professor Dr. Michael A. Popp (links)  und der Vorstand Global Business Dr. Uwe Baumann. (Foto: Bionorica/Stephanie Winterhalter)


In Neumarkt in der Oberpfalz gibt es einen Grund zu feiern: Das Traditionsunternehmen Bionorica hat 2018 die 20-Millionen-Marke beim Apothekenabverkauf seiner Präparate in Deutschland erreichen können. Wie Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Michael A. Popp auf der Bilanzpressekonferenz mitteilte, sei dieser Aufwärtstrend nicht zuletzt auf die konsequente Marketingstrategie zurückzuführen. Statt Endverbraucherwerbung bildet der Phytohersteller seit 2007 das Apothekenpersonal im Bereich pflanzliche Arzneimittel weiter und bietet ein spezielles Sichtwahlkonzept an – die Phytothek.

Deutschlands Phyto-Hersteller Nr. 1, die Bionorica SE, verzeichnete auch im vergangenen Jahr ein signifikantes Marktwachstum. Wie das mittelständische Unternehmen aus dem oberpfälzischen Neumarkt auf seiner Bilanzpressekonferenz am gestrigen Donnerstag bekannt gab, übertraf der Apothekenabverkauf von Sinupret, Canephron und Co. die allgemeinen Entwicklungen auf dem OTC- und Phytomarkt. Auch im direkten Vergleich mit den Wettbewerbern schnitt Bionorica sehr gut ab. 

Rekordabsätze in der Erkältungssaison 2018

Während sich 2018 im Vergleich zum Vorjahr der Absatz auf dem Apothekenmarkt insgesamt sowie bei den OTC- und Phyto-Produkten im Speziellen nur marginal änderte (0,2 Prozent, 0,4 Prozent, - 0,7 Prozent) wuchs er beim Bionorica-Portfolio um 3,1 Prozent. Vor allem in der Erkältungssaison am Jahresanfang wurden Sinupret und Bronchipret mehr als 400.000 bzw. rund 300.000-mal pro Woche verkauft und erreichten damit neue Rekordabsätze. Insgesamt wurden 2018 mehr als 20 Millionen Bionorica-Packungen in Deutschland abgegeben. Das entspricht einem Plus von 3,8 Prozent und bringt das mittelständische Unternehmen auf Platz 1 der Top-Hersteller auf dem deutschen Phytomarkt. 

Phytothek und Fortbildungskonzepte

Besonders stolz zeigte sich Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Michael A. Popp auf der Pressekonferenz bezüglich der Tatsache, dass es sich bei etwa 40 Prozent aller Kunden um Wiederkäufer handeln würde. Während Mitbewerber immer häufiger auf Endverbraucher-Marketing setzen, stehe bei Bionorica das Apothekenpersonal im Fokus, erklärte er. So werden seit 2007 PTA und seit 2014 Apotheker im Bereich der Pflanzenheilkunde weitergebildet. Aktuell gibt es 2.749 sogenannte Phyto-PTA und 967 Phyto-Apotheker. Auch ein spezielles Sichtwahl-Konzept existiert seit sieben Jahren. In der sogenannten Phytothek dürfen neben Bionorica-Produkten auch andere Phyto-Hersteller platziert werden. Zum Jahreswechsel 2018/2019 zählte das Unternehmen 1.001 unterzeichnete Verträge, 970 Apotheken verfügen bereits über den Einbau.

Schwarze Zahlen mit Dronabinol

Vom aktuellen Boom von Cannabis-Therapien profitierte Bionorica ebenfalls. Der Umsatz mit dem auf Cannabis basierenden Schmerzmittel Dronabinol lag im vergangenen Jahr bei rund 27 Millionen Euro, teilte der Mittelständler mit. Im Jahr zuvor waren es noch 16,7 Millionen Euro. Der Anteil am Gesamtumsatz lag damit bei knapp 8 Prozent. „Wir haben aufgrund des begrenzten Marktes, wegen der Nichterstattung und im Rahmen der Forschungs- und Entwicklungskosten über ein Jahrzehnt Verluste mit Dronabinol gemacht“, teilte der Vorstandsvorsitzende Michael Popp mit. Inzwischen schreibe das Unternehmen mit dem Produkt schwarze Zahlen.

Auch bei den internationalen Geschäften verkündete Bionorica erhebliche Absatzsteigerungen. Da Unternehmen ist vor allem auf den Märkten Russlands, der Ukraine, Polens und Österreichs aktiv. Wurden 2008 noch insgesamt 22 Millionen Packungen verkauft, gab es 2018 eine Verdopplung des internationalen Geschäfts mit rund 45 Millionen Packungen – im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Absatzsteigerung um mehr als 15 Prozent. Popp kündigte an, dass als nächstes mit Mexiko der lateinamerikanische Markt erschlossen werden soll.

Neubau in Neumarkt

Die Bionorica-Gruppe rechnet für 2018 mit einem Netto-Umsatzerlös von rund 338 Millionen Euro. Seit der Preisfreigabe für OTC-Produkte auf dem deutschen Gesundheitsmarkt im Jahr 2004 verfünffachte sich der Umsatz. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen sowohl in Deutschland als auch im Ausland mehr als 1700 Mitarbeiter. Am kommenden Montag ist der Spatenstich eines neuen Verwaltungsgebäudes in Neumarkt geplant. Hierfür steht eine Fläche von 20.000 m² bereit. Investiert werden sollen 2019 mehr als 48 Millionen Euro, davon etwa 25 Millionen Euro am deutschen Standort.



Dr. Armin Edalat, Apotheker, Chefredakteur DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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1 Kommentar

Jedes Jahr...

von Hans im Glück am 07.07.2019 um 23:36 Uhr

...dieselbe Leier.
Man könnte die Berichte der letzten Jahre übereinanderlegen und würde bis auf die Zahlen keine Änderungen erkennen.
Klar liegt es an der Marketingstrategie, denn was Neues bringt Bionorica ja nicht mehr auf den Markt.
Und solange man Hunderte PTAs und Apotheker für einen Unkostenbeitrag nach Mallorca zu „Workshops“ (böse Zungen würden von Kaffefahrtähnlichen Veranstaltungen sprechen) gekarrt werden, bleibt das Verkaufspersonal der Marke treu.
Spannend wird es, wenn Dr. Baumann als eigentlicher Vater des Erfolgs 2021 abtritt.
Die zweite Reihe bei Bionorica hat da leider nur blasse Gesichter zu bieten.

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