Europäischer Drogenbericht 2019

Opioid-Arzneimittel locken Drogenkonsumenten

Remagen - 14.06.2019, 11:30 Uhr

Opioid-Arzneimittel sind in Europas Drogenszene auf dem Vormarsch. ( r / Foto: imago images / Ikon Images)

Opioid-Arzneimittel sind in Europas Drogenszene auf dem Vormarsch. ( r / Foto: imago images / Ikon Images)


730 neue psychoaktive Substanzen überwacht

Insgesamt werde in Europa mittlerweile ein größeres Spektrum an Substanzen konsumiert als in der Vergangenheit, so das Resümee. Unter Drogenkonsumierenden sei der „polyvalente Drogenkonsum“ weit verbreitet, und die individuellen Muster reichten vom experimentellen über den gewohnheitsmäßigen Konsum bis hin zur Abhängigkeit.

Bis Ende 2018 hat die EMCDDA nach eigenen Angaben über 730 neue psychoaktive Substanzen überwacht. Sie umfassen eine breite Palette an Drogen wie synthetische Cannabinoide, Stimulanzien, Opioide und Benzodiazepine. Die EMCDDA bezeichnet den Sektor der erstmals als neu gemeldeten Substanzen am Drogenmarkt als „dynamisch“. Substanzen tauchten auf und verschwänden dann schnell wieder. Die Zahl der sich im Umlauf befindlichen Substanzen bleibe jedoch nach wie vor hoch.  

Europa zunehmend als Drogenexporteur

Die Herstellung synthetischer Drogen in Europa selbst nehme zu. Sie werde vielfältiger und innovativer, lautet eine weitere Feststellung. Sorge bereitet den europäischen Drogenbeobachtern die Entdeckung von Produktionslaboren und Abfallanlagen sowie der Wirkstoffgehalt und die Vielfalt der synthetischen Drogen auf dem europäischen Markt. Es mehrten sich die Anzeichen, dass Europa auf dem Weltmarkt für synthetische Drogen eine wichtige Rolle spiele. Durch die vorhandene Infrastruktur könnten Waren rasch zwischen Ländern befördert und kontrollierte Drogen, neue psychoaktive Substanzen, Vorläuferstoffe und andere Chemikalien, die für die Drogenherstellung benötigt werden, in die EU geschmuggelt werden. Während Cannabis in Europa größtenteils für den lokalen Konsum produziert wird, seien andere synthetische Drogen für den Export in andere Teile der Welt vorgesehen



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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