Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

21.04.2019, 08:00 Uhr

Spahns Osternest? Da müssen wir noch mal drüber reden. (Foto: Andi Dalferth)

Spahns Osternest? Da müssen wir noch mal drüber reden. (Foto: Andi Dalferth)


Wir stecken in einem österlichen Dilemma: Verschafft uns Spahns Osternest wirklich die Gleichpreisigkeit oder sollen wir zurück zu unserer Ur-Forderung nach dem Rx-Versandverbot? Die Grünen haben uns sogar Gips-Eier ins Nest gelegt: Sie wollen Rx-Boni erlauben, den Mehrbesitz lockern und Apotheken mit kleinem Umsatz mehr Honorar geben. Sonst noch was? Aber was wollen wir eigentlich wirklich? Wie weit wollen und können wir mit Spahn gehen? Auf Druck von Kammern und Verbänden soll das Ei des Kolumbus auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung gefunden werden. Frohe Ostern!

15. April 2019

Schön hat er geredet, der Medizinethiker Giovanni Maio auf dem Sächsischen Apothekertag, das hat unseren geschundenen Seelen gutgetan: Apotheker – das bedeutet Arzneimittelsicherheit, Patientenschutz, Gesundheitskompetenz und Ansprechbarsein, das sind Gespräche mit Patienten, das sind Problemlösungen. Das alles müsse man nicht nur moralisch, sondern auch ökonomisch anerkennen, sagte der Ethiker. Wie wahr, mein liebes Tagebuch. Und er fügt hinzu: Die Apotheken dürfen sich nicht unter Wert verkaufen, sondern sollten mit Rückgrat den heilberuflichen Charakter ihres Berufs hochhalten – im Interesse der Patienten.“ Wie recht er hat. Fragt sich nur: Was heißt hier unter Wert? Ginge es nach den Krankenkassen, werden wir schon über Wert bezahlt. Und noch eine Frage, mein liebes Tagebuch: Haben wir in der Vergangenheit den heilberuflichen Charakter unseres Berufs ausreichend genug hochgehalten und tun wir es heute ausreichend? Prima vista und mit Worten vielleicht, aber schauen wir genauer hin, kommen mir so einige Zweifel. Müssten wir z. B. in Sachen Medikationsanalyse nicht schon viel weiter sein? 

Ein anderes Thema auf dem Sächsischen Apothekertag war das Apothekenstärkungsgesetz, dem der sächsische Kammer- und ABDA-Präsident Schmidt einiges abgewinnen kann: „Prinzipiell positiv“ sieht er es, ein „Schritt in die richtige Richtung“. Hätten wir „nur“ ein Rx-Versandverbot bekommen, hätte es nicht so viele Lösungen für unsere zahlreichen anderen Probleme gegeben. Mein liebes Tagebuch, so kann man’s leicht euphorisiert sehen. Der sächsische CDU-Bundestagsabgeordnete Krauß sieht den Gesetzentwurf ebenfalls positiv, samt Modellvorhaben fürs Impfen. Und er machte Hoffnung, dass für die im Entwurf angedachten honorierten Dienstleistungen noch ein paar Euro mehr drin sind als derzeit vorgesehen. Mein liebes Tagebuch, klingt nach Zuckerchen. Und kommt vielleicht auch darauf an, welche Dienstleistungen wir anbieten. Bisher sieht es von Seiten der Bundesapothekerkammer mit konkreten Angeboten noch mau aus. 

16. April 2019

Die Grünen hadern mit dem Spahnschen Referentenentwurf für ein Apothekenstärkungsgesetz, sie gehen davon aus, dass er kein einziges Problem löse, sondern nur Mehrausgaben erzeuge. Sie stören sich daran, dass wirtschaftliche stabile Apotheken besonders davon profitierten und den kleinen Apotheken nicht geholfen sei. Und daher haben die Grünen nun einen eigenen Antrag vorgelegt. Die Kernforderung: Kleine Apotheken sollen mehr pro Rx-Packung erhalten als große (Versand-)Apotheken. Außerdem sollen den deutschen Apotheken Rx-Boni in Höhe der Zuzahlung erlaubt und die Regelungen zum Mehrbesitz gelockert werden. Mal ehrlich, mein liebes Tagebuch, verquaster geht’s fast nicht. Wie bitte, definiert man „kleine Apotheken“? Bei den Grünen geht das ganz einfach, nämlich nach Umsatz! Warum nicht nach Gewinn? Was sagt schon der Umsatz aus? Wie niedrig muss er sein, um mehr Honorar zu bekommen? Und die Krankenkassen freuen sich über alle Versicherten, die in große Apotheken gehen, da müssen sie weniger für Rx zahlen. Und wie passen Bonizahlungen dazu? Wenn die Grünen den Apotheken Boni-Zahlungen in Höhe der Zuzahlung erlauben, schicken sie damit viele kleinen Apotheken in den sicheren Tod. Schließlich können sich die Grünen noch eine Lockerung der Anzahl von Filialen vorstellen, aber nur unter bestimmten Bedingungen, „um eine Ketten-Bildung zu vermeiden“. Mein liebes Tagebuch, da möchte man nicht wissen, wie diese Definition der  bestimmten Bedingungen aussehen soll – das Hickhack um diese Bedingungen, die Tricks, wie man diese Definitionen umgehen könnte, wird ein Heidenspaß. Also, mal ehrlich, da beschäftigen wir uns lieber mit dem Spahnschen Referentenentwurf und versuchen ihn zu optimieren und vergessen das Grüne Papier. 

Übrigens, unsere Umfrage unter DAZ.online-Lesern ergab eine deutliche Ablehnung des Antrags der Grünen. Die Mehrheit der Stimmen hält am Rx-Versandverbot fest. 


Das Gezerre um die Importförderklausel ist noch nicht ausgestanden. Derzeit rangeln die Kassenverbände um Pro und Contra und sind sich vollkommen uneins, ob sie daran festhalten wollen oder nicht. Der AOK-Bundesverband hält nichts von einer Förderung der Importe, vor allem aufgrund der Skandale um die Importware, außerdem erschlössen sie nur marginale Wirtschaftlichkeitsreserven. Die übrigen fünf Kassenverbände (vdek, BKK, IKK, Knappschaft und SVLFG) sehen in der Importförderung dagegen noch zusätzliche Wirtschaftlichkeitsreserven. Und der GKV-Spitzenverband, dem alle sechs Kassenverbänden angehören, ist sich irgendwie nicht einig, wie er sich positionieren soll: Der Spitzenverband als solcher möchte an der Klausel festhalten, der Vize-Chef des Verbands hält die Importförderklausel für überholt. Mein liebes Tagebuch, nun macht was draus. 

17. April 2019

Es rumort in der ABDA. So geschmeidig, wie der ABDA-Präsident den Spahnschen Referentenentwurf zur Apothekenstärkung sieht, stellt er sich für neun Apothekerkammern und sieben Apothekerverbände, mithin fast die Hälfte der ABDA-Mitglieder, nicht dar. Sie sehen deutlichen Diskussionsbedarf und fordern nun, eine außerordentliche Mitgliederversammlung der ABDA einzuberufen. Es geht ihnen vor allem um das Gesetzesvorhaben, die für das EU-Ausland im Versandhandel geltende Preisbindung aus dem Arzneimittelgesetz zu streichen (§ 78, Abs. 1, Satz 4 AMG). Spahn will diese Streichung, weil er ansonsten eine Klage der EU befürchtet. Mit der Streichung wolle man der EuGH-Entscheidung vom 16. Oktober 2016 Rechnung tragen, sagt er. Der ABDA-Gesamtvorstand zeigte sich jedoch schon im März mit einer Streichung nicht einverstanden, da die Gleichpreisigkeit in Gefahr sei, wenn dieser Satz gestrichen würde. Mein liebes Tagebuch, das sieht nach einem kleinen Dilemma für Spahn und die ABDA aus, denn die jetzt aktiv gewordenen Kammern und Verbänden haben sich daran erinnert, dass die ABDA-Mitgliederversammlung schon im Januar beschlossen habe, am Rx-Versandverbot festzuhalten, wenn der Gesetzgeber keine andere Maßnahme treffe, um die Gleichpreisigkeit zu sichern. 


Na, diesem Druck von neun Apothekerkammern und sieben -verbänden kann sich die ABDA nicht erwehren: Für den 2. Mai lädt sie zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung nach Berlin. Mein liebes Tagebuch, warum eigentlich nicht gleich so? Ein so weichenstellendes Gesetzesvorhaben rechtfertigt allemal eine eigene Mitgliederversammlung – da hätte die ABDA von selbst drauf kommen können. Es gibt noch offene Fragen, es gibt erheblichen Gesprächsbedarf. Was ist, wenn Spahn den umstrittenen Satz im AMG partout streichen will? Und was ist – bei allen positiven Ansätzen – mit all den anderen Schwachstellen im Gesetzentwurf, die nach einer Nachbesserung rufen? Ja, mein liebes Tagebuch,  Dank an alle aktiven Kammern und Verbände, die nochmal drüber reden wollen. 


Sie bleiben aktiv, die drei „Nachwuchsapotheker“ Wilke, Schrot und Zoschke. Vor kurzem noch organisierten sie den Berliner Protestmarsch, bei dem rund 500 Apothekerinnen und Apotheker für die Rettung der Apotheke auf die Straße gingen. Jetzt zünden sie die nächste Stufe – und schreiben „Postkarten“ an Bundestagsabgeordnete. Mein liebes Tagebuch, keine Sorge, es sind keine Papierpostkarten und keine Faxe, es sind digitale Postkarten per Mail. Und sie rufen dazu alle Kolleginnen und Kollegen auf, es ebenso zu tun. Die Forderungen auf den digitalen Karten: zeitgemäße Honorierung, Rx-Preisbindung und Einhaltung des Subsidiaritätsprinzip im Apothekenwesen. Alle, denen die Apotheke vor Ort am Herzen liegt, sollten diese Karte an ihren jeweiligen Bundestagsabgeordneten im Wahlkreis schicken. Mit schönen Ostergrüßen…

18. April 2019 

Man kann Spahn nicht nachsagen, er würde Gesetzesaktivitäten vertrödeln. Nein, mit diesem Bundesgesundheitsminister geht es Schlag auf Schlag. Nach dem Gesetzentwurf fürs Apothekenstärkungsgesetz haut er nun den Entwurf für die PTA-Reform raus. Die PTA liegt ihm am Herzen. Der PTA-Beruf soll gestärkt und aufgewertet werden – aber die PTA-Ausbildung nicht verlängert werden. Das ist für Spahn sichtlich kein Widerspruch. Also, er will einen moderneren und attraktiveren PTA-Beruf mit einer zweieinhalbjährigen Ausbildung. Und das geht so: Er lässt ein richtiges Berufsbild schaffen mit zehn Punkten – sie konkretisieren das, was eine PTA-Tätigkeit ausmacht, nach Meinung des Ministeriums. Zum Beispiel Ausgangsstoffe prüfen und Salben rühren. Und natürlich Arzneimittel abgeben samt Info und Beratung der Kunden. Und die PTA soll nun endlich beim Medikationsmanagement mitwirken dürfen, Arzneimittelrisiken und Medikationsfehler erfassen. Ja, dann soll sie noch digitale Prozesse bei der Erbringung pharmazeutischer Dienstleistungen abwickeln – was auch immer darunter zu verstehen ist. Vielleicht Daten ins Tablet tippen? Außerdem sollen die Apothekenleiter ihre PTA auch mal alleine machen lassen dürfen, also ohne Beaufsichtigung – aber nur, wenn die PTA in der Prüfung mindestens ein „Gut“ hatte, schon drei Jahre gearbeitet hat und sich regelmäßig fortbildet – natürlich gibt’s auch Ausnahmen. Vertreten darf sie einen Apotheker allerdings nicht. 

Viel Stoff, viel Verantwortung für eine 2,5-jährige Ausbildung, mein liebes Tagebuch. Das sehen auch die Apothekengewerkschaft Adexa und der Bundesverband PTA (BVpta) so. Sie stören sich daran, dass das BMG es nicht für notwendig sieht, die Ausbildung zu verlängern und damit der ABDA-Linie folgt. Ums deutlicher zu sagen, Adexa und BVpta sind stinksauer, dass die Ausbildungszeit nicht auf drei Jahre angehoben werden soll. Das sei Stillstand und Rückschritt. Bei anderen Assistenzberufen im Gesundheitswesen seien drei Jahre das Minimum und „die PTA krebsen bei zweieinhalb Jahren rum“, sagt der BVpta. Was die ABDA dazu meint, ist noch offen, die muss den Entwurf erst noch gründlich prüfen, im Kontext des Referentenentwurfs zum Apothekenstärkungsgesetz. Über Ostern ist ja genug Zeit fürs Prüfen, oder? 

Ostern 2019

So, mein liebes Tagebuch, allen, denen das noch nicht reicht, die können die österliche Ruhe, die Gedanken an Auferstehung und Aufbruch nutzen, um in sich zu gehen und darüber zu sinnieren, was wir eigentlich wirklich wollen bzw. nicht wollen. Sie können sich mit unserem österlichen Dilemma befassen: Wie gehen wir mit den faulen Eier im Osterpaket von Spahn um? Als da sind: die Streichung der für das EU-Ausland im Versandhandel geltenden Rx-Preisbindung aus dem Arzneimittelgesetz (§ 48 AMG) und damit einem starken Ja von Deutschland zum EuGH-Urteil. Und der Streichung der Länderliste für den Arzneimittelversand, was in etwa bedeutet, dass wohl demnächst auch Internetkonzerne und Versandklitschen Arzneimittel verschicken könnten – offiziell müssten sie zwar immer noch den deutschen Vorschriften entsprechen, aber ohne Länderliste lässt sich das nicht eben mal überprüfen. Außerdem kann man sich mit der Frage befassen: Lässt sich mit den Spahnschen Vorschlägen die Gleichpreisigkeit, das A und O unserer Forderungen, wirklich erreichen? Wie werden Versicherte der PKV eingebunden, wie all diejenigen, die Rx-Arzneimittel selbst bezahlen (Pille, Viagra und andere)? Denn von Lücken in der Gleichpreisigkeit könnte letztendlich eine Sprengkraft für unsere Arzneimittelpreisverordnung ausgehen. Und führen uns diese faulen Eier wieder zurück zu unserer Ur-Forderung nach einem Rx-Versandverbot? Mein liebes Tagebuch, man könnte wahnsinnig werden. 

Vielleicht sollte man trotz aller politischen harten und manchmal auch faulen Eiern einfach rausgehen, raus auf Eiersuche, nach wirklich schmackhaften Eiern. In diesem Sinne, frohe Ostern! 



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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15 Kommentare

Time is running ... light & fast is the future ...

von Christian Timme am 22.04.2019 um 20:21 Uhr

Weg mit dem „Ballast“ und der „zunehmenden politischen Bevormundung“ ... mit den freiwerdenden Kräften & Mitteln, neuem Elan, Ideen und klugen Kooperationen kann DocMo &Co. weiter „Achterbahn“ fahren und die Apotheke ist endlich „an der frischen Luft“ ... der „Rest“ kann ja weiter im Schatten von ABDA & Co. „Espenlaub“ spielen ...

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Time is running ...

von Christian Timme am 22.04.2019 um 8:33 Uhr

Noch reden wir über knapp 20.000 Apotheken, Tendenz fallend. Die Zeit arbeitet bereits gegen die VOApotheken und damit für die Rx-Versender. Dieses „bräsige Verhalten“ lässt nur noch wenige Rückschlüsse zu ... einschließlich der Alternative, das „dieser Zug“ ungehindert sein Ziel ... sogar unter dem Beifall der Apothekerschaft ... erreichen wird. Es bleibt abzuwarten wer diese „Begrüßungszeremonie“ wohlwollend anführt und begleitet ... und sich bereits jetzt die „Hände reibt“.

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AW: Time is running

von Conny am 22.04.2019 um 11:16 Uhr

Hände reibt : Max Müller, wahrscheinlich mit dem teuersten Champagner den es gibt; Jens Spahn, nach der Politik wird er Multimillionär; aus noch nicht ersichtlichen Gründen F. Schmidt und vielleicht auch ich, weil ich überlege ein grosses AKtienpaket zu kaufen

AW: Time is running and out ...

von Christian Timme am 22.04.2019 um 13:09 Uhr

Also waren große Teile der bereits „von uns Gegangenen“ die „ersten Anleger“ von DocMo ... das erklärt vieles ...

AW: Time is running ... money too?

von Reinhard Herzog am 22.04.2019 um 15:51 Uhr

Ja, dann investiert alle mal schön. Wer lang hat, lässt eben lang hängen ... LOL

Wie wird man zum einfachen Millionär?
Indem man als Multimillionär in solche Werte investiert - die nach dem Modell "an der einzelnen Sendung machen wir Verlust, aber die Masse bringt dann den Gewinn ..." funktionieren.

Also, da fallen mir Dutzende Werte vorher ein, bevor ich so etwas auch nur mit der Kneifzange anfasse. Das mag für "disruptive Investoren" mit viel, viel Spielgeld eine andere Rechnung sein. Wer als "kleiner" Anleger seriös rechnet, lässt von so etwas die Finger.
Selbst, wenn es irgendwann mal "schwarze" Zahlen werden - hoch wird die Rendite nie mit einem solch trivialen und kopierbaren Geschäftsmodell ...

Noch frohe Rest-Ostern,
Euer "Zahlen-Adler"

AW: Time is running

von Stefan Haydn am 23.04.2019 um 11:36 Uhr

@Conny
Das mit dem investieren würde ich lieber lassen. Bei der Überschuldung wird diesen Unternehmen eine Eintrübung der Konjunktur und ein Zinsanstieg ganz schnell das Genick brechen. Bisher zahlt man Dividenden ja nur durch neue Verschuldung/Aktienausgabe. Erinnert mich alles an das gute alte Schneeballsystem.

Rücktritt(e)???

von Dr.Diefenbach am 21.04.2019 um 17:29 Uhr

Ich habe auf meine Frage hin ob es stimmt,dass F.S. sein Amt aufgeben würde,leider von niemand eine Antwort erhalten.Denn ich denke,dass eine solche Sachlage eine Reihe von Verhaltensweisen "erklärlicher" macht!!!!!
Übrigens danke der DAZ Redaktion -auch Ihnen schöne Ostern.Das wünsche ich den "Netzschreibern" allen

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

2. Mai

von Conny am 21.04.2019 um 13:23 Uhr

Ich erwarte an diesem Tag den Rücktritt von F. Schmidt und eine Entschuldigung für sein desaströses Handeln. Einen Ärtzepräsident wäre dieser unglaublicher Dilettantismus nicht im Ansatz passiert. Frohe Ostern kann man wegen des Apothekenvernichtungsgesetz eigentlich keinem wünschen.

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AW: 2. Mai

von Heiko Barz am 22.04.2019 um 11:29 Uhr

Glauben Sie ernsthaft, dass der nur auf Apothekertagen Rückgrat andeutende F:S. Ein solches auch besitzt, um am 2. Mai seine Demission bekannt zu geben. Und was ist mit seinen erfolgshungrigen „Beiköchen“? Sein Hauptziel ist die Einweihung des neuen Aposchlosses. Die Zeit muß er noch überstehen. Anderes ist für ihn auch nicht mehr wichtig.

Gleichpreisigkeit - Gemeinwohlpflichten

von Heike Nickolay am 21.04.2019 um 11:11 Uhr

Von Gleichpreisigkeit kann man nur sprechen, wenn gleiche Voraussetzungen gegeben sind.
Laut 2hm Gutachten arbeiten wir in folgenden Bereichen (von unserer Standesvertretung gerne als „Gemeinwohlpflichten“ bezeichnet) defizitär:
Notdienst :120 Mio. €, Standardrezepturen : 222 Mio. €,
Dokumentation (BTM , T-Rezepte etc.): 148 Mio. €
Gesamt: 490.000.000 €, d.h. pro Apotheke 24.500 €/ Jahr
Diese Bereiche entfallen bei den Versendern – also auch keine Defizite
Hinzu kommen bei den dt. Präsensapotheken höhere Anforderungen an Personal und Ausstattung, also deutlich höhere Kosten.
Gleichzeitig haben wir fast 20 % Umsatz (RX, OTC u. Freiwahl) an die Versender verloren. Bei einem Betriebsergebnis von ca. 6% fehlen uns weitere 100 Mio. €.
Man kann unter diesen Umständen nie von Gleichpreisigkeit sprechen, es sei denn, man findet einen Weg die Versender an den Kosten der „Gemeinwohlpflichten“ zu beteiligen

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AW: Gleichpreisigkeit - Gemeinwohlpflichten

von Heiko Barz am 22.04.2019 um 11:18 Uhr

Leider, Liebe Kollegin Nickoley, sind Ihre aufgezählten Fakten genau wie die, die der nach Ihnen schreibende Kollege Gunnar Möller zu „Papier“ brachte, dem GM J.Spahn bis ins Kleinste, recherchiert durch seine Backgroundmannschaft, bekannt. Das berufsdiskriminirende daran ist, diese Faktenlage generell zu negieren, von der daraus folgenden Entwertung der überwiegend weiblichen Arbeitsplatzsituation ganz zu schweigen. Es gibt einen gewichtigen Grund seines widersprüchlichen Handelns, möglichst viele publikumswirksame Auftritte in Bild und Ton aufzulegen.
Sein Ziel ist eindeutig das Kanzleramt!
Auf dem Weg dahin sind ihm natürlich alle Quäkereien - hier mit den Apothekern -
Besonders lästig. Eins darf nicht für ihn passieren, dass die Apotheker gegen ihn „Punkte“ machen. Die Nachricht in der „B“Zeitung, die wir ja schon herbeten könnten, dass der Herr GM vor der „massiven“ Apothekenlobby eingebrochen sei, wäre für ihn und seine Pläne sehr misslich und hinderlich.
Und wiederum zum Thema Gleichpreisigkeit gibt es für uns keine Alternative zum RxVV!
Das allerdings sollten wir vor dem Hintergrund des aufkommenden Streites über das E-Rezept besonders im Fokus haben.
Die Kanzlerin sollte hier endlich ein Machtwort sprechen, denn sie hat es ja gern „alternativ los“!!

Folge dem Geld…

von Gunnar Müller, Detmold am 21.04.2019 um 10:16 Uhr

... und bedenke die erbrachten Leistungen!

- Versender und große Apotheken haben die besseren Einkaufskonditionen
– die im Ausland ansässigen darüber noch hinaus (!!) zusätzlich keinerlei Rabattbeschränkungen!
- Versender und ALLE Versandapotheken profitieren vom Ausschluss bestimmter, aufwändiger Arzneimittelgruppen (Btm, Rezepturen)
- Sie profitieren zudem vom (offenbar weiterhin vom Gesetz– und Verordnungsgeber akzeptierten!) geringeren Beratungsaufwand
- Sie profitieren von der wesentlich geringeren Präsenz und persönlichen Performance (Frag doch mal die Hotline…).
- Sie profitieren von der maschinellen Rezeptverarbeitung und schicken ggf. handgeschriebene Rezepte sogar wieder zurück (!?!)
- Sie profitieren von automatisierten Lagervorgängen bis hin zur Vorbereitung der Abgabe/ des Versands
- sie profitieren vom billigeren ggf. ausländischen Standort
- ausländische Versender generieren keine inländischen Arbeitsplätze und kein inländisches Lohn- und Gewerbesteueraufkommen

Dafür bringen Versender verursacht vom Versicherten qua Bestellung eine Leistung, die von den Krankenkassen bislang weder gefordert geschweige denn vergütet wird: die Lieferung „nach Hause“. Dabei sollte bedacht werden, dass weder die Lieferung qualitätsgesichert erfolgt (gesicherte Transporte /Temperaturkontrolle) noch die Auslieferung (an Kinder, an Nachbarn, vor die Tür oder anderswo hin…, in den Kofferraum eines Autos…).

Unter Hinweis auf diesen pillepalle Päckchendienst jetzt von den Apotheken vor Ort einen unmittelbaren QualitätsBringedienst zu fordern bis ans Krankenbett und dann auch noch quasi zum Nulltarif (oder gibt es dafür schon Ideen einer Vergütung…??), setzt dem Spahn’schen Irrsinn die perfide Krone auf.

Machen wir uns nichts vor, Liebes Tagebuch: wir brauchen eine Strukturreform! Und zwar eine gründliche - aber ausgewogene!

15 Jahre blauäugiges Wegsehen und Wegducken von Politikern gepaart mit der blauäugigen Trantütigkeit der ABDA und vielen ihrer Repräsentanten und -onkels vor Ort in den Kammern und Verbänden haben ganze Arbeit geleistet.

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Frohe Ostern!

von Ulrich Ströh am 21.04.2019 um 8:41 Uhr

Zunächst frohe Ostern aus dem hohen Norden für alle Mitdenker und Mitleser!

Und ein herzliches Dankeschön an Prof. Mand aus Augustdorf.
Ohne seine Recherchen hätte es keine Sonder MV im Mai in Berlin gegeben!

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Eierdiebe in Sichtweite ... Osterhasen auf der Flucht?

von Christian Timme am 21.04.2019 um 8:31 Uhr

Bevor weitere „Ostereier“ abhanden kommen würde ich den betroffenen Apotheken empfehlen, anstelle einer weiteren Diskussion, den eigenen Botendienst massiv in eigenen Kommunikationsmaßnahmen der Öffentlichkeit zu präsentieren ... die Aktivitäten in diesen Vor-Ort-Apotheken sollten sollten sich aktuell auf die Stabilisierung der eigenen Patienten und Kunden konzentrieren ...eine flankierende zusätzliche Medienkampagne sollte als Gegengewicht zu den Aktivitäten aller Versand-Apotheken primär die Kern-Zielgruppen der Arzneimittel-Versender „neutralisieren“. Ohne die bereits „bekannten Unterstützer“ der deutschen Apotheken wird das ohne eine „Kommunikationsabstimmung“ nicht funktionieren damit die begrenzten Budgets eine maximale Reichweite und einen entsprechenden Werbedruck entwickeln können. Denn wer jetzt seine „Hausaufgaben“ macht ... der wird zum nächsten Osterfest nicht nur wahnsinnig viele Ostereier sondern auch noch die „Schokolade“ finden ...

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AW: Eierdiebe in Sichtweite ... Osterhasen noch nächstes Jahr?

von Christian Giese am 21.04.2019 um 8:34 Uhr

Nur dann, wenn...

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