Welt-Parkinson-Tag

Beginn der L-Dopa-Therapie: früh, spät oder ganz egal?

Stuttgart - 11.04.2019, 17:45 Uhr

Rigor, Ruhetremor und posturale Instabilität sind die Kardinalsymptome von Parkinson. Aber auch eine Veränderung des Schriftbildes durch Verspannung der Handmuskulatur kann ein Symptom für Parkinson sein. (b/Foto: Ocskay
Mark / stock.adobe.com)

Rigor, Ruhetremor und posturale Instabilität sind die Kardinalsymptome von Parkinson. Aber auch eine Veränderung des Schriftbildes durch Verspannung der Handmuskulatur kann ein Symptom für Parkinson sein. (b/Foto: Ocskay Mark / stock.adobe.com)


In der aktuellen Parkinson-Leitlinie steht, dass die Parkinson-Therapie „rechtzeitig, altersgerecht und effizient beginnen“ sollte. Doch was bedeutet das? Mittlerweile stehen zwar zahlreiche Arzneimittel zur Verfügung, eine Art Stufenschema für ihren Einsatz gibt es jedoch nicht. Ist es noch zeitgemäß mit einer L-Dopa-Therapie möglichst spät zu beginnen? Und sind mittlerweile kausale Behandlungsansätze in Sicht?

„Bahn frei für frühe L-Dopa-Therapie!“ titelt am heutigen Welt-Parkinson-Tag die Ärzte Zeitung. Das klingt zunächst nach einem echten Durchbruch, doch den einen großen Durchbruch gab es in der Parkinson-Therapie schon lange nicht mehr: Bereits in der DAZ 49/2015 war zu lesen, dass es in den letzten Jahren auch beim Morbus Parkinson keine kausal-therapeutischen Fortschritte mehr gab. Und das scheint auch erst einmal so zu bleiben. Dennoch schrieb auch die DAZ 2015 bereits, dass L-Dopa besser als sein Ruf sein könnte – und ein früher Therapie-Beginn mit L-Dopa sinnvoll. So habe bereits 2014 eine große Studie (PD-MED) das überraschende Ergebnis erbracht, dass L-Dopa im Vergleich zu D2-Agonisten und MAO-B-Hemmern über einen Zeitraum von sieben Jahren deutlich besser vertragen werde: „Nur 7 % der Teilnehmer setzten L-Dopa ab, aber 50 % D2-Agonisten und 72 % MAO-B-Hemmer, vor allem wegen unerwünschter Wirkungen (2% vs. 28% vs. 25%), aber auch wegen einer nachlassenden Wirkung.“
Wie zu erwarten provozierte L-Dopa aber mehr Dyskinesien (21% vs. 14%), jedoch nur geringfügig mehr Fluktuationen. Die Studienautoren meinten schon damals, dass ihre Ergebnisse helfen könnten, die sogenannte „L-Dopa-Phobie“ endgültig zu überwinden, „da an einer großen Patientenzahl über einen längeren Zeitraum gezeigt werden konnte, dass die Lebensqualität der Patienten durch initialen Einsatz von L-Dopa gesteigert werden kann.“

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Allgemein gilt es als typisch für L-Dopa, dass das therapeutische Fenster im Krankheitsverlauf immer enger wird, was zunehmend zu Fluktuationen führt, also dem schnellen Wechsel zwischen Über- und Unterdosierung, On- und Off-Phasen. Diesen motorischen Fluktuationen sind laut Leitlinie „Idiopathisches Parkinson-Syndrom“ (Stand 2016) Dyskinesien überlagert. Darunter versteht man unwillkürliche „choreatiforme“ Bewegungen zum Zeitpunkt der maximalen Wirksamkeit von Levodopa ( „Peak dose“-Dyskinesien) oder Dystonien während der Anflutungs- und/oder Abflutungsphase. Aufgrund dieser beiden Komplikationen heißt es in der Leitlinie, dass diskutiert werde, „den Einsatz von Levodopa bei jüngeren Patienten mit IPS möglichst aufzuschieben“. Viele, wenn nicht alle Patienten werden jedoch im Verlauf ihrer Parkinson-Erkrankung Levodopa für eine effektive Symptomkontrolle benötigen – laut Leitlinie ca. 50 bis 90% innerhalb von 4 bis 6 Jahren.

Schon 2015 gab es Hinweise, dass sich das Auftreten von Dyskinesien substanziell verringern lässt, wenn L-Dopa nur in niedrigerer Konzentration zum Einsatz kommt (400 mg/Tag oder 5 mg bzw. 7 mg pro kg Körpergewicht bei Frauen bzw. Männern). Viele Patienten benötigen jedoch höhere Dosierungen, sodass sich durch Kombination mit beispielsweise Dopamin-Agonisten die L-Dopa-Dosis und damit die Rate an Dyskinesien reduzieren lässt.

Doch ist eine verzögerte bzw. sparsame L-Dopa-Therapie noch zeitgemäß? Immerhin ist L-Dopa noch immer das wirkungsvollste Antiparkinsonmittel.Fraglich bleibt laut Leitlinie in dieser Hinsicht, „ob Levodopa möglicherweise toxisch oder sogar protektiv für die verbleibenden nigrostratialen dopaminergen Neurone ist.“ Eine neue Studie könnte darauf nun eine Antwort liefern, nämlich: weder noch

Weder Schaden noch Nutzen durch frühzeitiges L-Dopa

Auf jene neue Studie, auf die sich am heutigen Welt-Parkinson-Tag auch die Ärzte Zeitung bezieht, machte die Deutsche Gesellschaft für Neurologie bereits am 24. Januar 2019 aufmerksam: „Die Ergebnisse der heute im New England Journal of Medicine publizierten Studie „Delayed-start Trial Levodopa in Early Parkinson’s Disease“ (LEAP) belegen, dass die L-Dopa-Einnahme über zwei Jahre keine negativen Effekte hat“, hieß es im Januar in einer entsprechenden Pressemitteilung. Senior-Prof. Dr. Dr. h.c. Günther Deuschl, Parkinson-Experte vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel und Mitautor der Studie spitzte diese Aussage noch zu: „Die frühzeitige Therapie mit L-Dopa war in dieser randomisierten Studie nicht mit zusätzlichen Risiken behaftet.“ Und die Ärzte Zeitung geht in ihrer Formulierung am heutigen Donnerstag noch weiter: Die Studie dürfte die Parkinsontherapie „massiv“ verändern: „Neurologen können den Erkrankten nun schon guten Gewissens frühzeitig das derzeit wirksamste Parkinsonmedikament verabreichen.“ Für Deuschl sei damit auch die Empfehlung hinfällig, bei jüngeren Patienten mit Dopaminagonisten und bei älteren mit L-Dopa zu beginnen: „Diese Empfehlung hat nun keine Substanz mehr und wird sicher bei der nächsten Leitlinien-Novellierung diskutiert“, zitiert ihn die Ärzte Zeitung. Was steckt hinter dieser Studie? 

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Auch die DAZ 13/2019 berichtete Ende März über die Ergebnisse jener Studie und kam zu einem etwas nüchterneren Fazit: „Frühzeitiger Therapiebeginn bringt keinen Vorteil, schadet aber auch nicht“, titelte die DAZ. Grund der neuen Studie scheint nämliche eine ältere Studie vor rund 14 Jahren gewesen zu sein: Damals hatte eine amerikanische Forschergruppe Hinweise darauf gefunden, dass L-Dopa das Fortschreiten des Morbus Parkinson verlangsamen könnte. Diese Hypothese konnte die aktuelle Studie nun nicht bestätigen. Bestätigen konnte sie aber eben auch nicht, dass der frühe L-Dopa beginn schädlich sein könnte. Darauf hatten nämlich bildgebende Untersuchungen in der älteren Studie hingewiesen. Ob höhere Dosen, längere Verabreichungszeiten oder die Einnahme in späteren Stadien den Verlauf der Parkinson-Krankheit doch verändern könnten, sollte allerdings in zukünftigen Studien geprüft werden, heißt es am Ende der Originalpublikation.

Kommt der Durchbruch mit maßgeschneiderten Antikörpern?

Nichtsdestotrotz schreibt die Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen e.V. (DPG) am heutigen Welt-Parkinson-Tag in einer Pressemitteilung, dass die Parkinson-Therapie vor einem entscheidenden Wandel stehe: „Zum ersten Mal sind Therapien in Reichweite, die an den Ursachen ansetzen, statt lediglich die Symptome zu bekämpfen“, wird Prof. Dr. Günter Höglinger, Erster Vorsitzender der DPG, zitiert. Ein vielversprechender Ansatz könnten demanch maßgeschneiderte Antikörper sein. Diese sollen die Ausbreitung von α-Synuklein im Nervensystem verhindern und Ablagerungen reduzieren, die sich durch eine Fehlfaltung dieses Eiweißstoffes ansammeln. Mit deutscher Beteiligung seien vor Kurzem zwei große Studien angelaufen, in denen insgesamt mehr als 600 Patienten Antikörper gegen α-Synuklein erhalten sollen (Prasinezumab in der PASADENA-Studie und BIIB054 in der SPARK-Studie ). „Wir hoffen, dass der Verlauf der Krankheit durch diese Intervention verändert und verlangsamt wird, aber es wird noch mindestens zwei Jahre dauern, bis die letzten Patienten in diesen Studien behandelt wurden und wir erste Ergebnisse erwarten dürfen“, wird Prof. Dr. Karla Eggert, Zweite Vorsitzende im Vorstand der Fachgesellschaft zitiert.

Jeder fünfte Parkinson-Patient erhält keine Medikamente

Eine weitere Pressemitteilung der Fachgesellschaft weist übrigens außerdem darauf hin, dass es auch im Umgang mit den bis jetzt verfügbaren Therapieoptionen Verbesserungsmöglichkeiten gibt. So gebe es offenbar einen Bruch in der Parkinson-Therapie, wenn die Pateinten ins Pflegeheim kommen. Viele Parkinson-Erkrankte in Seniorenheimen würden zu selten oder nie einen Neurologen sehen. In der Folge sollen 22 Prozent der Patienten keine Arzneimittel erhalten, obwohl ihre Krankheit diagnostiziert sei. 



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Gott segne Doktor Arthur Moon dafür, dass er mir geholfen hat, die Parkinson-Krankheit meines Vaters zu heilen. Brüder,

von Rocky Elves am 12.09.2019 um 0:24 Uhr

Gott segne Doktor Arthur Moon dafür, dass er mir geholfen hat, die Parkinson-Krankheit meines Vaters zu heilen. Brüder, mein Vater hat eine lange Zeit an der Parkinson-Krankheit gelitten, ich habe so viele Mittel ausprobiert, aber es scheint zu funktionieren. Aber ich hatte Kontakt zu einem Kräuterarzt, bei dem ich so viele Menschen sah, die aussagten, wie sie alle von diesem Arzt von ihren verschiedenen Krankheiten und Viren geheilt wurden. Also erklärte ich ihm mein gesamtes Problem und er versprach, meinen Vater zu heilen. Also gab ich ihm allen Nutzen des Zweifels, und siehe, er bereitete die Kräutermischung vor und sandte sie mir in mein Land. Heute bin ich stolz zu sagen, dass mein Vater jetzt frei von Parkinson ist und sein Leben wieder normal ist. Für den Fall, dass Sie an der Parkinson-Krankheit oder anderen Krankheiten oder Viren leiden, möchte ich Sie bitten, sich schnellstmöglich an Arthur Moon zu wenden, um Ihre Heilung zu erreichen. Seine Email: arthurmoon01@gmail.com

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Gott segne Doktor Arthur Moon dafür, dass er mir geholfen hat, die Parkinson-Krankheit meines Vaters zu heilen. Brüder,

von Kerry Henson am 10.09.2019 um 12:53 Uhr

Gott segne Doktor Arthur Moon dafür, dass er mir geholfen hat, die Parkinson-Krankheit meines Vaters zu heilen. Brüder, mein Vater hat eine lange Zeit an der Parkinson-Krankheit gelitten, ich habe so viele Mittel ausprobiert, aber es scheint zu funktionieren. Aber ich hatte Kontakt zu einem Kräuterarzt, bei dem ich so viele Menschen sah, die aussagten, wie sie alle von diesem Arzt von ihren verschiedenen Krankheiten und Viren geheilt wurden. Also erklärte ich ihm mein gesamtes Problem und er versprach, meinen Vater zu heilen. Also gab ich ihm allen Nutzen des Zweifels, und siehe, er bereitete die Kräutermischung vor und sandte sie mir in mein Land. Heute bin ich stolz zu sagen, dass mein Vater jetzt frei von Parkinson ist und sein Leben wieder normal ist. Für den Fall, dass Sie an der Parkinson-Krankheit oder anderen Krankheiten oder Viren leiden, möchte ich Sie bitten, sich schnellstmöglich an Arthur Moon zu wenden, um Ihre Heilung zu erreichen. Seine Email: arthurmoon01@gmail.com

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