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Welt-Parkinson-Tag
Beginn der L-Dopa-Therapie: früh, spät oder ganz egal?
Weder Schaden noch Nutzen durch frühzeitiges L-Dopa
Auf jene neue Studie, auf die sich am heutigen Welt-Parkinson-Tag auch die Ärzte Zeitung bezieht, machte die Deutsche Gesellschaft für Neurologie bereits am 24. Januar 2019 aufmerksam: „Die Ergebnisse der heute im New England Journal of Medicine publizierten Studie „Delayed-start Trial Levodopa in Early Parkinson’s Disease“ (LEAP) belegen, dass die L-Dopa-Einnahme über zwei Jahre keine negativen Effekte hat“, hieß es im Januar in einer entsprechenden Pressemitteilung. Senior-Prof. Dr. Dr. h.c. Günther Deuschl, Parkinson-Experte vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel und Mitautor der Studie spitzte diese Aussage noch zu: „Die frühzeitige Therapie mit L-Dopa war in dieser randomisierten Studie nicht mit zusätzlichen Risiken behaftet.“ Und die Ärzte Zeitung geht in ihrer Formulierung am heutigen Donnerstag noch weiter: Die Studie dürfte die Parkinsontherapie „massiv“ verändern: „Neurologen können den Erkrankten nun schon guten Gewissens frühzeitig das derzeit wirksamste Parkinsonmedikament verabreichen.“ Für Deuschl sei damit auch die Empfehlung hinfällig, bei jüngeren Patienten mit Dopaminagonisten und bei älteren mit L-Dopa zu beginnen: „Diese Empfehlung hat nun keine Substanz mehr und wird sicher bei der nächsten Leitlinien-Novellierung diskutiert“, zitiert ihn die Ärzte Zeitung. Was steckt hinter dieser Studie?
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Auch die DAZ 13/2019 berichtete Ende März über die Ergebnisse jener Studie und kam zu einem etwas nüchterneren Fazit: „Frühzeitiger Therapiebeginn bringt keinen Vorteil, schadet aber auch nicht“, titelte die DAZ. Grund der neuen Studie scheint nämliche eine ältere Studie vor rund 14 Jahren gewesen zu sein: Damals hatte eine amerikanische Forschergruppe Hinweise darauf gefunden, dass L-Dopa das Fortschreiten des Morbus Parkinson verlangsamen könnte. Diese Hypothese konnte die aktuelle Studie nun nicht bestätigen. Bestätigen konnte sie aber eben auch nicht, dass der frühe L-Dopa beginn schädlich sein könnte. Darauf hatten nämlich bildgebende Untersuchungen in der älteren Studie hingewiesen. Ob höhere Dosen, längere Verabreichungszeiten oder die Einnahme in späteren Stadien den Verlauf der Parkinson-Krankheit doch verändern könnten, sollte allerdings in zukünftigen Studien geprüft werden, heißt es am Ende der Originalpublikation.
Kommt der Durchbruch mit maßgeschneiderten Antikörpern?
Nichtsdestotrotz schreibt die Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen e.V. (DPG) am heutigen Welt-Parkinson-Tag in einer Pressemitteilung, dass die Parkinson-Therapie vor einem entscheidenden Wandel stehe: „Zum ersten Mal sind Therapien in Reichweite, die an den Ursachen ansetzen, statt lediglich die Symptome zu bekämpfen“, wird Prof. Dr. Günter Höglinger, Erster Vorsitzender der DPG, zitiert. Ein vielversprechender Ansatz könnten demanch maßgeschneiderte Antikörper sein. Diese sollen die Ausbreitung von α-Synuklein im Nervensystem verhindern und Ablagerungen reduzieren, die sich durch eine Fehlfaltung dieses Eiweißstoffes ansammeln. Mit deutscher Beteiligung seien vor Kurzem zwei große Studien angelaufen, in denen insgesamt mehr als 600 Patienten Antikörper gegen α-Synuklein erhalten sollen (Prasinezumab in der PASADENA-Studie und BIIB054 in der SPARK-Studie ). „Wir hoffen, dass der Verlauf der Krankheit durch diese Intervention verändert und verlangsamt wird, aber es wird noch mindestens zwei Jahre dauern, bis die letzten Patienten in diesen Studien behandelt wurden und wir erste Ergebnisse erwarten dürfen“, wird Prof. Dr. Karla Eggert, Zweite Vorsitzende im Vorstand der Fachgesellschaft zitiert.
Jeder fünfte Parkinson-Patient erhält keine Medikamente
Eine weitere Pressemitteilung der Fachgesellschaft weist übrigens außerdem darauf hin, dass es auch im Umgang mit den bis jetzt verfügbaren Therapieoptionen Verbesserungsmöglichkeiten gibt. So gebe es offenbar einen Bruch in der Parkinson-Therapie, wenn die Pateinten ins Pflegeheim kommen. Viele Parkinson-Erkrankte in Seniorenheimen würden zu selten oder nie einen Neurologen sehen. In der Folge sollen 22 Prozent der Patienten keine Arzneimittel erhalten, obwohl ihre Krankheit diagnostiziert sei.
2 Kommentare
Gott segne Doktor Arthur Moon dafür, dass er mir geholfen hat, die Parkinson-Krankheit meines Vaters zu heilen. Brüder,
von Rocky Elves am 12.09.2019 um 0:24 Uhr
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Gott segne Doktor Arthur Moon dafür, dass er mir geholfen hat, die Parkinson-Krankheit meines Vaters zu heilen. Brüder,
von Kerry Henson am 10.09.2019 um 12:53 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
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