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Volkswirtschaftliche Kostenersparnis
Grippeimpfende Apotheker könnten 800 Millionen Euro sparen
Ressentiments gegen Impfapotheker
Nicht jeder steht Impfapothekern derart offen gegenüber wie May. Ressentiments hegen insbesondere Ärzte. Sie lassen Mays Argumente bezüglich Impfquote und Ärzteentlastung nicht gelten. Der Präsident der Bundesärztekammer Frank Ulrich Montgomery hatte es als „kontraproduktiv“ bezeichnet, das hohe Qualitätsniveau von Impfleistungen in Deutschland zu senken und das Impfrecht neben Ärzten auch auf andere Professionen aus dem Gesundheitswesen zu übertragen.
Beim 5. Deutschen Kongress für Patientensicherheit bei medikamentöser Therapie (Oktober 2018 in Berlin) erklärte der BÄK-Präsident, dass Impfen eine Grundaufgabe der ärztlichen Tätigkeit sei und dadurch dass Apotheker impften, Ärzte noch lange nicht hinsichtlich ihres Arbeitspensums entlastet würden. Auch das häufig angeführte Argument einer Verbesserung der Impfquote durch impfende Apotheker lässt Montgomery nicht gelten: „Die Impfquote wird nicht durch Apotheker gesteigert, sondern durch Vernunft und Aufklärung“, so der Ärztepräsident. Sein Fazit: „Schuster bleib bei deinen Leisten, und das Impfen bleibt in der Hand des Arztes“.
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„Schuster, bleib bei deinen Leisten“
Auch der Verband der ZahnÄrztinnen (VdZÄ) hatte sich in der letzten Woche dazu skeptisch geäußert, dass Apotheker die urärztliche Profession des Impfens ausüben könnten. Vorher gehöre die Influenzaimpfung in die Hand der Zahnärzte, finden sie. Hier scheint jedoch vergessen worden zu sein, dass ein Zahnarztbesuch nun meist nicht das Paradebeispiel für „niederschwellig" sein dürfte.
Verhindern Animositäten das Beste für den Patienten?
Das Thema schafft Emotionen bei Apothekern, Ärzten und der Politik. May erklärte bereits beim BAH, dass die Ziele hinter Impf-Apothekern weder primär eine Kompetenzerweiterung der Apotheker, noch eine Beschneidung derer bei den Ärzten oder massive Kostenersparnisse für das Gesundheitssystem seien. Sondern das Ziel sei ganz schlicht, „das Sinnvollste zu tun und die Versorgung zu verbessern“.
4 Kommentare
Nachgehakt
von Wolfgang Müller am 25.04.2019 um 14:37 Uhr
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Where's The Beef?
von Wolfgang Müller am 24.04.2019 um 18:40 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Impfen in Apotheken.
von Roland Mückschel am 24.04.2019 um 15:19 Uhr
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AW: Impfen in Apotheken ... pieksen gegen Retax ...
von Ch. Timme am 24.04.2019 um 16:46 Uhr
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