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Nienburg / Weser
Apotheke mit Gemeinwohl-Ökonomie-Zertifikat ausgezeichnet
Gemeinwohl-Bilanz – Transparent und öffentlich einsehbar
Wie nachhaltig und sozial ein Betrieb wirtschaftet, wird mit Hilfe der sogenannten Gemeinwohl-Bilanz ermittelt. Am Schluss erhält ein Unternehmen, dass eine vollständige Bilanz vorlegen kann, ein zeitlich begrenztes Zertifikat. „Es gibt mehrere Prozessmöglichkeiten, wie man dieses Zertifikat erlangt. Wir haben den Weg der Peer-Evaluierung gewählt“, so Thijsen. Die Peer-Group habe aus mehreren Unternehmen der Region bestanden, die sich gegenseitig unter Supervision einer GWÖ-Unternehmensberaterin bewertet hätten.
„Es gibt eine Bewertungsmatrix. Man bewertet bestimmte Berührungsgruppen beispielsweise Lieferanten, Mitarbeitende, Kunden, Mitunternehmen und das gesellschaftliche Umfeld. Der Umgang, den wir als Unternehmen mit diesen Gruppen haben, wird bewertet hinsichtlich Menschenwürde, hinsichtlich Solidarität und Gerechtigkeit, hinsichtlich ökologischer Nachhaltigkeit und hinsichtlich Transparenz und Mitentscheidung“, erläutert die Apothekenleiterin. Wichtig sei aber vor allem, dass sie hinterher verpflichtet seien, den Bericht öffentlich zur Verfügung zu stellen.
Handeln in eine messbare Form bringen
Wo steht der eigene Betrieb – vor allem auch im Vergleich zu anderen Unternehmen? Diese Frage stellte sich auch Anja Thijsen. So sei es für sie wichtig neben einer nachhaltigen Unternehmensstrategie auch hochwertige Arbeitsplätze anzubieten. Dies sei gerade in der heutigen Situation wichtig, in der immer mehr Apotheken Schwierigkeiten hätten, Personal zu finden. Zudem wolle sie mit dem Bericht darstellen, wie wichtig Vor-Ort-Apotheken für die ganze Gesellschaft seien. Dafür böte sich das Modell der GWÖ-Bilanzierung an, da es „Handeln in eine messbare Form“ überführe.
Die bewerteten Punkte sind sehr komplex und berühren verschiedenste Bereiche eines Apothekenbetriebes. So geht es vom Miteinander der Apothekenmitarbeiter über Ressourcen-schonende Arbeitsweisen bis hin zu möglichst umweltverträglichem und nachhaltigem Verhalten. „Ich arbeite unheimlich gerne branchenübergreifend. Ich finde es sehr schön und sehr spannend in andere Betriebe mal reinzuschauen“, so Thijsen. Sie habe so im Rahmen der Peer-Evaluierung viel über die Arbeitsweisen zum Beispiel eines landwirtschaftlichen Bio-Betriebes und einer ökologisch ausgerichteten Kaffeerösterei erfahren.
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