Terminplanung DAT/Expopharm

DAT: Spahn kommt, Abgeordnete nicht

Berlin - 05.09.2019, 11:30 Uhr

Auch in diesem Jahr will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit den Apothekern auf dem DAT diskutieren. Die Gesundheitspolitiker aus dem Bundestag erteilten der ABDA jedoch eine Absage. (s / Foto: Schelbert)

Auch in diesem Jahr will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit den Apothekern auf dem DAT diskutieren. Die Gesundheitspolitiker aus dem Bundestag erteilten der ABDA jedoch eine Absage. (s / Foto: Schelbert)


Für politisch interessierte Apotheker gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht mit Blick auf den diesjährigen Deutschen Apothekertag in Düsseldorf. Schön ist es, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auch in diesem Jahr die Zeit findet, mit den Apothekern zu diskutieren. Weniger schön ist es, dass zum zweiten Mal in Folge die politische Diskussionsrunde mit den Bundestagsabgeordneten entfällt.

Der Deutsche Apothekertag ist neben dem DAV-Wirtschaftsforum jedes Jahr das politische Highlight für die Apotheker. Denn traditionell ist es so, dass der Bundesgesundheitsminister zu den Apothekern spricht und zusätzlich eine Diskussionsrunde mit den gesundheitspolitischen Spitzen der Bundestagsfraktionen stattfindet. Die Diskussionen ergaben des Öfteren spannende Aussagen: Man denke beispielsweise an die Podiumsdiskussion auf dem DAT 2012, als Spahn noch gesundheitspolitischer Sprecher der Unionsfraktion war und den Apothekern mit Blick auf ihre Honorarforderungen erklärte, dass sie es nicht übertreiben sollten. „Sie sollten nicht zu viele Bälle in der Luft haben“, sagte Spahn damals. Es ging seinerzeit um die Erhöhung des Fixhonorars.

Immerhin: Der Minister hat sich auch in diesem Jahr wieder angemeldet. Üblicherweise fanden die Grußworte der Minister immer am Tag der Expopharm-Eröffnung statt, also im vergangenen Jahr am Mittwoch. Wegen Spahns Terminplanung wird der Auftritt des Ministers nun am Freitagvormittag um 11 Uhr stattfinden. Und: Es wird, wie im vergangenen Jahr, auch wieder eine Diskussion der etwa 300 Delegierten mit Spahn geben, die ABDA-Präsident Friedemann Schmidt moderiert. Zur Erinnerung Im vergangenen Jahr hatte es im Vorfeld des DAT große Aufregung um diese Diskussion zwischen den Apothekern und Spahn gegeben, weil die ABDA erklärt hatte, dass der Terminplan des DAT eine Diskussion nicht zulasse. Der Minister wollte aber gerne mit den Pharmazeuten ins Gespräch kommen und so fand die Diskussion dann doch statt.

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Absagen für die ABDA aus dem Bundestag

Die andere politische Komponente des DAT, die Podiumsdiskussion mit den Bundestagsabgeordneten, fällt in diesem Jahr aber erneut ins Wasser. In einer Mail an die Kammern und Verbände teilte die ABDA am gestrigen Mittwoch mit, dass es den gesundheitspolitischen Vertretern „mehrerer“ Bundestagsfraktionen leider nicht möglich sei, nach Düsseldorf zu reisen. Denn: In der Woche der Expopharm findet in Berlin eine gut gefüllte Sitzungswoche statt. Die ABDA hatte dies natürlich im Blick und die Diskussionsrunde extra auf den Freitag verlegen wollen – in der Hoffnung, dass die Abgeordneten dann vor dem Wochenende noch nach Düsseldorf kommen. Es regnete aber zu viele Absagen. „Unter Würdigung der Gesamtsituation wird deshalb die Diskussionsrunde mit den Abgeordneten in diesem Jahr nicht stattfinden“, teilt die ABDA in ihrer Mail daher mit.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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4 Kommentare

Spahn auf dem DAT: Naja…

von Gunnar Müller, Detmold am 08.09.2019 um 12:46 Uhr

… Letztes Jahr war ich ja wohl nicht ganz unschuldig daran, dass Spahn dann doch noch eingeladen wurde. Damals wusste die Apothekerschaft allerdings auch noch nicht genau, was sie von ihm zu halten hatte. Das ist dieses Jahr nun eindeutig anders.
Ich habe deshalb auch keinerlei Veranlassung gesehen, mich zu bemühen. Die ABDA offensichtlich auch nur rudimentär. Deshalb wohl kein großer Bahnhof am Mittwoch – sondern nur „kleines Geleit“ am Freitag ...
Gut so.
P. S. Da uns die frisch wiedergewählte Kammerversammlung unter Leitung ihrer nicht mehr ganz so frischen (3. Wahlperiode) aber ebenso frisch wiedergewählten Präsidentin die Zustimmung zu unseren Kandidaten verwehrt hat, wird dieser DAT eh ohne Beteiligung der BasisApotheker stattfinden ...

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Vernunft?

von Pille Palle am 06.09.2019 um 15:10 Uhr

Gesunder Menschenverstand sagt allen: RX VV ist ohne Alternative. Aber da unsere Führungsspitze sich hat umdrehen lassen: dann eben Preis- Ungleichheit zwischen PKV und GKV, dann eben Datenautobahn mit E Rezept, dann eben maximale Umleitung von Rezepten ins Ausland. Wer würde da schon nein sagen? Einzig die LAK Hessen traut sich, Stellung zu beziehen. Alle anderen senken pflichtschuldigst den Kopf, um sich selbigen waschen zu lassen, denn die Gehorsamkeit ist des Pharmazeuten oberste Pflicht.

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nur Auserwählte

von Gabi Umminger am 06.09.2019 um 15:05 Uhr

nur besonders auserwählte, linientreue, jasagerische und weichgespülte Diskussionspartner sind erwünscht. Die anderen mögen das Heim hüten, wenn der Sonnenkönig Hof hält. Wer 17 Gesetze in 16 Monaten durchpeitscht und von Muddi gelobt wird, MUSS doch der Fähigste sein! Applaus, Applaus

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Spahn at Apotag

von Dr.Diefenbach am 06.09.2019 um 13:26 Uhr

Man wird ihm danken und applaudieren.Vielleicht etwas weniger als sonst.Aber der Zauber des Momentes bleibt....

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