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Heidelberg
Aufmerksamkeit für Apotheken mit dem Oberbürgermeister vor Ort
In Heidelberg will eine Apothekerin auf die Situation der Apotheken aufmerksam machen und nimmt daher an einer lokalen Aktion teil, mit der die Bürger Einfluss auf den Terminkalender des Oberbürgermeisters nehmen können. Hinter der Aktion steht keine Unbekannte.
„Um weiterhin die Versorgung durch die örtlichen Apotheken sicherzustellen, möchte ich als angestellte Apothekerin die Chance nutzen, unserem Oberbürgermeister die Wichtigkeit der örtlichen Apotheke für die Bevölkerung und die Ortsstrukturen sowie die Gründe für den deutschlandweiten Rückgang der Apotheken näherzubringen“, so wirbt die angestellte Apothekerin Silke L. – so der Name auf der Webseite – dafür, ihrem Projekt „Apotheken im Ort sind unverzichtbar – Warum sind die örtlichen Apotheken wichtig?“ eine Stimme zu geben.
70 Stimmen auf dem Portal der Großstadt Heidelberg in Baden-Württemberg mit dem Namen #holdenoberbürgermeister hat sie bereits zusammen. „Ab 100 Stimmen kommt Oberbürgermeister Eckart Würzner dann tatsächlich zu uns in die Apotheke“, sagt Silke Laubscher, die sich hinter „Silke L.“ verbirgt.
In den Städten ist vielen das Problem nicht bewusst
Laubscher ist dabei keine Unbekannte. Außer dass sie angestellte Apothekerin in der Heidelberger Linden-Apotheke ist, ist sie auch Vizepräsidentin der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg, der Rückgang der Apothekenzahl bewegt sie. „In Heidelberg ist die Versorgung mit derzeit 46 Apotheken sichergestellt. Doch schaut man sich die Entwicklung in Baden-Württemberg an, stellt man fest, dass ein deutlicher Rückgang der Apotheken zu verzeichnen ist“, schreibt sie in ihrer Projektbeschreibung.
Natürlich könne der Oberbürgermeister nun selbst dem Rückgang nicht so viel entgegensetzen, sagt sie. „Aber mit dieser Aktion kann man einfach nochmal Aufmerksamkeit für das Thema erzeugen“, sagt sie. Berichte in der lokalen Presse würden dann nochmal Bewusstsein bei der Bevölkerung für die Situation wecken. „Es ist ja wichtig, dass die Menschen hinter den Apotheken stehen – und das tun sie ja oft“, sagt Laubscher.
In den Städten sei den Bürgern oft gar nicht so bewusst, dass es einen Rückgang der Apotheken gebe, sagt sie. Auf dem Land sehe das bereits anders aus. „In der näheren Umgebung von Heidelberg hat vor kurzem eine Apotheke in einem Dorf geschlossen. Die Kunden kommen von da jetzt auch zu uns in die Stadt“, nennt sie ein Beispiel. Die Wege für die Patienten würden so immer weiter, um fachkundige Beratung zu Arzneimitten von Mensch zu Mensch zu bekommen, sagt sie. Ein Problem besonders auch für ältere oder weniger mobile Menschen.
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