Stellungnahme des Herstellers

Was sagt Exeltis zu den Ringbrüchen von Ginoring?

Stuttgart - 19.09.2019, 09:00 Uhr

Warum häufen sich Ringbrüche bei Ginoring? Der Hersteller Exeltis äußert sich in einer Mitteilung, allerdings fehlen Aussagen zu den Ursachen. Sind Wechselwirkungen mit intravaginalen Präparaten, beispielsweise antimykotischen Ovula, für die Ringbrüche verantwortlich? (Foto: Andrei Korzhyts / stock.adobe.com)

Warum häufen sich Ringbrüche bei Ginoring? Der Hersteller Exeltis äußert sich in einer Mitteilung, allerdings fehlen Aussagen zu den Ursachen. Sind Wechselwirkungen mit intravaginalen Präparaten, beispielsweise antimykotischen Ovula, für die Ringbrüche verantwortlich? (Foto: Andrei Korzhyts / stock.adobe.com)


Ringbrüche durch antimykotische Vaginalcremes?

Als Folge der Ringbrüche hat Exeltis nun am gestrigen Dienstag mit einer Mitteilung an die Presse reagiert. Allerdings bleiben die drängenden und interessanten Fragen, zum Beispiel warum es zu den vermehrten Ringbrüchen kommt –  unbeantwortet. Exeltis erklärt, dass das teilweise oder vollständige Lösen der Schweißnaht (Ringbruch) bei den Vaginalringen zu einem „verminderten Tragekomfort beziehungsweise einer Spürbarkeit des Vaginalringes führen“. Wirksamkeitsrelevante Folgen seien nicht bekannt geworden, auch deute eine noch nicht publizierte interne In-vitro-Untersuchung des Herstellers nicht auf „wirksamkeitsrelevante Auswirkungen“ hin.

Ringbrüche sehr selten, Nebenwirkungen deswegen noch seltener

„Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem Lösen der Schweißnaht kommt, ist gering. Bei den über 1,4 Millionen in Deutschland verkauften Ginoringen® wurde dies bei nur bei rund 0,1 Prozent der vermarkteten Ringe beobachtet“, erklärt Exeltis. Nebenwirkungsmeldungen traten nach Herstellerangaben im Zusammenhang mit Ringbrüchen in nur 0,011 Prozent auf“. Dennoch bleibt Exeltis einen Erklärungsversuch zu den nun häufigeren Ringbrüchen schuldig.

Wechselwirkung mit intravaginalen Produkten

Die Fachinformationen zum Original Nuvaring®, bei es dem es bislang keine auffälligen Brüche gab, und Generikum Setlona® informieren, dass Ringbrüche im Zusammenhang mit intravaginalen Präparaten wie Antibiotika, Antimykotika oder Gleitmitteln beobachtet wurden.

„Es liegen Berichte über Ringbruch vor, wenn gleichzeitig intravaginale Präparate, einschließlich Antimykotika, Antibiotika und Gleitmittel, angewendet wurden“, erklären MSD und Mylan in den Fachinformationen zu Nuvaring® und Setlona®.

Dazu äußert sich Exeltis jedoch nicht. Allerdings findet sich auch in der Fachinformation zu Ginoring® ein Hinweis auf lokale Wechselwirkungen des intravaginalen Verhütungssystemes und gleichzeitig angewendeten antimykotischen Ovula: „Während der gleichzeitigen medikamentösen Behandlung mit antimykotisch wirkenden Ovula könnte die Wahrscheinlichkeit, dass der Ring beschädigt wird, leicht erhöht sein“, erklärt Exeltis.

Inwieweit bei den berichteten Ringbrüchen die Anwenderinnen auch weitere intravaginale Präparate verwendet hatten, ist derzeit nicht öffentlich bekannt.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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