Petitionsausschuss befürwortet klinische Studien

Forschungsunterstützung bei Methadon – jetzt doch!

Berlin / Stuttgart - 05.07.2019, 12:15 Uhr

Der Petitionsausschuss befürwortet, dass klinische Studien zu Methadon in der Krebstherapie durchgeführt werden. (m / Foto: Gorodenkoff / stock.adobe.com)

Der Petitionsausschuss befürwortet, dass klinische Studien zu Methadon in der Krebstherapie durchgeführt werden. (m / Foto: Gorodenkoff / stock.adobe.com)


Methadon in der Krebstherapie – sinnvoll oder nicht? Diese Zweifel sollen kleiner werden: Der Petitionsausschuss unterstützt die Forderung von über 50.000 Bürgern, klinische Studien zum Einsatz von Methadon bei der Behandlung von Krebspatienten staatlich zu fördern.

„Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass Forschungsgelder aus öffentlicher Hand gezielt für klinische Studien zum Einsatz von D,L-Methadon (Methadonhydrochlorid) bei der Behandlung von Krebspatienten unterschiedlichster Tumorerkrankungen zur Verfügung gestellt werden sollen. Aufgrund abgelaufener Patentrechte lässt sich der Wirkstoff nicht mehr als Neuentwicklung vermarkten, daher ist das wirtschaftliche Interesse privater Firmen nicht vorhanden.“ Diese Petition haben im Zeitraum vom 12. Juni bis 10. Juli 2018 mehr als 53.000 Menschen in der Bundesrepublik unterstützt. Zur Erinnerung: Dass eine Petition im Petitionsausschuss landet, muss sie ein Quorum von mindestens 50.000 Unterstützern erreichen.

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In einer öffentlichen Sitzung am 5. November des vergangenen Jahres wurde die Methadon-Petition diskutiert – damals erklärte Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), dass das Ministerium generell keine Auftragsforschung durchführe. Die Bundesregierung stehe der Förderung klinischer Studien zum Einsatz von Methadon in der Krebstherapie jedoch offen gegenüber. Ob ein Forschungsvorhaben letztlich gefördert werde, darüber entschieden unabhängige Expertengremien nach wissenschaftlichen Kriterien. Dieser Fall ist nun eingetreten.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Methadon

von Schuncke Heike am 19.07.2019 um 12:05 Uhr

In dem Moment, wo ein Krebs erkrankter Mensch unter den evidenzbasierten Therapien schwer behandelbar oder schulmedizinisch als austherapiert gilt , sollte es eine Pflicht des Mediziners sein ,andere Behandlungswege nicht auszuschließen .

Denn wenn es schon Erfahrungswerte eines Mediziners und einer Forscherin gibt ,die sich mit der Wirksamkeit von Methadon bzgl. Tumortherapie beschäftigen, zudem auch Behandlungserfolge und Erfahrungswerte vorweisen können und diese an die Öffentlichkeit herangetragen haben, ist es für den Tumorerkrankten wichtig, auch diese Möglichkeit der Behandlung als Option zu haben.

Als Mediziner diese Therapie in Betracht zu ziehen , abseits der bisherigen Leitlinie anzuwenden , beinhaltet Mut, Doch warum nicht anwenden ,wenn die konventionelle universitäre Medizin ohnehin keine Hoffnung mehr geben kann.

Eine aktuell unzureichende Datenlage als nicht vorhanden und generell als unbrauchbar zu erklären und nicht weiter zu erforschen erschließt sich mir nicht .Insbesondere in Bezug auf Hirntumor Erkrankte.

Eine Leitlinie sollte das sein was sie ist : eine Leitlinie! Sie sollte nicht verhindern auch mal einen Schritt außerhalb dieser sich zu bewegen , wenn es berechtigte gewichtige Argumente dafür gibt.

Die Petition 78411 ist ein Erfolg und weckt Hoffnung für eine Methadon Langzeitstudie.









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Es wurde Zeit ...

von Karl-Heinz Probst am 08.07.2019 um 18:36 Uhr

Nachdem, was in den letzten Jahren und insbesondere Monaten an Stimmungsmache und hanebüchenen Informationen durch Fachmedien und Boulevardpresse geisterte, um Methadon zu diskreditieren und jegliches Recht an Studien abzusprechen, ist es nun Zeit, endlich Fakten sprechen zu lassen.

Bestimmt geht nun auch ein Seufzer der Erlösung durch die Reihen der Methadon-Gegner, die sich zunehmend mit fachlich fragwürdigen Aussagen entblößen mussten und ihren Ruf und ihre Kompetenz infrage gestellt sahen. Ihre zweifelhaften Bemühungen haben nun hoffentlich ein Ende.

Unterm Strich stellt sich die Frage, warum so viel Zeit verstreichen musste, bis einer Chance gegen den Krebs klinisch nachgegangen wurde. Warum so viel Zeit, Kraft und Geld in Aktionen gegen Methadon investiert wurde. Und warum viele Fachmedien sich unreflektiert vor den Karren spannen lassen haben. All das hinterlässt ein Bild, das letztendlich nicht das Wohl der Betroffenen, sondern komplett andere Interessen im Blick hat.

Für mich ein Grund, an dieser Stelle noch eine Lanze für die Politiker zu brechen, die oft genug ihren Ruf verteidigen müssen. Eine einstimmige Entscheidung zugunsten von klinischen Studien zu Methadon zeugt von echter Verantwortung gegenüber dem Volk. So wünsche ich mir Politik.

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