Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

27.10.2019, 08:00 Uhr

Wird's jetzt doch noch was mit dem Impfen? (Foto: Andi Dalferth)

Wird's jetzt doch noch was mit dem Impfen? (Foto: Andi Dalferth)


Sinneswandel bei der ABDA: Grippeschutzimpfungen in Apotheken sind sinnvoll und angemessen. Endlich! Und im nächsten Herbst gehen die Deutschen zur Grippeimpfung in die Apotheken. E-Rezept, der Sechser im Lotto – für die Versender? Der Apothekerverband sieht’s gelassen, er hat die Hand drauf mit der Gematik. Und mit der Web-App. Bei aller Liebe zu GERDA - man sollte die digitale Power und Werbekraft anderer nicht unterschätzen. In Kraft getreten: ein Teil der Apothekenreform. Botendienst auf Kundenwunsch. Endlich! Lasst uns was draus machen, es ist eine echte Chance. Mehr Geld für den Nachtdienst gibt’s aber erst ab 2020.  

21. Oktober 2019

Es ist zwar leider noch keine Konsens-Meinung innerhalb der großen AOK, aber immerhin: Der Chef der AOK Rheinland/Hamburg, Günter Wältermann, meint: „Lasst Apotheker gegen Grippe impfen!“ Die Durchimpfungsraten könnten so erhöht und viele Grippetote vermieden werden. Wegen des Widerstands der Ärzte fügte er hinzu, es sei richtig, dass die Apotheker erst mal ein Modellvorhaben starten und mit den Ärzten ein Verfahren verabreden, „um Haftungsfragen zu klären und sicherzustellen, dass die notwendigen medizinischen Standards eingehalten werden“. Mein liebes Tagebuch, das hört sich doch ganz vernünftig an. Der AOK-Bundesverband ist da noch nicht ganz so weit: Er sieht zwar die Niedrigschwelligkeit des neuen Versorgungsangebots „positiv“, aber auch noch viele Probleme. Ach ja, wir wären nicht in Deutschland, wenn es keine Probleme, Bedenken und Fragen gäbe. Aber, lassen wir doch mal die Modellprojekte auf uns zu kommen und dann wird der Widerstand mit Sicherheit bröckeln. Grippeschutzimpfungen in Apotheken können unterm Strich nur positiv sein –für alle.

22. Oktober 2019

Da haben wir lange darauf gewartet, heute tritt sie in Kraft – die Änderungsverordnung, die so allerlei Neues für den Offizinalltag mit sich bringt. Beispielsweise werden endlich der Botendienst auf Kundenwunsch und eine telefonische Beratung erlaubt – mein liebes Tagebuch, das war überfällig. Die Anforderungen an den Transport besonders temperaturempfindlicher Arzneimittel werden klarer definiert. (Versand-)Apotheken, die kühlpflichtige Arzneimittel verschicken, werden Temperaturlogger einsetzen müssen, um die Einhaltung der Temperatur nachweisen zu können. Und für Privatpatienten wird es erlaubt sein, das verordnete Arzneimittel gegen ein wirkstoffgleiches Arzneimittel mit identischer Wirkstärke und Packungsgröße auszutauschen, wenn ein Anwendungsgebiet übereinstimmt, die Darreichungsform austauschbar ist und der verordnende Arzt die Substitution nicht ausgeschlossen hat. Auch das war längst überfällig. Und dann das Sahnehäubchen: Die Änderungsverordnung wird uns eine höhere Notdienstpauschale und mehr Honorar für die BtM-Doku bringen – dies allerdings erst ab Januar 2020. Darüber freut sich auch unser ABDA-Präsident, allerdings mahnt er gleichzeitig den noch nicht verabschiedeten Teil der Apothekenreform an: die Herstellung der Gleichpreisigkeit bei Rx-Arzneimitteln. Tja, mein liebes Tagebuch, da liegt noch ein hartes Stück Arbeit vor uns. Was bei den Beratungen in der EU-Kommission herauskommen wird, steht in den Sternen. Die Zitterpartie bleibt uns erhalten.

Noch am Rande bemerkt: Eine richtig schöne neue Vorschrift zur Kennzeichnung von Rezepturen tritt auch noch Kraft und wird uns das bürokratische Leben unendlich erleichtern: Wir dürfen bei der Angabe des Verfalldatums auf Rezepturetiketten statt „verwendbar bis“ künftig die Abkürzung „verw. bis“ benutzen! Ach mein liebes Tagebuch, ich kann’s nicht fassen, wir dürfen eine kleine Abkürzung verwenden! Ist es nicht wunderschön, dass bei uns alles bis auf den letzten Punkt und das letzte Komma alles geregelt ist? Was machen wir nun bloß mit der gewonnenen Zeit?

 

Er hat schon so sein eigenes Weltbild von einer putzig-lieben Heidi-Apotheke auf dem Land, unser lieber Herr Bundesgesundheitsminister. Gestärkt hat er sie, sagt er, und fit gemacht, dass sie gegen den Versandhandel antreten kann. Uiuiui, wie hat er das nur gemacht? Na klar, mit ein paar Euro mehr für den Nachtdienst und für die BtM-Doku. Und dann natürlich mit einem Botendienst auf Kundenwunsch, der schneller ist als der Blitz – das schafft der Versender aus Holland nicht. Tja, mein liebes Tagebuch, und wenn wir dann noch honorierte Dienste leisten dürfen, außerdem gegen Grippe impfen und Wiederholungsrezepte beliefern dürfen (falls das mit dem Masernschutzgesetz so durchgeht), dann kann unsere Heimat-Apotheke doch wirklich nichts mehr erschüttern. Mir wird warm ums Herz, mein liebes Tagebuch, was wollen wir eigentlich noch mehr! Einen Minister, der sich so rührend um uns kümmert – den hatten wir schon lange nicht mehr. Äh, ja, war da nicht noch was? Oh ja, die Kleinigkeit von Gleichpreisigkeit steht noch aus. Sorry, liebe Apothekers, dass das mit dem Rx-Versandverbot nicht geklappt hat, aber das müsst ihr bitte verstehen: Das ist eine „zu hohe Begründungslast“ beim RxVV, das schaffen wir nicht, das kriegen wir bei der EU-Kommission nicht durch, das ist ein zu großer Markteingriff, sagen der Minister und sein Ministerium. Außerdem, ihr lieben Apothekers, ein Verbot würde die wirtschaftliche Existenz der deutschen Versender bedrohen – und das können wir doch nicht wollen, habt ein bisschen Mitleid! Und, liebe Apothekers, jetzt müsst ihr echt stark sein: Bis jetzt ist noch nicht raus, wann die EU-Kommission ihre Stellungnahme zum Rx-Boni-Verbot für die GKV-Versorgung fertigstellt, das kann noch mindestens bis Dezember und länger dauern. Mein liebes Tagebuch, nehmen wir noch das aus seinem Bekenner-Video mit: „Ich verspreche sicherlich nichts, was ich nicht halten kann.“ Das gelte auch für die „weiteren Debatten zum Versandhandel“ und dazu „wie wir faire Wettbewerbsbedingungen herstellen können“. Tja, mein liebes Tagebuch, starke Aussagen, das wissen wir, was uns blüht. Und versprochen hat er uns ja nichts. Gleichpreisigkeit ade.

23. Oktober 2019

Machen wir uns nichts vor: Für die ausländischen Versender ist das E-Rezept der Knaller! Wer da zur richtigen Zeit mit der richtigen Software, einer unkompliziert gefälligen App und den richtigen Anreizen den Fuß in der Tür hat, hat einen Sechser im Lotto. Das dürfte wohl auch DocMorris so sehen. Der Versender weiß gar nicht mehr, welche Werbewand er noch für seine E-Rezept-Botschaften zukleistern soll: „Ganz einfach normal. Das E-Rezept kommt“, knallt es einem in  vielen DocMorris-Anzeigen entgegen. Die Fachärzte hat der Versender für Pilotprojekte schon an Bord geholt – und jetzt auch noch die Hausärzte: In Westfalen-Lippe sollen einige Hausärzte bereits im November digital verordnen können. Auch einige Apotheken nehmen an diesen Projekten teil. Teilnehmende Patienten kriegen einen QR-Code als E-Rezept aufs Handy gesandt, den sie dann wahlweise an DocMorris oder eine andere teilnehmende Apotheke weiterleiten können. Mannomann, da geht’s dann bald rund. Muss uns Apothekers das Angst machen? Ach was, sagt der Deutsche Apothekerverband (DAV) gelassen, der doch eigentlich seine DAV-Web-App als den einzig wahren Verordnungsweg verstanden wissen will, vergesst das DocMorris-Projekt, es ist eines von vielen Versuchsballons. Es komme nämlich darauf an, dass das E-Rezept den Gematik-Spezifikationen entspreche und in die Telematikinfrastruktur eingebunden werde. Und da sitzt der DAV wohl am längeren Hebel. Also: Solange die Gematik noch nicht die Spezifikationen definiert hat, können alle Modelle für die Katz sein. Die liebe GERDA, das Modellprojekt aus Ba-Wü beispielsweise, dürfte da aber einen kleinen Vorteil haben: Die Apotheker sind innerhalb der Gematik für das Thema E-Rezept verantwortlich und somit wohl am nächsten an der späteren Versorgungspraxis dran. Mein liebes Tagebuch, also, wir lassen GERDA arbeiten und schauen den Versendern zu, wie sie sich (vergeblich) mühen.

 

Es ist und bleibt der Knackpunkt in der Diskussion um die PTA-Reform: Soll die Ausbildungsdauer weiterhin bei zweieinhalb Jahren bleiben und in alten Strukturen ablaufen? Kann man auf Wissen in Chemie und auf chemisch-pharmazeutische Übungen in der Ausbildung verzichten, um Platz zu schaffen, damit moderne Inhalte auch weiterhin in zweieinhalb Jahren vermittelt werden können? Oder soll die Ausbildung doch besser drei Jahre dauern, neu strukturiert werden und auch weiterhin Zeit zur Vermittlung von Basiswissen gegeben sein zusätzlich zu modernen Inhalten. Mein liebes Tagebuch, da prallen Welten aufeinander. Auf der einen Seite die ABDA und eine AG der DPhG, die Dauer und Struktur beibehalten möchten, auf der anderen Seite Adexa, verdi und der PTA-Verband (BVpta), die allesamt die Verlängerung der Ausbildungszeit für notwendig halten. Sogar der Schulleiter des staatlichen Kreisberufsschulzentrums Ellwangen, Peter Lehle, kommt zu dem Schluss, die Ausbildungsverlängerung auf drei Jahre sei notwendig. Er schlägt einen Modellversuch mit einer dreijährigen Ausbildungszeit vor. Den Einwand von Schulen, dass eine um ein halbes Jahr längere Schulausbildung ein unlösbares Organisationsproblem für die Schulen darstelle, will er nicht gelten lassen: „Wer das nicht organisiert bekommt, der will es einfach nicht“, so Lehle. Mein liebes Tagebuch, da ist was dran. Und mal ehrlich, für einen verantwortungsvollen Beruf wie dem der PTA sind drei Jahre nicht zu viel. Jetzt liegt es an den Regierungsfraktionen, die sich dazu Gedanken machen und auch noch die Einwände des Bundesrats berücksichtigen müssen.

24. Oktober 2019

Dieser leidige Preisanker ist schon ein Ding der Extraklasse: eine mit der ärztlichen Verordnung gesetzte Preisobergrenze, die wir bei einem notwendig gewordenen Austausch von Arzneimitteln nicht überschreiten dürfen. Nur, in unserer wunderbaren Pharmawelt der Lieferengpässe und Rabattverträge kann es schon mal vorkommen, dass nur ein Arzneimittel zur Verfügung steht, das oberhalb dieser Preisgrenze liegt. Was tun? Bisher galt: Unbedingt den Doktor anrufen, er muss sein gnädiges Plazet geben, dass der Apotheker diese Preisobergrenze überschreiten darf – sagte der Deutsche Apothekerverband. Fein. Aber die Folgen gefielen den Ärzten nicht, denn die Anrufe aus den Apotheken blockierten ihre Praxistelefone. Gut so, denn das zwang die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) sich mit dem GKV-Spitzenverband kurzzuschließen. Herauskam – endlich – eine Klarstellung: Kein Anruf nötig, denn das nächstpreisgünstigere Arzneimittel ist abgabefähig und der Apotheker ist verpflichtet dies zu dokumentieren. Es reiche, wenn der Apotheker das Rezept mit einem Sonderkennzeichen markiere. Die Apotheke müsse die Nicht-Verfügbarkeit allerdings weiterhin mit Defektbelegen dokumentieren und das vereinbarte Sonderkennzeichen auftragen. Mein liebes Tagebuch, es bleibt umständlich, aber der Anruf entfällt. Wie wir unsere Apothekenbürokratie lieben!

 

Wer hätte das gedacht, dass sich unsere gute alte ABDA mal so fürs Impfen in der Apotheke ins Zeug wirft. Noch vor nicht allzu langer Zeit wollte unsere Standesführung von dem Spahnschen Vorschlag, den Modellprojekten zu Grippeschutzimpfungen in Apotheken, so rein gar nichts wissen: Wir checken Impfpässe und klären auf, basta, so hieß es. Und alles andere haben wir nicht gelernt, das können wir nicht und überhaupt, der Krach mit den Ärzten wird gar fürchterlich, tönte es aus der Berliner Zentrale. Mittlerweile alles Schnee von gestern. In der öffentlichen Anhörung im Gesundheitsausschuss des Bundestags hörte man ganz andere Töne von der ABDA-Vertreterin: In mindestens 18 anderen Ländern weltweit impfen Apotheker bereits, und nicht nur gegen Grippe, es gibt umfangreiche Erfahrungen – und die Maßnahmen im Gesetzesentwurf, sprich die vorgesehenen Modellprojekte für Grippeschutzimpfungen in Apotheken, seien sinnvoll und angemessen. Wie schön, mein liebes Tagebuch, dass dieser Sinneswandel doch noch eintrat, manchmal braucht unsere ABDA einfach ein bisschen länger. Unterstützung kam sogar von der Ständigen Impfkommission (STIKO), die auch die Absenkung der Impfhindernisse begrüßt. Die Ärzte reagierten in der Anhörung wie erwartet heftig mit den üblichen Argumenten: Impfungen seien rein ärztliche Aufgaben, es gehe nicht nur um den Pieks, es könne Nebenwirkungen und Komplikationen geben und es sei keine Entlastung der Ärzte. Also, mein liebes Tagebuch, nichts Neues von dieser Seite. Ich bin überzeugt: Die Apotheken-Modellprojekte werden kommen. Als ich just heute zum Arzt ging, um mich gegen Grippe impfen zu lassen, und im Wartezimmer zwanzig Minuten warten musste, dachte ich so bei mir: Ich freue mich aufs nächste Jahr – da mache ich einen Termin in einer Apotheke und nach drei Minuten ist’s vorbei. Anrufen, hingehen, drankommen – fertig.

 

Dienstleistungen, pharmazeutisch und honoriert – das soll uns Apothekers mit dem Apotheken-Stärkungsgesetz noch blühen. Die einen jubeln darüber, die andern schauen da eher skeptisch. Bis jetzt weiß man noch nicht so genau, was, wie und vor allem wie viel, also, wie viel Euro sie bringen. Die Diskussionsrunde auf dem diesjährigen Apothekertag brachte da keine Erkenntnisse. Dr. Eckart Bauer, ABDA-Abteilungsleiter Wirtschaft und Soziales, wurde beim Wirtschaftsseminar des Apothekerverbandes Mecklenburg-Vorpommern schon ein klein klein bisschen konkreter. Klar, Dienstleistungen sind eine Chance für uns, ist er überzeugt. Der Deutsche Apothekerverband müsse sicherstellen, dass die Leistungen flächendeckend angeboten werden. Nicht jede Apotheke werde alles anbieten, aber es dürfe nicht um „Skurrilitäten“ gehen. Medikationsanalysen  sei ein Thema, aber mehr sagte er zur Art der Leistungen nicht. Schon deutlicher wurde er bei der  Honorarfrage: Er könne sich eine Gestaltung nach dem Vorbild des Nachtdienstfonds vorstellen. Von Punktwerten für Leistungen halte er nichts, er sprach sich für eine Entgeltung mit einem festen Betrag für jede Leistung aus. Und wie viel darf’s sein? Tja, das blieb offen, nur so viel: Es müsse so viel sein, dass sich die Leistungen selbst rechnen, zu einem neuen Standbein für die Apotheken werden, alle Kosten tragen und einen Gewinn abwerfen. Toll, mein liebes Tagebuch, bloß wie viel ist das konkret? Man darf gespannt sein, wie weit man da mit den im Gesetz vorgesehenen 150 Mio. Euro kommen wird.

25. Oktober 2019

Wie erwartet: Bei Securpharm klemmt’s. In dieser Woche haben Apotheken wieder vermehrt bei der dafür zuständigen ABDA-Tochter, der Netzgesellschaft Deutscher Apotheker (NGDA) angerufen und über Störungen beim EU-Fälschungsschutzsystem Securpharm berichtet. Es soll offenbar vereinzelt Probleme beim Verifizierungsprozess der Arzneimittelpackungen gegeben haben. Während die nationalen Systeme in den Ländern laufen, soll es wohl, so die NGDA, auf EU-Ebene (beim „EU-Hub“) Abweichungen vom Normalbetrieb gegeben haben, die sich auch auf  Deutschland ausgewirkt haben sollen. Mein liebes Tagebuch, es ist und bleibt ein Mammutprojekt, es wäre ein Wunder, gäbe es keine Störungen.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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7 Kommentare

Umgeben von führenden Theoretikern

von Thomas Kerlag am 27.10.2019 um 18:57 Uhr

Genau, gebracht wir schon die ganze Zeit im Übermaß.
Ich weiß nicht wie genau Herr Ditzel den jetzigen Apothekenbetrieb kennt.
Sehr attraktivitätsfördernd für den Beruf, wenn Pharmazeuten mit Abi auf Postbote machen dürfen.
Und ich sehe schon Impfkomplikationen auftauchen, die eigentlich keine sind und die für die ängslichen Psychen nur beim Apotheker exzessiv ausdiskutiert werden mangels Respekt.
Beim Arzt wird man gleich hinausgedrückt.
Während vorne die Restkunschaft brav Queueing übt!?
Was für ein Horrorberuf.
O tempora o mores..

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Schlagzeilen

von Karl Friedrich Müller am 27.10.2019 um 13:44 Uhr

Autoindustrie steigt ab
Gabriel wird Lobbyist der Autoindustrie
Da war doch mal was mit Klima?
Nicht mehr wichtig. Die Politik hat ihr bla bla abgeliefert, wen interessiert es überhaupt noch? Allerdings vergessen die Klimagegner gerne, dass auf dem Land gar keine Infrastruktur vorhanden ist, um auf das Auto verzichten zu können. Also bräuchten wir eher einen Lobbyisten für den Ausbau des ÖPV und Transport auf den Schienen.
Ähnlich ist es im Gesundheitswesen. Spahn und alle Digitalfanatiker vergessen das Land, denn auch die digitale Infrastruktur ist zum Heulen. Und-gibt es außer Apps auch Computer oder Smartphone auf Rezept? Denn das braucht dann jeder.
Kollateralschäden, die ignoriert werden? Reicht ein Arztbus alle paar Wochen?
Prandl der SZ hat dieses Wochenende einen bemerkenswerten Kommentar geschrieben: Über die Aushebeln des Datenschutzes durch Spahn und die Regierung: das „Implantateregister Einrichtungsgesetz“.
Zitat:“ Die Gesetzesbegründung spricht ausdrücklich von einer "Beschränkung des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung". Der Datenschutz, wie ihn die Europäische Datenschutzgrundverordnung besonders für sensible Gesundheitsdaten proklamiert, wird in diesem Gesetz weitgehend abgeschafft “
Das ist doch auch eine EU Sache. Da wird ohne jede Vorbehalte zugestimmt, keine „rechtlichen Bedenken“ wie bei uns?
Geht doch, möchte man sagen!
Wie können Politiker der Abschaffung der Apotheken zustimmen? Was für ein Konsens herrscht da? Wie kann es sein, dass mal so, mal so argumentiert wird?
Sind Politiker überhaupt noch fähig, zu vertreten und zu führen? Oder sind sie nur ihren Eigeninteressen verpflichtet? Wie kann man argumentieren, der Versand, der nichts leistet, sei in der Existenz bedroht, die Bedrohung der Apotheken vor Ort aber zu ignorieren? Eine Einrichtung, die momentan ihren Wert beweist durch die Versorgung trotz großer Lieferprobleme? Könnte man als ABDA ruhig auch mal erwähnen!
Wie kann ein Steinmeier von Meinungsfreiheit schwadronieren, wenn sich Politiker zur Aufgabe machen, dem Gegenüber gar nicht zuzuhören? Wie ein Kind, das sich die Ohren zuhält und laut dabei singt? Zur Meinungsfreiheit gehört das Zuhören, das Nachdenken und die echte Argumentation. Das fällt alles weg, nur Spahnsche Sturheit. Warum werden korrupte und unfähige Politiker nicht entfernt, für immer? (Scheuer) was für Interessen hat Spahn wirklich? Warum interessiert das keinen? Seine Politik ist nicht nur gegen uns, sondern gegen die Bevölkerung.
Was können sich Politiker noch alles erlauben, bis das Volk wirklich auf die Barrikaden geht? Mieten, Lebensmittelskandale, Renten und Altersarmut, miese Arbeitsplätze, Verkehrschaos, zerstörtes Gesundheitswesen? Usw.
Schließlich als Aufgabe für unsere Vertretung: es wird Zeit, die Retax Macht der KK zu brechen. Das geht so nicht weiter. Momentan spinnt wohl die IKK, die Physiotherapie Rezepte bis 2016 zurück wg Formfehlern retaxiert. Das sind pro Praxis einige 10.000 €. Bei mir Rezepturen, alle von der IKK falsch berechnet. Schluss damit!
Zuletzt Herr Ditzel: ich war auch zur Grippeimpfung: 3 Minuten, mehr nicht. Und wenn es 20 sind, was soll es? Wir sollten die Dinge da lassen, wo sie hingehören. Ich brauche keine Impfungen machen, ich will ernst genommen werden, wenn ich eine Praxis anrufe. Und nicht aus Nonsens Gründen retaxiert werden, das ist eine Verneinung unserer Kompetenz.

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AW: Schlagzeilen

von Anita Peter am 27.10.2019 um 14:26 Uhr

Den angeblichen Populisten wird ja vorgeworfen eine immer komplexer werdende Welt vereinfacht darzustellen und somit Tatsachen zu verdrehen.
Ich bin der Meinung, dass 90% der Politiker mit der immer komplexer werdenden Welt völlig überfordert sind und selbst nicht mehr verstehen was läuft. Die restlichen 10% nutzen die Komplexität um sich selbst zu bereichern und dem Großkapital den Weg zu ebnen. ( Nur mal Stichwort Juncker/Amazon )

AW: Schlagzeilen oder wie die Welt sich im Detail verliert

von Bernd Jas am 27.10.2019 um 19:24 Uhr

Uii, Herr Müller,
da sind je einige Fässer aufgemacht; aber recht so!

Die Kraniche ziehen gen Süden aber der Muff zieht nicht mit.

Erst mal zu Gabriel.
Kennen Sie die revolving doors? Das sind die Dreh-Türen der Konzerne. Politiker geht hinein, Manager kommt drinnen an. Und anders herum.
Wobei es, wenn der Weg heraus NICHT doppelt beschritten wird für kurze Zeit ein größerer Vorteil für die Regierten sein kann. Denn es tritt dann Kompetenz in die politische Landschaft; allerdings nur so lange bis sie von dieser versaut wurde. Siehe seinerzeit Prof. Köhler, der parteilos Finanzminister werden sollte. Dieser Mensch hatte zu gute Vorsätze und Ideen.
Den Beleg dieser Annahme (Einwand von Frau A. Peter) hierzu liefert Dr. Markus Krall (siehe seine Youtube-Vorträge), indem er die Verdienstmöglichkeiten mit der Intellektualität in Korrelation bringt. Sein Fazit: als Politiker verdient man durchschnittlich wesentlich mehr als es der Intellektuelle Zustand zulässt.Die Intelligenz reicht hier aus um zu erkennen, dass man viel Macht erreichen kann und mit dieser durchschnittlich mehr Geld und durch die revolving doors noch mehr Geld. Und darauf sind alle scharf; nicht auf das Wohl der Bevölkerung.
Was dabei heraus kommt, findet sich in den Statistiken über Verfassungsentscheidungen wieder. Haufenweise Ablehnungen von Gesetzen und Verordnungen die gelinde gesagt nicht unserer Verfassung entsprechen.

Strafen für Politiker gibt es nicht. Sie kommen höchsten mal in die Schlagzeilen wenn Sie für ein paar tausend € auf dem "kurzen Dienstweg" in den Urlaub fliegen (-ist zwar nicht richtig, für mich aber kleine Fische und Peanuts mit einer riesen Presse-Glocke). Aber die, die unsere Millarden versenken, kommen ohne erwähnt zu werden davon. Wie z.B. v.d.Leiden und das Wissen bei der Verabschiedung der Rentengesetze, in der vergangenen Dekade. V.Pispers hat das mal genau auseinander genommen. Und wie kommt die überhaupt als Oberhaupt nach Brüssel? -Meschpoke-
Und wer bei solch ständigen Verfehlungen nach der Hilfe vom Staat schreit, dem ist nicht mehr zu helfen. Für mich ist der Staat der schlechteste Unternehmer den man sich vorstellen kann. Pleite mit Ansage und ohne Folgen für die Immunitätgenießer dieser armen Firma.

Mensch gemachter Klimawandel und CO2- Glaube, ist auch so ein mehr als kontroverses Thema. Hier zu empfehle ich mal den Vortrag von Dipl.-Meteorologe Klaus-Eckart Puls: Die Achillesferse der Klimamodelle auf YouTube. Da werden besonders durch unsere sog. Qualitätsmedien Stacheldrähte durch Milliarden von Köpfen gezogen. Hauptsache sie haben alle Panik, sind auf diese Weise geschmeidig gemacht und zahlen was das Zeug hält für unsere Bulshitjobs.

Ausliefern per Bote für „Umme“: Ab jetzt salonfähig? ...

von Gunnar Müller, Detmold am 27.10.2019 um 11:56 Uhr

Offenbar: Ja!
Und die ABDA-Organisation mit ihren Protagonisten jubelt - wie immer, wenn es darum geht, selbst kleinste, scheinbare Verbesserungen und Selbstverständlichkeiten mit jeder Menge an Eigenlob zu beweihräuchern. Aber das Große/Ganze dabei vor die Hunde gehen lässt.

Gegen die STRUKTURELLEN Veränderungen der Rahmenbedingungen und der Verhältnisse im Apothekensektor, wie sie seit 2004 stattgefunden haben und von der Politik gnadenlos durchgezogen wurden, helfen jetzt nur noch STRUKTURELLE Gegenmaßnahmen.

Die nicht-traditionell arbeitenden Versender aber auch die Großapotheken haben viel zu lange und standespolitisch wie politisch ungehemmt profitieren dürfen von gleichen Aufschlägen, ihren Standort-, Kosten- und ihren Einkaufsvorteilen.

Gegen solche Mechanismen braucht es einen „Plan C“! Der übrigens selbst ziemlich große Apotheken mit 70.000 (!) Packungen im Jahr noch ungeschoren lässt…

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Botendienst

von Conny am 27.10.2019 um 8:24 Uhr

Er wurde nur legalisiert. Fahren doch schon die meisten Apotheken kreuz und quer durch die Stadt und über Land.

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von Anita Peter am 27.10.2019 um 8:08 Uhr

"Botendienst auf Kundenwunsch. Endlich!"

Ja endlich noch mehr unbezahlte Dienstleistungen um mit dem Versand in Fremdbesitz mithalten zu können. Das wird keine Apotheke retten, ganz im Gegenteil. Aber Rechnen konnten wir noch nie.

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