Brandenburg

Wie funktioniert Apotheke? – Ministerin Karawanskij schaut hinter die Kulissen

Berlin - 17.04.2019, 07:00 Uhr

Von links nach rechts: Apothekeninhaberin Ute Weber-Fabritz, Ministerin Susanna Karawanskij, DAZ.online-Redakteurin Dr. Bettina Jung und Apothekeninhaber Hansjörg Fabritz. (Foto: Sket)

Von links nach rechts: Apothekeninhaberin Ute Weber-Fabritz, Ministerin Susanna Karawanskij, DAZ.online-Redakteurin Dr. Bettina Jung und Apothekeninhaber Hansjörg Fabritz. (Foto: Sket)


Reicht Gleichpreisigkeit zum Schutz der Präsenzapotheken? 

Dass es die Präsenzapotheken deshalb und vor allem auch wegen ihrer Beratungsleistungen zu schützen gilt, davon war Karawanskij bereits vor ihrem Besuch überzeugt. Wie sieht eigentlich die Landesspitzenpolitikerin die Pläne zum Apothekenmarkt auf Bundesebene? „Die Gleichpreisigkeit ist ein gesetzgeberischer Versuch, das Thema ‚flächendeckende Versorgung‘ zu behandeln. Ob diese Maßnahme wirkt, bleibt abzuwarten. Die regionalen Apotheken sind sehr wichtig, insbesondere im Hinblick auf die Beratung und Rezepturherstellung. Andererseits ist der Versandhandel aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken“, differenziert Karawanskij.

Apotheker braucht das Land

Um pharmazeutische Dienstleistungen in hoher Qualität anzubieten, braucht es Personal. Und gerade in ländlichen Regionen wie beispielsweise Brandenburg herrscht in Gesundheitsberufen ein Fachkräftemangel. Die Apothekerkammer Brandenburg setzt sich schon seit Jahren dafür ein, dass dort Pharmazie studiert werden kann. Eine sinnvolle Maßnahme? Für die Ministerin besteht noch Evaluationsbedarf: „Ob ein neuer Pharmaziestudiengang in Brandenburg das Problem löst, also ob die Pharmaziestudenten später tatsächlich auf dem Land bleiben, müsste aus meiner Sicht durch Zahlen belegt werden.“

Die Regenbogen-Apotheke, die 15 Mitarbeiter, davon drei in Vollzeit, beschäftigt, ist personell noch relativ gut aufgestellt. Hier werden auch patientenindividuelle Verblisterungen zur Heimversorgung von Hand durchgeführt. Zwar ließe sich dieser zeitaufwändige Vorgang auch in Auftrag geben, doch das Pharmazeutenpaar findet, dass es im Sinne der Patienten die Mühe wert ist. „Wir sind der Meinung, dass das manuelle Verblistern am sinnvollsten ist, denn nur so haben wir die Kontrolle darüber, was in den Blisterpackungen ist und können dafür Verantwortung übernehmen“, erklärte Ute Weber-Fabritz.



Dr. Bettina Jung, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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