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Europäischer Drogenbericht 2019
Opioid-Arzneimittel locken Drogenkonsumenten
„Innovative Verkaufsstrategien wie Kokain-Callcenter“.
Die in Europa am weitesten verbreiteten illegalen Stimulanzien sind nach dem Drogenbericht Kokain, Amphetamin, Methamphetamin und MDMA (3,4-Methylendioxymethamphetamin, Ecstasy). Sowohl die Zahl der Sicherstellungen von Kokain (über 104.000) als auch die sichergestellten Mengen (140,4 Tonnen) haben in 2017 ein Rekordhoch erreicht. Kokain gelangt über zahlreiche Routen und Wege nach Europa. Die Drogenexperten beobachten eine Neuorganisation der Kokain-Lieferkette und der beteiligten Personen auf der mittleren und Kleinhandelsebene und erwähnen „innovative Verkaufsstrategien wie Kokain- Callcenter“.
21 Ecstacy-Labore ausgehoben
Weiterhin
wurden in den EU-Mitgliedstaaten im Jahr 2017 insgesamt 6,4 Tonnen Amphetamin
und 0,7 Tonnen Methamphetamin sichergestellt. Außerdem konnten 21 aktive Labore
zur Herstellung von Ecstacy ausgehoben werden, fast doppelt so viele wie 2016.
Sie befanden sich allesamt in den Niederlanden. Die geschätzten 6,6 Millionen
MDMA-Tabletten, die im Jahr 2017 sichergestellt wurden, markieren den höchsten
seit 2007 in der Europäischen Union verzeichneten Wert.
Mehr illegale Benzodiazepin-Fälschungen
Laut
Einschätzung der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht
scheint auch die Zahl, Art und Verfügbarkeit neuer psychoaktiver
Benzodiazepine, die keinen internationalen Drogengesetzen unterliegen, zu
steigen. Einige davon sollen als gefälschte Versionen häufig verordneter Anxiolytika
wie Alprazolam (Xanax) und Diazepam über bestehende Vertriebsnetzwerke im
illegalen Drogenmarkt verkauft werden, andere online und manchmal unter ihrem
eigenen Namen als „legale“ Versionen zugelassener Medikamente.
Prävalenz und Trends des Drogenkonsums
Schätzungsweise
haben in Europa in den letzten zwölf Monaten vor der Berichtserstellung rund 19
Millionen junge Erwachsene zwischen 15 und 34 Jahren Drogen genommen. Die „beliebteste“
Rauschdroge ist Cannabis. Es wird etwa fünf Mal so häufig konsumiert wie die anderen
Substanzen. Die Schaffung legaler Cannabismärkte für den Freizeitbereich treibe
Innovationen voran, was zur Entwicklung neuer Cannabisprodukte wie Esswaren, E‑Liquids
und Konzentraten geführt habe, heißt es in dem Bericht. Er betont an dieser Stelle
auch die unklare regulatorische Situation hinsichtlich Cannabis-Produkten.
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