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Handelsblatt-interview
BfArM-Präsident: Cannabisblüten sind nur eine Übergangslösung
„Eigentlich gibt es keine Lieferengpässe“
Ob es nun an den hohen Anforderungen an die ausländischen Produzenten liegt oder andere Faktoren eine Rolle spielen: In der täglichen Praxis ist die derzeitige Importsituation für Apotheker und Patienten jedenfalls suboptimal. Denn immer wieder treten Engpässe bei verschiedenen Sorten auf. „Eigentlich gibt es keine Lieferengpässe“, erklärte Broich. Das Problem liege nur daran, dass die Patienten meinten, sie bräuchten eine bestimmte Sorte, vor allem eine, die viel THC enthalte. „Da kann es vorkommen, dass Blüten zwischen den Apotheken schon mal hin und her geschoben werden müssen“, schlug der Behördenleiter vor.
Eine ähnliche Idee hatte im vergangenen Sommer schon das Bundesgesundheitsministerium. An dieser Stelle ist anzumerken, dass sich Lieferengpässe normalerweise auf bestimmte Blütensorten oder Lieferanten und nicht auf einzelne Apotheken beziehen. Und dass Apotheken normalerweise selten große Blütenmengen vorrätig halten, weil die Laufzeiten kurz und günstige Retouren-Regelungen rar sind.
Außerdem ist es mittlerweile auch auf internationaler wissenschaftlicher Ebene anerkannt, dass sich die Sorten nicht nur hinsichtlich ihres THC-Gehalts, sondern auch ihres gesamten Stoffspektrums und damit in ihrer Wirkung unterscheiden - also quasi verschiedene Medikamente sind. Und dass Verschreibungen von THC-dominanten Sorten häufig sind, hat vermutlich eine medizinische Rationale: So hat THC beispielsweise eine starke analgetische Wirkung und der Anteil der Indikation „Schmerz“ bei den Cannabistherapien, die die Kassen derzeit genehmigen, ist relativ hoch.
3 Kommentare
Vieles wirkt verwunderlich
von Rainer W. am 25.06.2019 um 10:23 Uhr
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Gute Repliken...
von zim am 24.04.2019 um 8:45 Uhr
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