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14. Mai 2019
Das ist ein Volltreffer, oder? Die Apotheken kämpfen ums Überleben, um ihre Zukunft, wissen nicht, ob es in Zukunft noch eine Gleichpreisigkeit für Rx-Arzneimittel gibt, ob sie sich im Wettbewerb mit in- und ausländischen Versendern zerfleischen und aufgeben müssen – und unsere herzallerliebste ABDA zieht erstmal in aller Seelenruhe in ihren neuen 35 Mio. Euro teuren Glas-Palast mit Holztäfelungen. Das hat was, das muss man erstmal der Politik, den Menschen verkaufen: So schlecht kann’s da den Apotheken wohl nicht gehen, oder? Zwischen dem 13. und 17. Juni ist der Umzug in die Berliner Heidestraße 7 geplant. Heidewitzka, welch ein Fest! Und dann kommen wohl noch so ein paar kleine Nebenkosten dazu wie beispielsweise ein paar feine Ledersesselchen und sonstige Büromöbel für rund 250.000 Euro, eine Telefonanlage und dies und das. Vielleicht ist auch eine chice Alfi-Kanne aus Gold dabei, für den präsidialen Tee in der Geschmacksrichtung „Glückliche Momente“ oder so. Gibt es im Neubau eigentlich auch ein Kaminzimmer für die Kamingespräche mit der Politik? Das hat doch in der Vergangenheit sooooo viel gebracht! Mein liebes Tagebuch, sei mal nicht so zynisch, irgendwo muss die ABDA doch arbeiten, irgendwo müssen die Niederlagen doch verdaut werden. Also, gönn das mal unseren Standesvertretern. Eine schöne Umgebung kann davor schützen, depressiv zu werden, gell?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) macht sich Gedanken, wie man aus digitalen Technologien den größtmöglichen Nutzen für die Gesundheitssysteme ziehen kann. Zur Telemedizin merkt die WHO an, es sei eine wertvolle Ergänzung, aber sie könne die persönliche Interaktion nicht vollständig ersetzen. So ist es, mein liebes Tagebuch, telemedizinische Lösungen können ähnlich wie auch die Telepharmazie durchaus sinnvoll sein. Aber der Goldstandard ist und bleibt das Gespräch von Mensch zu Mensch.
Lieferengpässe, ja, das Problem ist noch lange nicht vom Tisch, auch wenn es derzeit nicht die Schlagzeilen füllt. Vielleicht, weil wir Apothekers Meister der Mangelverwaltung geworden sind. Immerhin, jetzt trommelt unser europäischer Apothekerverband (PGEU) für mehr Aufmerksamkeit, denn Arzneimittelverknappungen nehmen zu. Umfragen in den Mitgliedsländern haben ergeben, dass Apotheker in Europa 5,6 Stunden pro Woche aufwenden müssen, um die Folgen der Engpässe zu bewältigen. Lieferengpässe, so der PGEU, kostet die Patienten Stress und die Apotheken eine Menge an Ressourcen. Der europäische Apothekerverband fordert daher politische Eingriffe: Apotheker sollten bei Lieferengpässen beispielsweise mehr Befugnisse bekommen, notwendig sei ein effektives Kommunikationsnetzwerk zwischen Behörden und allen, die an der Lieferkette beteiligt sind. Und ja, der Verband wünscht sich einen finanziellen Ausgleich für die negativen Auswirkungen von Verknappungen. Mein liebes Tagebuch, dass hätte auch schon längst mal unser Deutscher Apothekerverband in die Gespräche zum Apotheken-Stärkungsgesetz mit Spahn einbringen können!
13 Kommentare
F.Schmidt und Co müssen gegangen werden!
von Heiko Barz am 19.05.2019 um 19:35 Uhr
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AW: F.Schmidt und Co müssen gegangen werden ...
von Christian Timme am 19.05.2019 um 21:47 Uhr
Prophet Wolf
von Anita Peter am 19.05.2019 um 18:40 Uhr
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AW: Prophet Wolf
von Conny am 19.05.2019 um 22:22 Uhr
Raus aus der Deckung
von Reinhard Rodiger am 19.05.2019 um 14:58 Uhr
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Warum hatte sie nicht den Mumm, am Rx-Versandverbot festzuhalten?
von Uwe Hansmann am 19.05.2019 um 13:52 Uhr
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Rücktritt ABDA Spitze
von Veit Eck am 19.05.2019 um 11:28 Uhr
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AW: Rücktritt ABDA Spitze
von Conny am 19.05.2019 um 12:45 Uhr
Was sonst noch so passiert ist…
von Gunnar Müller, Detmold am 19.05.2019 um 9:33 Uhr
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Resultate
von Ulrich Ströh am 19.05.2019 um 8:37 Uhr
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TI
von Karl Friedrich Müller am 19.05.2019 um 8:30 Uhr
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AW: Technische Inkompetenz made by Spahn ...
von Christian Timme am 19.05.2019 um 9:47 Uhr
Wenn einer Standesvertretung der Berufsstand abhanden kommt ...
von Christian Timme am 19.05.2019 um 8:18 Uhr
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