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Stiftung Warentest
Sind 75 Prozent der rezeptfreien Arzneimittel geeignet?
Wirksamkeit auch ohne Evidenz – gibt es das?
Bei Erkältungen rät Warentest zuverlässig von Kombipräparaten ab und empfiehlt, die vorliegenden Symptome jeweils separat zu behandeln – bei Schmerzen beispielsweise mit ASS oder Paracetamol, bei Schnupfen sei die kurzzeitige Anwendung von abschwellenden Nasensprays oder -tropfen verträglicher verglichen mit Phenylephrin in Doregrippin® oder Wick Day med Kombi beziehungsweise Pseudoephedrin in Aspirin® Complex.
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Dass alpha-sympathomometische Wirkstoffe wie Xylometazolin oder Oxymetazolin, Tramazolin hilfreich bei verstopfter Nase sind, weiß jeder, der irgendwann schon einmal Schnupfen hatte und gesprüht oder getropft hat. Interessanterweise ist jedoch gerade hier die von Warentest als Grundlage für ihre Empfehlungen als so wichtig befundene Datenlage äußerst dünn. Cochrane veröffentlichte 2016 ein Review dazu. Die Autoren kamen damals zu dem Schluss, dass die Mehrfachgabe Nasenschleimhaut-abschwellender Mittel bei Erwachsenen einen kleinen positiven Effekt auf das Symptom „verstopfte Nase“ hat, zumindest dem subjektiven Empfinden der Studienteilnehmer nach. Inwiefern dieser Effekt klinisch relevant sei, ließe sich aber nicht sagen, schrieben die Autoren.
„Wenig geeignet" bei Verstopfung
Als „wenig geeignet“ in einer anderen Indikation, Obstipation, erachten die Arzneimittelexperten bei Stiftung Warentest Rizinusöl (Abtei Abführkapseln SN, Doppelherz Abführ-Kapseln) oder Aloe (Chol-Kugeletten Mono überzogene Tabletten, Kräuterlax). Gleiches gilt für dickflüssiges Paraffin. Von diesen Präparaten dürften Apotheker ohnehin abraten und – wie auch Stiftung Warentest – verträglichere Arzneimittel (oder auch Medizinprodukte) wie beispielsweise Lactulose oder Macrogole empfehlen.
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