Wer war zuerst da: Tampon oder Menstruationstasse?
Tampons (französisch für Bausch) – nicht wie wir sie heute kennen als Baumwollbausch, sondern aus weichen Papyrusblättern – nutzten wohl bereits Ägypterinnen zu Pharaos Zeiten. Ein Patentgesuch für den ersten aus Watte gepressten Tampon mit Rückholbändchen wurde 1931 von einem amerikanischen Arzt (Earle Cleveland Haas) eingereicht, der diesen Tampax nannte. Richtig „groß“ wurde der Tampon allerdings erst, nachdem die ursprünglichen Markenrechte – für 32.000 $ – an eine Ärztin (Gertrude Tendrich) gingen. Sie gründete die Firma Tampax, ging in die Massenproduktion und bewarb Tampax stark in großen Werbekampagnen. In Deutschland kennt man als Tamponklassiker wohl „o.b.“ . Dieser wurde von dem Ingenieur Carl Hahn entwickelt, der sich das Produktionsverfahren – Watterollen mit hohem Druck und Temperatur in Form zu pressen – patentieren ließ. Die Idee dazu kam ihm aufgrund einer amerikanischen Werbeanzeige zu Tampax. Der erste o.b. kam sodann 1950 auf den Markt. Die Abkürzung o.b. steht dabei übrigens für „ohne Binde“.
Menstruationstassen sind ebenfalls keine brandneue Erfindung des 21. Jahrhunderts. Das erste Patent für diese Art der Monatshygiene reichte eine Amerikanerin (Leona Chalmers) 1937 ein, also fast zeitgleich mit Tampax (1931). Offensichtlich hat sich jedoch die Menstruationstasse in den 30er Jahren nicht in dem Maße durchsetzen und etablieren können, wie dies bei Tampons gelang. Erst in den letzten Jahren erfährt die alternative Monatshygiene – etwas verzögert also – einen Aufschwung.
2 Kommentare
Entfernen der Tasse
von NF am 07.10.2019 um 10:33 Uhr
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AW: Entfernen der Tasse
von Celine Müller am 08.10.2019 um 15:28 Uhr
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