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Kabinettsvorlage Apotheken-Stärkungsgesetz
„Kontinuierlicher“ Bedarf reicht für eine Wiederholungsverordnung
Der AMG-Satz zur Preisbindung soll weiterhin gestrichen werden, beim Boni-Verbot im SGB V wurde an der Begründung gefeilt, die Vergütungsanpassung für BtM und Notdienste wird ans Wirtschaftsministerium übertragen und noch so einiges mehr – das Bundesgesundheitsministerium hat an der Kabinettsvorlage des Apotheken-Stärkungsgesetzes im Vergleich zum Referentenentwurf noch einmal kräftig geschrubbt. Auch bei den geplanten Wiederholungsverordnungen gab es eine Änderung. Die dürfte dafür sorgen, dass mehr Patienten dafür infrage kommen.
Eine der Neuerungen, die Bundesgesundheitsminister Jens Spahn im ersten Entwurf seines Apotheken-Stärkungsgesetzes vorgeschlagen hatte, war die Möglichkeit für Ärzte, Wiederholungsverordnungen auszustellen. Ein Patient soll sich somit mit einer einzigen Verordnung, die einen entsprechenden Vermerk des Arztes trägt, mehrfach das gleiche, dauerhaft benötigte Arzneimittel in der Apotheke abholen können – bis zu dreimal innerhalb eines Jahres, so der Vorschlag. . In Frage kommen Verschreibungen zur wiederholten Abgabe insbesondere für chronisch kranke Patienten in stabilem Gesundheitszustand und bei gleich bleibender Medikation mit für eine Wiederholungsverschreibung geeigneten Wirkstoffen.Zu entscheiden, welcher Patient konkret dafür infrage kommt, soll dem behandelnden Arzt obliegen. Derzeit muss ein GKV-Rezept bekanntermaßen immer vollständig eingelöst werden, das heißt in der Regel fallen für drei Packungen drei Verordnungen und somit auch drei Arztbesuche an
Mit der Einführung von Verschreibungen, die eine wiederholte Abgabe ermöglichen, sollen Ärzte entlastet werden, so die Idee. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung konnte dem aber nichts abgewinnen. Man befürchtet unter anderem, dass Patienten diese Möglichkeit aktiv ansprechen und einfordern werden, wie es in der Stellungnahme heißt.
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„Schwerwiegende chronische Erkrankung“ als Voraussetzung gestrichen
Der Vorschlag ist aber in der Kabinettsvorlage weiterhin enthalten. Er wurde allerdings modifiziert. So hieß es im ersten
Entwurf noch, dass nur Versicherte mit einer „schwerwiegenden chronischen
Erkrankung, die eine kontinuierliche Versorgung mit einem bestimmten
Arzneimittel benötigen“ in den Genuss dieser Regelung kommen sollen. Diese
Einschränkung wurde gestrichen. Laut Kabinettsvorlage ist nur noch der Bedarf einer
kontinuierlichen Versorgung mit einem bestimmten Arzneimittel Voraussetzung
dafür, dass Verordnungen ausgestellt werden können, auf die hin eine bis zu
dreimal wiederholende Abgabe erlaubt ist. Die Einlösung soll bis zu ein Jahr
nach Ausstellung in Apotheken möglich sein.
Damit dürfte sich der Kreis der Patienten erweitern, die für eine Wiederholungsverordnung infrage kommen, zudem wird durch die Änderung die Möglichkeit, ein derartiges Rezept auszustellen, alleine am Arzneimittelbedarf festgemacht und nicht mehr an der nicht ganz leicht objektivierbaren Schwere der Erkrankung.
1 Kommentar
Praktische Umsetzung?
von Andreas Grünebaum am 21.06.2019 um 21:12 Uhr
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