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DAZ.online-Serie (Teil 2 von 3)
Menstruationstasse statt Tampon – sinnvoll und sicher?
Auch Tampons können nachhaltig sein
Teilweise sind auch Tamponhersteller auf den Zug der „biologischen Abbaubarkeit“ aufgesprungen. Denn Tampons können aus unterschiedlichen Materialien bestehen. O.b. besteht beispielsweise aus Viskose-Watte-Fasern als Kern und ist mit einem Kunststoffvlies überzogen. Das soll ein Entspiralisieren des Wattebauschs verhindern und das vaginale Einführen erleichtern. Konventionelle Tampons bestehen somit meist aus industriell hergestellter Viskose, welche aus Cellulose gefertigt wird und somit biologisch abbaubar ist. Nicht biologisch abbaubar ist hingegen das Kunststoffvlies (zum leichteren Einführen) oder die Plastikhülle, in der die einzelnen Tampons verpackt sind.
Manche Hersteller von Tampons verzichten auf Kunststoffvlies und Plastikhülle und setzen stattdessen auf reine Baumwolle, teilweise sogar aus biologischem Anbau. Sie bewerben, dass die Tampons so auch nach der Anwendung biologisch abbaubar sind und somit kompostierbar wären (Dauer der Verrottung wird in der Literatur mit 18 bis 24 Monaten angegeben). Auch wenn theoretisch also für manche Tampons Kompostieren funktioniert, werden sie dennoch in den meisten Fällen diesen Weg wohl nicht gehen, sondern als Einweg-Wegwerfartikel im Müll landen.
Auseinandersetzen mit dem eigenen Körper
Als weiteren Vorteil der Menstruationstassen wird auch genannt, dass Frauen sich stärker mit dem eigenen Körper auseinandersetzen – mit dem Blut, dessen Menge, der Farbe, dem Geruch –, woraus sich auch Informationen über den Zyklus und die Gesundheit ergeben könnten.
Können Verhütungsspiralen durch Menstruationstassen verrutschen?
Immer wieder kommt die Sorge auf, dass durch Menstruationstassen – die durch die Scheidenmuskulatur und durch Unterdruck in der Vagina verbleiben – Verhütungsspiralen (IUP, Intrauterinpessar) aus der Gebärmutter gezogen werden könnten. Auch wenn es einzelne Fallberichte dazu gibt, fand eine retrospektive Umfrage keine erhöhte Gefahr für verrutschte oder herausgefallene Verhütungsspiralen durch Menstruationstassen (Beobachtungszeitraum sechs bis acht Wochen nach Einsetzen des IUP) im Vergleich zu Tampons oder Binden. Die Untersuchung zeigte diese Zwischenfälle bei 5 von 135 Tassennutzerinnen (4 Prozent), elf von 469 Tamponnutzerinnen (2 Prozent) und bei 4 Prozent der Bindennutzerinnen (7 von 169).
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