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An die zweite Masernimpfung denken!
Impfschutz bei Schulanfängern nicht ausreichend
Keine nachlassende Impfbereitschaft?
Vermutlich ist eine Anpassung der Definitionen für eine abgeschlossene Grundimmunisierung im Erhebungsbogen und nicht eine nachlassende Impfbereitschaft für die sinkenden Zahlen der letzten drei Jahre verantwortlich, vermutet das RKI. So waren für Diphtherie, Tetanus, Hib, Poliomyelitis und Hepatitis B zunächst nur jeweils drei Impfungen als abgeschlossene Grundimmunisierung definiert. Aufgrund der zunehmenden Nutzung von Kombinationsimpfstoffen mit Pertussis-Komponente waren dann aber vier Impfungen erforderlich.
Dennoch: Der bundesweite Anteil von Kindern gänzlich ohne
Diphtherie-, Tetanus-, Pertussis-, Poliomyelitis-, Hib- oder
Hepatitis-B-Impfung ist nach dem Untersuchungsjahr 2014 aber leicht und
kontinuierlich gestiegen. Die Ursachen für diese Zunahme könnten mit den
vorliegenden Daten nicht erklärt werden und doch auf eine nachlassende
Impfbereitschaft oder auf Barrieren im Impfsystem hindeuten, so das RKI.
Auch Faktoren wie Zuwanderung
und verkürzte (von der STIKO bislang nicht empfohlene) 2+1-Impfschemata werden genannt. Sie könnten
die Zahlen an vollständigen Grundimmunisierungen senken, heißt es.
Gleichzeitig sollen die auf der Basis der vorgelegten Impfausweise berechneten Impfquoten vermutlich eine leichte Überschätzung der erzielten Impfquoten darstellen. Daten zum Impfstatus von Kindern ohne Impfausweis liegen nämlich nicht bundesweit vor.
Der Präsident des RKI Lothar H. Wieler zeigt laut Pressemitteilung überzeugt, dass die Impfquoten steigen werden, wenn fachübergreifendes Impfen unabhängig von Bundesland und Krankenkasse Normalität sei, Betriebsärzten das Impfen erleichtert wird, automatisierte Impferinnerungen Standard sind und zudem niederschwellig Impfungen aktiv angeboten werden. Laut RKI ist aber auch die Qualität der Surveillance wichtig, um Krankheitsgeschehen schnell erkennen und unterbrechen zu können.
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