Lieferengpass beim Gürtelrose-Impfstoff

Schützt Shingrix auch bei verspäteter zweiter Dosis?

Stuttgart - 01.11.2019, 09:00 Uhr

Sollte eine zweite Impfdosis Shingrix auch dann verabreicht werden, wenn der vorgesehene Impfabstand von zwei bis sechs Monaten nach der ersten Gabe wegen Lieferschwierigkeiten beim Gürtelrose-Totimpfstoff nicht eingehalten werden kann? (r / Foto: DAZ.online)

Sollte eine zweite Impfdosis Shingrix auch dann verabreicht werden, wenn der vorgesehene Impfabstand von zwei bis sechs Monaten nach der ersten Gabe wegen Lieferschwierigkeiten beim Gürtelrose-Totimpfstoff nicht eingehalten werden kann? (r / Foto: DAZ.online)


gE-Antikörperkonzentration als Maß für den Schutz

Doch gibt es eine weitere Studie: Immunogenicity, reactogenicity and safety of 2 doses of an adjuvantedherpes zoster subunit vaccine administered 2, 6 or 12 months apart inolder adults: Results of a phase III, randomized, open-label, multicenterstudy. Publiziert wurde die Phase-III-Studie 2018 in Vaccine. Die 354 und mindestens 50 Jahre alten Teilnehmer wurden 1:1:1 randomisiert und erhielten entweder zwei Dosen Shingrix® im Abstand von zwei, sechs oder zwölf Monaten.

Für den ersten koprimären Endpunkt interessierte die humorale Immunantwort, gemessen an den Glykoprotein-E-Antikörperkonzentrationen, die jeweils vor der ersten Gabe und einen Monat nach der zweiten Impfdosis bestimmt wurden. Der Impfstoff besteht aus Glykoprotein E, einem Hüllprotein des Varizella-Zoster-Virus.

Vierfach erhöhte Antikörperspiegel: ausreichende Immunität

Der erste koprimäre Endpunkt war dann erreicht, wenn eine ausreichende Immunantwort bei mindestens 60 Prozent der Patienten – Vaccine Response Rate VRR – vorlag. Wobei die VRR als Prozentzahl der Patienten definiert war, die eine vierfache Erhöhung der Antikörperkonzentration – gemessen vor der ersten Impfung und einen Monat nach der zweiten – zeigten. Somit musste die untere Grenze für die VRR bei einem 97,5-Prozent-Konfidenzintervall einen Monat nach der zweiten Impfdosis mindestens 60 Prozent betragen, um den koprimären Endpunkt zu erzielen.

Studie untersucht nicht klinische Wirksamkeit von Shingrix

Die an der Antikörperkonzentration gemessene humorale Immunantwort ist jedoch nicht identisch mit der klinischen Wirksamkeit des Impfstoffs, die die Frage stellt: Wie viele Patienten erkranken unter Placebo und unter welchem Impfschema an Herpes zoster? Doch soll die Antikörper-Erhöhung nach Impfung, die humorale Immunantwort, als Surrogatparameter mit dem Schutz vor Zoster korrelieren.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Shingrix Impfung

von Bernd Knaack am 17.01.2020 um 12:38 Uhr

Habe 01.19 erste Impfung und 03.19 zweite impfung erhalten. Jetzt 01.20 wieder Gürtelrose an der selben Stelle wie in 12.18. Wie kann das sein?

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Impfabstand Shingrix

von Anneliese Kunzelmann am 08.01.2020 um 14:26 Uhr

Beträgt der Abstand zwischen der 1. und der 2. Impfung mehr als 6 Monate, soll die 2. Impfung schnellstmöglich verabreicht werden.
Was heißt "schnellstmöglich" - Wie viele Monate später?
Ist es 8 Monate nach der Erstimpfung noch sinnvoll?

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

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