DAZ.online-Serie (Teil 1 von 3)

Menstruationstasse statt Tampon – sinnvoll und sicher?

Stuttgart - 07.10.2019, 09:00 Uhr

Nur ein Trend oder tatsächlich besser? Menstruationscups erfreuen sich zunehmender Beliebtbeit bei Frauen. Sie wollen mit Nachhaltigkeit und weniger Scheideninfektionen punkten. Stimmt das? (s / Bild: photopixel / stock.adobe.com)

Nur ein Trend oder tatsächlich besser? Menstruationscups erfreuen sich zunehmender Beliebtbeit bei Frauen. Sie wollen mit Nachhaltigkeit und weniger Scheideninfektionen punkten. Stimmt das? (s / Bild: photopixel / stock.adobe.com)


Menstruationstassen: Wie sehen sie aus?

Menstruationstassen bestehen aus medizinischem Silikon, Latex oder thermoplastischem Elastomer (Elastomer: formfest, aber elastisch verformbar). Von der Form sehen Menstruationstassen kelch- oder glockenförmig aus und haben einen Stiel zum Anfassen (analog dem Rückholbändchen bei Tampons, erleichtert das Entfernen des Cups).

Es gibt sie mittlerweile in zahlreichen Farben, Formen und Größen: Welche Größe der Menstruationstasse am besten passt, hängt unter anderem davon ab, wie stark die Blutung ist, ob die Anwenderin eher jung und sportlich ist und eine ausgeprägte Beckenbodenmuskulatur hat (kleinere Tasse) oder bereits vaginal entbunden hat oder mittleren Alters ist (größere Tasse).

Und so funktioniert's

Die Cups werden gefaltet in die Vagina eingeführt – ähnlich einem Tampon. In der Vagina entfaltet sich die Menstruationstasse wieder und saugt sich mit leichtem Unterdruck fest. Bei korrekter Anwendung wird die Tasse dann zum einen von der Scheidenmuskulatur gehalten, zum anderen auch von dem erzeugten Unterdruck und sollte deswegen nicht verrutschen. Durch den luftdichten Abschluss sollen zudem unangenehme Gerüche verhindert werden.

Menstruationstassen fassen je nach Hersteller und Größe unterschiedliche Volumina: Sie können zwischen 10 und 38 ml Blut aufnehmen und müssen alle vier bis spätestens zwölf Stunden geleert werden. Zu diesem Zweck können sie – normalerweise problemlos – nach Lösen des Unterdruckes mit Hilfe des Stiels entfernt werden. Menstruationscups sollen mehr Blut aufnehmen können als Tampons oder Binden und sich vor allem auch für Frauen mit Menorrhagie (verlängerte Monatsblutung: 7 bis 14 Tage) eignen.

Innerhalb des Zyklus genügt es, wenn die Anwenderin die Tasse mit sauberem Wasser ausspült, bevor sie sie wieder einsetzt. Nach dem letzten Tag der Blutung sollte die Menstruationstasse jedoch sterilisiert werden – in kochendem Wasser, teilweise werden auch spezielle Sterilisationstabletten empfohlen.

So geht's weiter

Im zweiten Teil der DAZ.online-Serie „Menstruationstasse statt Tampon – sinnvoll und sicher?“ geht es die um Vor- und Nachteile von Menstruationstassen. Eignen sich Menstruationstassen auch für Trekkingtouren und wie kommt man auf öffentlichen Toiletten zurecht? Zudem klären wir die Frage, ob auch ökologisch nachhaltige Tampons zu Verfügung stehen.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Entfernen der Tasse

von NF am 07.10.2019 um 10:33 Uhr

Der Artikel enthält leider einen Fehler: der Stil der Tassen ist keineswegs (allein) zum Entfernen der Tasse geeignet. Wie beschrieben wird die Tasse durch die Muskulatur und den entstehenden Unterdruck gehalten. Ein Ziehen am Stil bewirkt eine Verstärkung des Unterdrucks, die Tasse kann dadurch nicht entfernt werden (falls doch, dann saß sie vorher falsch). Das Entfernen ist nur durch Zusammendrücken und dem damit verbundenen Lösen des Drucks möglich.
Bin gespannt auf die folgenden Artikel!

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Entfernen der Tasse

von Celine Müller am 08.10.2019 um 15:28 Uhr

Liebe NF,

vielen Dank für den Hinweis - das ist natürlich korrekt, der Artikel wurde dahingehend präzisiert, dass die Menstruationstasse "nach Lösen des Unterdruckes mit Hilfe des Stiels" entfernt werden kann.

Viele Grüße

Celine Müller

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