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Noweda unterstützt Apotheker „in Einzelfällen“ bei Umschau-Kündigungen
Der „Zukunftspakt Apotheke“ (Noweda/Burda-Verlag, „MyLife“) und der Wort & Bild-Verlag („Apotheken Umschau“) leisten sich derzeit ein Fernduell. In einem Kommentar in einem Medienmagazin warf eine Wort & Bild-Chefredakteurin dem Burda-Verlag indirekt vor, mit verrohten Sitten zu arbeiten. Beispielsweise würden Apothekern Abbestell-Faxe für die „Apotheken Umschau“ zur Verfügung gestellt. Was ist dran an dieser Attacke? Einem Noweda-Sprecher zufolge gibt es keine Musterkündigungen. Allerdings: Im Einzelfall unterstütze man die Apotheker bei den Abbestellungen der „Umschau“.
Die „Apotheken Umschau“ hatte jahrelang keine ernst zu nehmenden Rivalen. Das hat sich nun aber geändert: Seit etwa einem Jahr vertreiben der Burda-Verlag und die Noweda gemeinsam das Kunden-Magazin „My life“, das inzwischen sogar schon Tochter-Produkte hat. Noweda/Burda locken die Apotheker mit attraktiven Preisen und steigern derzeit schnell ihre Auflage. An den neuen Wettbewerb im Markt der Apotheken-Kundenzeitschriften muss sich der Wort & Bild-Verlag aber erst noch gewöhnen. Das zeigt derzeit ein Vorgang rund um einen Kommentar von Anne-Bärbel Köhle, Chefredakteurin des „Senioren Ratgebers“ im Wort & Bild-Verlag, der im Medienmagazin „Meedia.de“ erschienen war, dort aber inzwischen wieder gelöscht wurde.
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Der Kommentar war Teil einer größeren Reihe, in der es um werteorientierte Digitalisierung geht. Köhle schreibt dort darüber, dass in der Medienbranche die Sitten aus ihrer Sicht zusehends verrohen. Ohne den „Zukunftspakt“, die Noweda oder den Burda-Verlag namentlich zu nennen, erhebt Köhle schwere Vorwürfe, die klar zuzuordnen sein dürften. Wörtlich heißt es in ihrem Kommentar unter anderem:
Ein in großer, international agierender Verlag kopiert derzeit das Geschäftsmodell eines anderen Medienhauses, macht jede einzelne von dessen Zeitschriftentiteln in Konzept und Aufmachung nach, so dass es Zeitschriften nun quasi doppelt auf dem Markt gibt. Zeitgleich liefert der Nachmacher an seine möglichen Neu-Kunden gleich ein Abbestell-Fax für die Hefte des Traditionsunternehmens mit. Solche Kopier- und Plattmacher-Methoden kannte ich bislang eigentlich nur von auf Messen herumspionierenden chinesischen Technologiekonzernen. Die altmodische Sache mit dem Fax greift auch im Osten der Republik um sich: Dort verteilt derzeit eine rechtsnationale Partei Abbestell-Briefe für die örtliche Tageszeitung, in der eine befreundete Redakteurin arbeitet: Weg mit der Lügenpresse!“
Aber was ist dran an dem Vorwurf der Abbestell-Faxe? Stellt die Noweda ihren Kunden wirklich massenweise Musterkündigungen zur Verfügung, damit diese die „Umschau“ kündigen und die „My life“ abonnieren?
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