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Warnung der Französischen Arzneimittelbehörde
Besser kein Ibuprofen bei Windpocken?
Können sich Infektionen unter nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) erheblich verschlimmern? Das legt eine aktuelle Pharmakovigilanzanalyse aus Frankreich nahe. Ganz neu ist diese Sorge nicht: Deutsche Fachinformationen enthalten bereits den Hinweis, dass Ibuprofen das Risiko für schwere Haut- und Weichteilinfektionen erhöhen kann, vor allem während einer Infektion mit Varizellen. Grund genug, die Wahl von vornherein auf Paracetamol zu beschränken?
Die französische Arzneimittelbehörde ANSM (Agence nationale de sécurité du médicament et des produits de santé) kritisiert, dass Ibuprofen nach wie vor bei Windpocken zum Einsatz kommt, obwohl das Risiko für schwere bakterielle Hautkomplikationen, insbesondere von nekrotisierender Fasziitis seit Langem bekannt ist. Ihr Urteil fällt daher eindeutig aus: Paracetamol sollte bei Schmerzen und Fieber immer der Vorzug gegeben werden, insbesondere im Zusammenhang mit häufigen Infektionen wie Angina, Rhinopharyngitis, Otitis, Husten, Lungenentzündung, Hautläsion oder Windpocken.
Ähnliche Empfehlungen gibt es auch aus Großbritannien und auch von der US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC). Dagegen lässt die American Academy of Dermatology die Wahl zwischen Paracetamol und Ibuprofen offen.
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Kein kausaler Zusammenhang
Gemäß einer prospektiven populationsbasierten Untersuchung aus Kanada erhöht eine Varizellen-Infektion das Risiko für eine invasive Infektion mit Streptokokken der Gruppe A, dem häufigsten Erreger der nekrotisierenden Fasziitis, um das 58-Fache und stellt damit den wichtigsten Risikofaktor beim Kind dar. Ob Ibuprofen die Gefahr weiter in die Höhe treibt, wurde bisher nicht eindeutig bewiesen. Denkbar wäre eine weitere Schwächung des ohnehin angeschlagenen Immunsystems. Die Studienautoren um Laupland konnten jedoch keinen kausalen Zusammenhang feststellen: 95 Prozent der betroffenen Kinder hatten gar kein Ibuprofen erhalten.
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