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Hohe Kopfschmerzrate bei Schülern
Erlernen Kinder eine laxe Haltung gegenüber Schmerzmitteln?
Fehlt unserer Gesellschaft das Bewusstsein für Kopfschmerzen als Krankheit?
Priv.-Doz. Dr. Gudrun Goßrau, Studienautorin und Leiterin der Kopfschmerzambulanz am Interdisziplinären Universitätsschmerzcentrum in Dresden, geht in ihrer Kritik noch einen Schritt weiter: Die mangelnde Bereitschaft, sich ärztlich behandeln zu lassen, sei auch Ausdruck eines fehlenden Bewusstseins für Kopfschmerzen als ernstzunehmende Krankheit in unserer Gesellschaft, heißt es in der Pressemitteilung der DGN. Doch Kopfschmerzen seien bereits in Kindheit und Jugend ein relevantes Gesundheitsproblem.
Oft führten Kopfschmerzen in einen Teufelskreis: „Schulfehltage können zu Leistungsabfall, Schulversagen, Schulangst führen, viele betroffene Kinder isolieren sich sozial, auch die Gefahr einer Depression ist erhöht“, so Goßrau.
Der Gesellschaftskritik schließt sich auch Prof. Dr. Ulrike Schara, Präsidentin der Gesellschaft für Neuropädiatrie, an: Der Anstieg der Kopfschmerzrate bei Kindern weise in den letzten Jahren darauf hin, dass eher keine genetischen Faktoren verantwortlich sind. Vielmehr müsse eine gesamtgesellschaftliche Präventionsstrategie an Punkten wie Alkohol, Koffein, Rauchen und Bewegungsarmut sowie Schulstress und emotionalen Stress ansetzen.
So war in der Studie auch auffällig, dass in Grundschulen fast 64 Prozent der Schüler regelmäßig Kopfschmerzen hatten. In den Gymnasien waren es fast 68 Prozent und in den weiterführenden Regelschulen nahezu 80 Prozent. Mädchen waren insgesamt häufiger betroffen als Jungen.
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