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16. April 2019
Die Grünen hadern mit dem Spahnschen Referentenentwurf für ein Apothekenstärkungsgesetz, sie gehen davon aus, dass er kein einziges Problem löse, sondern nur Mehrausgaben erzeuge. Sie stören sich daran, dass wirtschaftliche stabile Apotheken besonders davon profitierten und den kleinen Apotheken nicht geholfen sei. Und daher haben die Grünen nun einen eigenen Antrag vorgelegt. Die Kernforderung: Kleine Apotheken sollen mehr pro Rx-Packung erhalten als große (Versand-)Apotheken. Außerdem sollen den deutschen Apotheken Rx-Boni in Höhe der Zuzahlung erlaubt und die Regelungen zum Mehrbesitz gelockert werden. Mal ehrlich, mein liebes Tagebuch, verquaster geht’s fast nicht. Wie bitte, definiert man „kleine Apotheken“? Bei den Grünen geht das ganz einfach, nämlich nach Umsatz! Warum nicht nach Gewinn? Was sagt schon der Umsatz aus? Wie niedrig muss er sein, um mehr Honorar zu bekommen? Und die Krankenkassen freuen sich über alle Versicherten, die in große Apotheken gehen, da müssen sie weniger für Rx zahlen. Und wie passen Bonizahlungen dazu? Wenn die Grünen den Apotheken Boni-Zahlungen in Höhe der Zuzahlung erlauben, schicken sie damit viele kleinen Apotheken in den sicheren Tod. Schließlich können sich die Grünen noch eine Lockerung der Anzahl von Filialen vorstellen, aber nur unter bestimmten Bedingungen, „um eine Ketten-Bildung zu vermeiden“. Mein liebes Tagebuch, da möchte man nicht wissen, wie diese Definition der bestimmten Bedingungen aussehen soll – das Hickhack um diese Bedingungen, die Tricks, wie man diese Definitionen umgehen könnte, wird ein Heidenspaß. Also, mal ehrlich, da beschäftigen wir uns lieber mit dem Spahnschen Referentenentwurf und versuchen ihn zu optimieren und vergessen das Grüne Papier.
Übrigens, unsere Umfrage unter DAZ.online-Lesern ergab eine deutliche Ablehnung des Antrags der Grünen. Die Mehrheit der Stimmen hält am Rx-Versandverbot fest.
Das Gezerre um die Importförderklausel ist noch nicht ausgestanden. Derzeit rangeln die Kassenverbände um Pro und Contra und sind sich vollkommen uneins, ob sie daran festhalten wollen oder nicht. Der AOK-Bundesverband hält nichts von einer Förderung der Importe, vor allem aufgrund der Skandale um die Importware, außerdem erschlössen sie nur marginale Wirtschaftlichkeitsreserven. Die übrigen fünf Kassenverbände (vdek, BKK, IKK, Knappschaft und SVLFG) sehen in der Importförderung dagegen noch zusätzliche Wirtschaftlichkeitsreserven. Und der GKV-Spitzenverband, dem alle sechs Kassenverbänden angehören, ist sich irgendwie nicht einig, wie er sich positionieren soll: Der Spitzenverband als solcher möchte an der Klausel festhalten, der Vize-Chef des Verbands hält die Importförderklausel für überholt. Mein liebes Tagebuch, nun macht was draus.
15 Kommentare
Time is running ... light & fast is the future ...
von Christian Timme am 22.04.2019 um 20:21 Uhr
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Time is running ...
von Christian Timme am 22.04.2019 um 8:33 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 4 Antworten
AW: Time is running
von Conny am 22.04.2019 um 11:16 Uhr
AW: Time is running and out ...
von Christian Timme am 22.04.2019 um 13:09 Uhr
AW: Time is running ... money too?
von Reinhard Herzog am 22.04.2019 um 15:51 Uhr
AW: Time is running
von Stefan Haydn am 23.04.2019 um 11:36 Uhr
Rücktritt(e)???
von Dr.Diefenbach am 21.04.2019 um 17:29 Uhr
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2. Mai
von Conny am 21.04.2019 um 13:23 Uhr
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AW: 2. Mai
von Heiko Barz am 22.04.2019 um 11:29 Uhr
Gleichpreisigkeit - Gemeinwohlpflichten
von Heike Nickolay am 21.04.2019 um 11:11 Uhr
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AW: Gleichpreisigkeit - Gemeinwohlpflichten
von Heiko Barz am 22.04.2019 um 11:18 Uhr
Folge dem Geld…
von Gunnar Müller, Detmold am 21.04.2019 um 10:16 Uhr
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Frohe Ostern!
von Ulrich Ströh am 21.04.2019 um 8:41 Uhr
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Eierdiebe in Sichtweite ... Osterhasen auf der Flucht?
von Christian Timme am 21.04.2019 um 8:31 Uhr
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AW: Eierdiebe in Sichtweite ... Osterhasen noch nächstes Jahr?
von Christian Giese am 21.04.2019 um 8:34 Uhr
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