- DAZ.online
- News
- Politik
- Froese und Arntzen ...
Apothekerverband Schleswig-Holstein
Froese und Arntzen fordern E-Rezept-Allianz
Wort & Bild-Chef Andreas Arntzen ermuntert die Apotheker, offensiv mit der Digitalisierung umzugehen und ihre Nähe zu den Patienten zu nutzen. Dr. Peter Froese, Vorsitzender des Apothekerverbandes Schleswig-Holstein, erwartet vom Staat Regeln für einen diskriminierungsfreien Zugang zum E-Rezept. Beide zeigten sich in einer Diskussion des Verbandes offen für eine Allianz, die gemeinsam einen neutralen Zugang zum E-Rezept in der Öffentlichkeit propagiert. Berührungsängste zwischen dem Verband und privaten Unternehmen waren dabei nicht zu erkennen.
Der Apothekerverband Schleswig-Holstein beschäftigt sich intensiv mit der Digitalisierung und hat dazu kürzlich ein Digitalmanifest verabschiedet. Bei der Mitgliederversammlung am 26. Oktober in Kiel veranstaltete der Verband eine Diskussion zu den Chancen und Risiken der Digitalisierung in der Arzneimittelversorgung. Dabei diskutierte der Verbandsvorsitzende Dr. Peter Froese mit Andreas Arntzen, Vorsitzender und Sprecher der Geschäftsführung des Wort & Bild-Verlags, moderiert von DAZ-Redakteur Dr. Thomas Müller-Bohn.
Arnzten: Apotheker sollen positiver denken
Arntzen hat die Digitalisierung in mehreren Medienkonzernen mitgestaltet und selbst Digitalfirmen gegründet, beispielsweise Parship. Er erläuterte, wie Online-Medien etablierte Geschäftsmodelle grundlegend verändern. Dem könnten sich auch die Apotheken nicht entziehen. Nach seiner Erfahrung beruhe der Erfolg von Projekten zu 80 Prozent auf der richtigen Umsetzung, Ideen allein würden nicht reichen. Arntzen wandte sich entschieden dagegen, die Risiken der Digitalisierung und die Schließungen von Apotheken zu betonen. Statt einer solchen negativen Sicht sollten die Apotheker offensiver vorgehen, positiver denken und ihre Leistungen deutlich machen. Vier Millionen Kundenkontakte pro Tag würden die große Nähe zur Bevölkerung zeigen und seien ein wichtiger Erfolgsfaktor. Die Apotheker sollten den Erfolg ihrer Bemühungen auf diesem Gebiet nicht an Klickzahlen ihrer Web-Shops messen. Es gehe dabei bisher nicht um Umsätze, sondern um Erfahrungen mit diesen Medien.
Sorge vor Rezeptmaklern
Verbandsmitglieder aus dem Publikum äußerten jedoch vielfältige Sorgen. Gegen fragwürdige Inhalte aus vermeintlich objektiven Online-Quellen sei schwer zu argumentieren. Über das E-Rezept könnten mehr Umsätze zu Versendern fließen. Rezeptmakler könnten von Apotheken Gebühren für Rezepte und von den Patienten sensible Daten verlangen. Doch es gab auch großes Interesse an digitalen Hilfsmitteln, mit denen Apotheken die Patienten umfassender versorgen und beispielsweise Anschlussverordnungen organisieren können.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.