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Apothekerverband Schleswig-Holstein
Froese und Arntzen fordern E-Rezept-Allianz
„Null Angst“ vor Internetkonzernen
Froese betonte, dass die deutsche Arzneimittelversorgung mit einem Marktvolumen von 50 Milliarden Euro sehr attraktiv sei. Neue Abläufe mit digitalen Instrumenten könnten den Markt disruptiv verändern. Dennoch habe er „null Angst“ vor weltweiten Internetkonzernen. Denn die Apotheken mit ihren gewachsenen Beziehungen zu den Patienten hätten Menschlichkeit und Empathie auf ihrer Seite. Der Staat könne die Rahmenbedingungen regeln, versuche aber eher wenig einzugreifen. Trotzdem sieht Froese den Staat in der Pflicht, einen diskriminierungsfreien Zugang zum E-Rezept zu schaffen, über den Patienten ihre E-Rezepte verwalten können, ohne irgendwelche Daten an private Betreiber liefern zu müssen. Dies sichere dann auch den fairen Wettbewerb unter Apotheken. Für Froese ist dies ein „Tabubereich“. Nach der Übergabe des Arzneimittels könnten dagegen im Wettbewerb diverse digitale Instrumente für weitere Leistungen angeboten werden. Daraufhin fordert Froese, der Staat solle den Deutschen Apothekerverband (DAV) mit der Organisation eines neutralen Zugangs beleihen. Dazu solle dann die Web-App des DAV dienen.
Beiderseitiges Interesse an Kooperation
Arntzen stimmte den Zielen des Digitalmanifestes des Verbandes zu, bezweifelte aber, dass die Verbände allein ein eigenes Modell für den Zugang zum E-Rezept durchsetzen könnten. Angesichts der Erfahrungen in anderen Bereichen empfahl er den Apothekern, offen für Kooperationspartner zu sein. Dies sei der Hintergrund der Kooperation Pro AvO (Pro Apotheke vor Ort), zu der der Wort & Bild-Verlag, Rowa, Noventi, Sanacorp und Gehe gehören. Arntzen erklärte, diese Kooperation sei auch für andere Unternehmen offen, die die Anliegen der Apotheken fördern wollen. Er betonte, der Wort & Bild-Verlag wolle weiterhin nur redaktionelle Inhalte liefern und strebe damit kein neues Geschäftsmodell an. Im eigenen Interesse sei ihm das Fortbestehen der Apotheken wichtig. Doch „das E-Rezept wird der Gamechanger“, erklärte Arntzen. Darum sei es jetzt an der Zeit, Egoismen beiseite zu legen. Froese lud zu einer solchen Kooperation ein. Damit solle ein Schulterschluss zwischen den interessierten Partnern ausgelöst werden. Das wichtigste Ziel dabei solle sein, die Gesundheit der Bevölkerung zu steigern. Darauf sollten sich alle verständigen können, erklärte Froese.
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