Vorsitzender des Gesundheitsausschusses

Erwin Rüddel: Ja zu impfenden Apothekern

Berlin - 08.04.2019, 16:00 Uhr

Erwin Rüddel (CDU), Vorsitzender des Gesundheitsausschusses, blickt zuversichtlich in die Zukunft des Gesundheitswesen – nicht zuletzt dank neuer Möglichkeiten durch die Digitalisierung. (m / Foto: imago)

Erwin Rüddel (CDU), Vorsitzender des Gesundheitsausschusses, blickt zuversichtlich in die Zukunft des Gesundheitswesen – nicht zuletzt dank neuer Möglichkeiten durch die Digitalisierung. (m / Foto: imago)


E-Rezept: Vor-Ort-Apotheke sticht DocMorris

Rüddel sieht auch durch das E-Rezept, das im kommenden Jahr neben der ärztlichen Fernbehandlung etabliert werden soll, große Chancen für die Vor-Ort-Apotheken. Die Furcht, dass vor allem Versender aus dem Ausland profitieren werden, kann er nicht teilen. Vielmehr werde es mit den neuen digitalen Möglichkeiten sowie neuen Regelungen zum Botendienst künftig möglich sein, dass ein Patient, der eine Apotheke in der Nähe mit der Belieferung seines E-Rezepts beauftragt, schon ein bis zwei Stunden später sein Arzneimittel bekommt. „Das ist ein großer Vorteil gegenüber DocMorris“, betonte Rüddel. Der CDU-Politiker räumte ein, dass die neuen digitalen Prozesse Investitionen erfordern, auch von Apotheken. Auf der anderen Seite ließen sich so aber auch Effizienzreserven heben – die Versorgung der Patienten werde schneller und besser.

Zyto-Apotheken: Mehr Kontrollen sind ein Muss

Mit Blick auf die Zyto-Apotheker und ihre Vergütung stellte Rüddel in Aussicht, dass auch hier möglicherweise noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. Während der Gesetzentwurf für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV) zunächst vorsah, dass Zyto-Apotheken künftig einen Arbeitspreis von rund 110 Euro erhalten sollen, ist diese Regelung aus dem Kabinettsentwurf gänzlich verschwunden.
Hier müsse man noch einmal schauen, wie man zu verträglichen Lösungen kommt, so der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses. Zugleich machte er deutlich, dass die Zyto-Apotheker in einem anderen Punkt keine Bewegung mehr erwarten können: bei den Kontrollen. Diese sind nach den Plänen im GSAV künftig regelhaft alle zwei Jahre auch bei Apotheken, die parenterale Zubereitungen herstellen, durchzuführen. Daneben soll es unangemeldete Inspektionen geben. „Da stehen wir unter öffentlicher Beobachtung“, so Rüddel.

Für VZA-Präsident Klaus Peterseim ist jedoch gerade Letzteres bitter: Hier müssten Apotheker für etwas büßen, das ein einzelner Krimineller angerichtet habe. Die neuen Auflagen kosteten Geld und auch Personal.



Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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