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DAT im Morgenmagazin
Schmidt: Gleichpreisigkeit per Rx-Versandverbot
Der aktuell in Düsseldorf stattfindende Deutsche Apothekertag hat es in die Publikumsmedien geschafft. ABDA-Präsident Friedemann Schmidt stand im ZDF-Morgenmagazin Rede und Antwort. Die drei wichtigsten Themen: Lieferengpässe, Gleichpreisigkeit und die Vorfälle in Köln. Schmidt stellt klar, wie und warum man derzeit versucht, die Arzneimittelpreisbindung zu retten – mit dem Rx-Versandverbot als erste von zwei Möglichkeiten.
Themen rund um das Apotheken- und Arzneimittelwesen sind für Laien nicht trivial. Selbst Publikumsmedien tun sich meist schwer damit, solche Sachverhalte logisch und ausgewogen darzustellen. Hinzu kommt eine ganze Menge Emotionalität, wenn es tatsächlich um Skandale – Stichwort Valsartan oder Lunapharm – oder kriminelle Machenschaften wie in Bottrop geht.
Aktuell ist es nicht weniger dramatisch. Die Vorfälle in Köln bewegen die Menschen. Offenbar sollen in Apotheken hergestellte Glucosemischungen zum Tod einer Schwangeren und ihres ungeborenen Kindes geführt haben. Hinzu kommen die Lieferengpässe im Generikabereich und das aktuelle Gesetzgebungsverfahren zur „Stärkung der Vor-Ort-Apotheken“.
Schmidt muss erklären
Der in Düsseldorf stattfindende Apothekertag hat dem ZDF-Morgenmagazin nun einen Anlass geboten alle brennenden Themen im Arzneimittelwesen zu beleuchten. In einem einleitenden Beitrag wurde relativ fundiert die Problematik der Arzneimittellieferengpässe vor dem Hintergrund der Rabattverträge und Produktion in Billiglohnländern dargestellt. Beim anschließenden Interview mit ABDA-Präsident Friedemann Schmidt zeigte sich wiederum, dass in der Öffentlichkeit immer noch sehr viel durcheinander geworfen wird. Auf die Fragen des Moderators muss Schmidt einiges relativieren und richtigstellen.
Rx-Versandverbot wieder auf Platz 1
Nein, es gehe nicht um das Verbot des Arzneimittelversandes in Gänze. OTC-Arzneimittel seien seit vielen Jahren von der Preisbindung ausgenommen und hier könnten die Kunden weiterhin ihre Kaufentscheidung vom Preis abhängig machen. Die Gleichpreisigkeit sei ein Pfeiler des Sozialsystems und beziehe sich auf verschreibungspflichtige Präparate, die zulasten der Krankenkassen abgerechnet werden. Dass der Europäische Gerichtshof 2016 die Rabatte und Boni auf Rx-Arzneimittel legitimiert hat, beziehe sich auf die ausländischen Versender und den EU-weiten Versand. Deutsche Apotheker mit einer Versandhandelserlaubis wären auch weiterhin den nationalen Regelungen unterworfen.
Und wie könne man die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes nun verhindern, fragt der Moderator erstaunt. Schmidt stellt klar, welche zwei Möglichkeiten derzeit diskutiert werden: Rx-Versandverbot oder sozialrechtliche Regelungen, die im aktuellen Gesetzgebungsverfahren vorgesehen werden.
Vielleicht haben die emotionalen und hitzigen Diskussionen der letzten Tage mit den Delegierten des Deutschen Apothekertages ja gefruchtet. Der ABDA-Präsident stellt aus Sicht der Apotheker das Rx-Versandverbot wieder auf Platz 1 – am Morgen vor dem angekündigten Besuch von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) beim Apothekertag in Düsseldorf.
2 Kommentare
Kompliment . . .
von Uwe Hansmann am 27.09.2019 um 13:36 Uhr
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Und still ruht die Kommunikation der Apotheker ...
von Christian Timme am 27.09.2019 um 10:58 Uhr
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