Neue Empfehlungen der DGE

Wer braucht wie viel Zink?

Stuttgart - 13.08.2019, 09:00 Uhr

Wie viel Zink braucht der Mensch? Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt je nach Ernährungstyp neue Zinkmengen. (s / Foto: artemidovna / stock.adobe.com)

Wie viel Zink braucht der Mensch? Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt je nach Ernährungstyp neue Zinkmengen. (s / Foto: artemidovna / stock.adobe.com)


Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt neue Referenzwerte für Zink. Künftig soll sich die Zinkzufuhr bei Erwachsenen an der individuellen Phytataufnahme orientieren – also an der Ernährung. Je nach phytatarmer und -reicher Ernährung sollen Frauen nun zwischen 7 mg und 10 mg, Männer zwischen 11 mg und 16 mg Zink pro Tag aufnehmen. Die alten Werte lagen pauschal bei 7 mg Zink für Frauen und 10 mg für Männer.

Zink zählt zu den essenziellen Spurenelementen, kann vom menschlichen Körper nicht selbst synthetisiert und muss mit der Nahrung aufgenommen werden. Der Körper verfügt über keinen klassischen Speicher für Zink, wie beispielsweise Knochen und Zähne diesen für den Mineralstoff Calcium darstellen. Das bedeutet: Wir müssen Zink regelmäßig mit der Nahrung zuführen oder, wenn dies nicht ausreichend ist, durch Zinkpräparate.

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Bislang galt, dass Frauen täglich 7 mg Zink und Männer täglich 10 mg Zink zu sich nehmen sollten. Diese Zinkmengen empfahl die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), und zwar für jeden Erwachsenen, unabhängig von dessen Ernährungsweise. Das hat sich nun geändert. Die DGE hat ihre Zink-Empfehlungen überarbeitet und stärker individualisiert. Künftig orientiert sich die erforderliche tägliche Zinkmenge nicht nur am Geschlecht, sondern auch an der Ernährungsweise – gemessen an der Phytatzufuhr.

Was hat Phytat mit Zink zu tun?

Phytat (Anion der Phytinsäure) beeinflusst die Resorption von Zink, und zwar insofern, dass Phytat Zink im Gastrointestinaltrakt bindet und so die Zinkaufnahme reduziert. Phytat ist in Pflanzen enthalten und dient diesen als Speicherform für Phosphor und andere Mineralstoffe, die die Pflanze für die Keimung benötigt. Folglich ist der Phytatgehalt vor allem in Lebensmitteln hoch, die auch als Saatgut dienen können – Hülsenfrüchte (Bohnen, Erbsen, Kichererbsen, Linsen, Sojabohnen, Lupinen) oder Vollkorngetreide.

Zinkmangel durch Vollkornernährung?

Nun führt jedoch eine vollkornbasierte Ernährung nicht zum Zinkmangel, denn Vollkornprodukte enthalten per se mehr Zink als Weißmehlprodukte. Laut DGE sind in Vollkornbrot 1,5 mg Zink pro 100 mg enthalten, im Weißbrot hingegen nur knapp die Hälfte mit 0,7 mg pro 100 g. 
Das Einweichen oder die Keimung von Hülsenfrüchten oder Sauerteiggärung bei Vollkornprodukten baut zudem Phytat ab, was sodann die Bioverfügbarkeit von Zink erhöht.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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