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FDA-Zulassungserweiterung für Xofluza
Baloxavir: Erstes Grippemittel auch für Risikopatienten
Reduzierte Ansteckung aber Resistenzen?
XofluzaTM ist laut Roche die erste und einzige von der FDA-zugelassene Behandlungsoption speziell für Patienten mit einem hohen Risiko für grippebedingte Komplikationen. Oseltamivir (TamifluTM) hingegen hat in den USA – wie bislang auch Baloxavir – nur die Zulassung zur Behandlung der akuten, unkomplizierten Influenza, wenn die Influenzasymptome maximal seit zwei Tagen bestehen. Allerdings darf Oseltamivir bereits bei Säuglingen ab einem Alter von zwei Wochen eingesetzt werden, zur Influenzaprävention besteht die Zulassung ab einem Alter von einem Jahr. Jedoch bei Risikopatienten erklärt die FDA: „Die Wirksamkeit von Tamiflu bei Influenza bei Patienten mit chronischen Herzerkrankungen und/oder Atemwegserkrankungen ist nicht nachgewiesen“.
Auch die anderen beiden in den Vereinigten Staaten zugelassenen Neuraminidase-Inhibitoren, haben keine Zulassung für Influenzainfektionen bei Risikopatienten: RelenzaTM (Zanamivir) ist als Inhalationspulver zur Behandlung von akuten, unkomplizierten Influenza-A- und Influenza-B-Erkrankungen ab sieben Jahren zugelassen, RapivabTM (Peramivir) muss injiziert werden und darf bei akuter unkomplizierter Grippe ab zwei Jahren zum Einsatz kommen. Es ist zugelassen bei Patienten, die seit nicht mehr als zwei Tagen symptomatisch sind. „Die Wirksamkeit von Rapivab konnte bei Patienten mit schwerer Influenza, die einen Krankenhausaufenthalt erfordert, nicht nachgewiesen werden“, erklärt die FDA.
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Single-Dose-Regime wie XofluzaTM haben fraglos Vorteile, wenn es um die Adhärenz der Patienten geht. Dieses Argument führt auch Roche gern ins Feld. Allerdings hat die zulassungsrelevante Phase-III-Studie Capstone-1 (multizentrisch: USA und Japan, randomisiert, doppelblind und placebokontrolliert), veröffentlicht im New England Journal of Medicine im September 2018, die hoffnungsvollen Aussichten etwas getrübt. Die Studie evaluierte die Sicherheit und Wirksamkeit von Baloxavir an 1.436 Patienten ohne Begleiterkrankungen ab einem Alter von zwölf Jahren und erreichte ihren Endpunkt – Zeit bis zur Besserung der Grippesymptome. Allerdings entwickelten sich in der Capstone-1-Studie bei 9,7 Prozent der Baloxavir-Patienten Mutationen, die ein geringeres Ansprechen auf Baloxavir zeigten. Welche klinischen Auswirkungen diese Escape-Mutanten haben, lässt sich derzeit noch nicht absehen, und zwar weder hinsichtlich der Infektiosität noch der Pathogenität der Influenzaviren.
Postexpositionsprophylaxe durch Xofluza
Gute Daten förderte hingegen die Blockstone-Studie zutage: Baloxavir scheint nicht nur in der Akuttherapie der Influenza zu wirken, sondern auch die Ansteckungsgefahr bei Grippe zu reduzieren. Die Studie untersuchte in der Grippesaison 2018/19 die Wirksamkeit von Baloxavir an nicht-infizierten Kindern und Erwachsenen in Japan, die jedoch einem influenzainfizierten Haushaltsmitglied ausgesetzt waren. Menschen, die prophylaktisch eine einmalige orale Dosis Baloxvir erhielten (Dosis nach Kilogramm Körpergewicht), erkrankten signifikant seltener an Grippe als Placebobehandelte. Der Nachweis erfolgte mittels eines Influenzaschnelltests. Bei 1,9 Prozent der Baloxavirbehandelten konnte innerhalb von zehn Tagen eine Influenzainfektion, Fieber und weitere grippetypische Symptome nachgewiesen werden, in der Placebogruppe waren es 13,6 Prozent. Die Häufigkeit unerwünschter Ereignisse lag bei Baloxavir bei 22,2 Prozent im Vergleich zu 20,5 Prozent unter Placebo.
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