Risikobewertung Lungenembolie unter Xeljanz

Eingeschränkte Dosierung für Tofacitinib

Stuttgart - 22.05.2019, 13:30 Uhr

Bei Tofacitinib (Xeljanz) dürfen Ärzte bei Patienten mit einem erhöhten Risiko für Lungenembolien maximal 5 mg zweimal täglich verordnen, dies empfiehlt der PRAC vorläufig. Grund sind erhöhte Mortalitäten und Embolien unter Tofacitinib in einer Rheumatoiden-Arthritis-Studie unter der erhöhten Dosierung. ( r/ Foto: tussik / stock.adobe.com)

Bei Tofacitinib (Xeljanz) dürfen Ärzte bei Patienten mit einem erhöhten Risiko für Lungenembolien maximal 5 mg zweimal täglich verordnen, dies empfiehlt der PRAC vorläufig. Grund sind erhöhte Mortalitäten und Embolien unter Tofacitinib in einer Rheumatoiden-Arthritis-Studie unter der erhöhten Dosierung. ( r/ Foto: tussik / stock.adobe.com)


Keine Neueinstellung bei Colitis ulcerosa und Emboliegefahr 

Da Colitis-ulcerosa-Patienten bei Neueinstellung mit 10 mg Tafacitinib zweimal täglich starten, dürfen nach aktuellen und vorläufigen Empfehlungen des PRAC CU-Patienten mit einem erhöhten Risiko für Lungenembolien nicht auf Tofacitinib neu eingestellt werden. Hochrisikopatienten, die – unabhängig von der Indikation – derzeit die höhere Dosis mit zweimal 10 mg Xeljanz® pro Tag einnehmen, sollen auf alternative Behandlungen umgestellt werden.

Tofacitinib: So wirkt der Januskinase-Inhibitor 

Tofacitinib ist laut Fachinformation ein potenter, selektiver Inhibitor der JAK(Januskinase)-Familie.

In menschlichen Zellen hemmt Tofacitinib bevorzugt die Signalübertragung durch heterodimere Zytokin-Rezeptoren, die mit JAK3 und/oder JAK1 assoziieren, mit funktioneller Selektivität gegenüber Zytokin-Rezeptoren, deren Signalübertragung über JAK2- Dimere erfolgt.

Die Hemmung von JAK1 und JAK3 durch Tofacitinib dämpft die Signalübertragung von Interleukinen (IL-2, IL-4, IL-6, IL-7, IL-9, IL-15 und IL-21) und von Typ-I- und Typ-II-Interferonen, was eine Modulation der immunologischen und inflammatorischen Antwort zur Folge hat.

Der PRAC weist ausdrücklich darauf hin, dass Patienten ihre Xeljanz-Therapie nicht eigenmächtig ändern sollen, sondern stets nur in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt. Insbesondere betonen die Experten des Risikobewertungsausschusses, dass bei Symptomen, die auf eine Lungenembolie deuten (Atembeschwerden, Brustschmerzen oder Schmerzen im oberen Rücken oder Aushusten von Blut), unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden soll.

Die PRAC-Empfehlungen haben einen vorläufigen Charakter, nach Überprüfung aller verfügbaren Evidenz wird der PRAC eine abschließende Bewertung fassen und diese sodann in aktualisierten Leitlinien veröffentlichen.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Xeljanz

von Rita Gallasch am 12.10.2019 um 8:53 Uhr

Ich nehme seit 3 Wochen XELJANZ. Die ersten 2 Wochen hatte ich keine Nebenwirkungen. Dann plötzlich Engegefühl im Brustkorb, schwere Atmung , Schmerzen Schulterblätter, ständiges Herzrasen, Schweißausbrüche.

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