Pharmazeutische Dienstleistungen

DAK: „Es darf nicht mehr kosten“

Stuttgart - 01.10.2019, 12:45 Uhr

Kostenneutralität bei Pharmazeutischen Dienstleistungen will Thomas Bodmer von der DAK dadurch gewährleisten, indem man - zugespitzt formuliert - schaut, welche Aufgaben Apotheker von Ärzten übernehmen könnten. (alle Fotos: Schelbert) 

Kostenneutralität bei Pharmazeutischen Dienstleistungen will Thomas Bodmer von der DAK dadurch gewährleisten, indem man - zugespitzt formuliert - schaut, welche Aufgaben Apotheker von Ärzten übernehmen könnten. (alle Fotos: Schelbert) 


Ärzten pharmazeutische Dienstleistungen wegnehmen?

Der DAK-Funktionär erklärt: „Kommen neue Aufgaben hinzu, ist es klar, dass diese Geld kosten“. Er betont jedoch: „Aber diese Dienstleistungen müssen auch tatsächlich neu sein“. Bodmer fokussiert hier vor allem die ländlichen Regionen, hier könnten neue Aufgaben auf Apotheker zukommen. 

Anders bei Tätigkeiten, die es bereits gibt – wie beispielsweise das Impfen, was in Deutschland bislang ausschließlich Ärzte durchführen. In solchen Fällen könne man als Krankenkasse nicht „im alten Bereich eine Pauschale zahlen und zusätzlich noch die Apotheker vergüten“. In diesen Fällen gehe er dann in Leistung, wenn sie substituiert wird. „Wir müssen hier die Waage halten und dürfen das System nicht überfordern“, argumentiert er. Natürlich müsse man aufs Geld schauen, „auch im Sinne der Aufrechterhaltung der Versorgung.“

Versorgung erweitern – oder substituieren?

Bodmer lehnt folglich pharmazeutische Dienstleistungen nicht ab: „Ich bin dafür, für eine bessere Versorgung einzustehen“, konstatiert er, auch eine Vergütung hält Bodmer nicht für ausgeschlossen, allerdings mit dem Haken: „Aber es darf nicht mehr kosten.“

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Man müsse folglich erstmal schauen, welche Aufgaben Apotheker übernehmen könnten, die bislang von Ärzten erbracht würden, um „die entsprechenden Vergütungen bei der KV (Kassenärztliche Vereinigung) wegzunehmen und diese Apothekern zukommen zu lassen“. Das will Bodmer offenbar nicht über alle Köpfe hinweg entscheiden: „Es muss sauber miteinander und mit anderen Heilberufen herausgearbeitet werden, in welchen Bereichen diese Tätigkeiten liegen und wie sie honoriert werden.“



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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9 Kommentare

Kranke Kassen: Die DAK ...

von Gunnar Müller, Detmold am 02.10.2019 um 15:37 Uhr

Nur gut, dass ich – nach etlichen Jahren der Zugehörigkeit – aus der DAK ausgetreten bin…

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Traum ???

von Dirk Krüger am 02.10.2019 um 9:43 Uhr

Der "Traum" wird zum Realität gewordenen Alptraum, weil von der ABDA die Gleichpreisigkeit dafür geopfert wird und die Dienstleistungen, die sicher sinnvoll und für Patienten nutzbringend sein können, nicht auch nur annähernd ausreichend vergütet sein werden. Mir graust schon jetzt vor den Verhandlungen zwischen DAV und GKV, wenn ich die unqualifizierten Äußerungen von DAK-Bodmer auf dem DAT anschaue. Der hat nicht kapiert, bzw. will es nicht, dass es nicht um Verschieben von Leistungen vom ärztlichen in den apothekerlichen Bereich handelt, sondern um Zusatzleistungen, die bis heute niemand erbringt, aber erheblichen Nutzen für Versicherte / Patienten und damit auch für die GKV. Stichwort Polymedikation und ihre nicht selten gesundheitsschädlichen bis letalen Folgen.
Bodmer hat sich auf dem DAT immer nur wiederholt. Sein einziges Thema war: Apotheker statt Ärzte wollen impfen, Ärzte dürften aber für die dann von ihnen nicht mehr erbrachte leistungen vergütet werden. Das ist doch eine Banalität - Thema verfehlt! Und nebenbei: ich will gar nicht impfen. Das ist ein Idee von Jens Spahn - warum auch immer...

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Heuchelei

von Reinhard Rodiger am 01.10.2019 um 21:52 Uhr

Selber teure Parallelstrukturen aufbauen und andere an der Auftragserfüllung hindern.Das nenne ich respektlose Mittelverwendung.Versichertengelder zu eigenen Zwecken nutzen ist Ausdruck von fundiertem Missverständnis zur eigenen Aufgabe.Es ist pure Heuchelei, so zu tun als ob nur Aktivitäten der Leistungserbringer Kosten verursachen und die eigene unkontrollierte Verwendung von Versichertengeldern aussen vor bleibt.

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DAK et al..

von Dr.Diefenbach am 01.10.2019 um 17:47 Uhr

Die Aussage:Einfach nur unfair,von Partnerschaft keine Spur,dafür Jahressaläre der (meist)Herren von 15o TE bis.....DIese Typen sind wirklich:Ätzend

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Dienstleistungen

von Dr Schweikert-Wehner am 01.10.2019 um 16:59 Uhr

Natürlich wird die Impfung nur einmal bezahlt. Wird die Impfquote erhöht spart die Kasse mittelfristig die viel höheren Therapiekosten.
Mir wäre schon geholfen, wenn Dienstleistungen, die wir täglich erbringen wie Interaktionschecks, Verblisterung, Pharmazeutische Betreuung, Complienceförderung, Beratung, Ärzteberatung, Medikationsanalyse, Information und Management der Nichtverfügbarkeit, über Rabattverträge und und und angemessen vergütet wird und bitte keine Seminare für was dass wir seit 30 Jahren praktizieren!
Beim Thema Dauerverordnung nun doch ein Vorschlag: Vor der Abgabe sollte der Apotheker mit dem Patienten über Verträglichkeit, Complience und pharmazeutische Probleme sprechen und Werte, wie Blutzucker, Cholesterin , Blutdruck usw. messen und bei Unstimmigkeiten mit dem Arzt Rücksprache halten und das bitte angemessen vergütet.

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Die teuerste Krankenkasse....

von Rainer W. am 01.10.2019 um 14:18 Uhr

... mit der schlechtesten Bezahlmoral und den schlechtesten Dienstleistungen stellt Preis- und Qualitätsansprüche.

Kann man sich nicht ausdenken sowas.

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Pharmazeutische Dienstleistungen

von Roland Mückschel am 01.10.2019 um 14:18 Uhr

Tolle Sache.
Nicht toll: Holt euch das Geld von den Ärzten.

Da wüsste ich aber eine viel ergiebigere Finanzquelle.

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??

von Anita Peter am 01.10.2019 um 12:50 Uhr

Traum von vergüteten pharmazeutischen Dienstleistungen wird war?
Mein Traum ist eine angemessene Erhöhung unserer Vergütung und die versprochene Herstellung der gleichlangen Spiesse.

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AW: ??

von Dirk Krüger am 02.10.2019 um 9:41 Uhr

Genau so ist es, Frau Peter. Der "Traum" wird zum Realität gewordenen Alptraum, weil von der ABDA die Gleichpreisigkeit dafür geopfert wird und die Dienstleistungen, die sicher sinnvoll und für Patienten nutzbringend sein können, nicht auch nur annähernd ausreichend vergütet sein werden. Mir graust schon jetzt vor den Verhandlungen zwischen DAV und GKV, wenn ich die unqualifizierten Äußerungen von DAK-Bodmer auf dem DAT anschaue. Der hat nicht kapiert, bzw. will es nicht, dass es nicht um Verschieben von Leistungen vom ärztlichen in den apothekerlichen Bereich handelt, sondern um Zusatzleistungen, die bis heute niemand erbringt, aber erheblichen Nutzen für Versicherte / Patienten und damit auch für die GKV. Stichwort Polymedikation und ihre nicht selten gesundheitsschädlichen bis letalen Folgen.
Bodmer hat sich auf dem DAT immer nur wiederholt. Sein einziges Thema war: Apotheker statt Ärzte wollen impfen, Ärzte dürften aber für die dann von ihnen nicht mehr erbrachte leistungen vergütet werden. Das ist doch eine Banalität - Thema verfehlt! Und nebenbei: ich will gar nicht impfen. Das ist ein Idee von Jens Spahn - warum auch immer...

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