BfR bewertet Aluminium-Risiko (Teil 1/2)

Wer weniger Aluminium aufnehmen sollte und wie das geht

Stuttgart - 21.11.2019, 13:30 Uhr

Was sollten Apotheker über Aluminium wissen und wann sollten sie zu aluminiumfreien Produkten raten? Gerade bei Kindern und jungen Frauen ist es besser, auf Aluminium zu verzichten. (c / Foto: JackF / stock.adobe.com)

Was sollten Apotheker über Aluminium wissen und wann sollten sie zu aluminiumfreien Produkten raten? Gerade bei Kindern und jungen Frauen ist es besser, auf Aluminium zu verzichten. (c / Foto: JackF / stock.adobe.com)


Lebensmittel sind nicht mehr die Hauptquelle von Aluminium

Weil auch viele unverarbeitete Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Getreideprodukte und Kakao natürlicherweise Aluminium enthalten und Einträge durch Lebensmittelzusatzstoffe hinzukommen, empfiehlt das BfR für Lebensmittel ganz allgemein, sich abwechslungsreich zu ernähren sowie Produkte und Marken zu wechseln.

Grundsätzlich – und das ist neu – soll im Vergleich zu früheren Studien die Aluminiumaufnahme aus Lebensmitteln niedriger sein. Damit stellen Lebensmittel nicht mehr die Hauptaufnahmequelle für die Bevölkerung dar. Insgesamt dürfte laut BfR die Aluminiumexposition auch durch aluminiumhaltige Lebensmittelzusatzstoffe aufgrund der eingeführten (Höchstmengen) Beschränkungen deutlich zurückgegangen sein.

Lebensmittel in der Apotheke

Speziell in der Apotheke sind Lebensmittel insofern relevant, als dass E 554 (Natriumaluminiumsilicat) in fettlöslichen Vitaminzubereitungen enthalten sein darf und E 1452 (Stärkealuminiumoctenylsuccinat) in Nahrungsergänzungsmitteln; (laut Lauer-Taxe in zahlreichen Kosmetika enthalten). Außerdem wird E 555 (Kaliumaluminiumsilicat) beispielsweise als Trägerstoff für Titandioxid verwendet. 

Doch auch wenn der TWI im Durchschnitt nur zu circa 50 Prozent durch Lebensmittel ausgeschöpft werden soll, könne weiterhin – unter Berücksichtigung weiterer Aluminium-Quellen – der TWI in allen Altersgruppen ausgeschöpft oder sogar überschritten werden. Auf welche Lebensmittel könnten Kunden also besonders Acht geben, wenn sie ein aluminiumhaltiges Deo verwenden und Aluminium „sparen“ möchten?

Lebensmittel mit besonders viel Aluminium

  • Hülsenfrüchte, Nüsse, Ölsaaten und Gewürze
  • Zucker, Süßwaren und süße Desserts auf Wasserbasis
  • Kaffee, Kakao und Tee

Aber auch Soja- und Getreideprodukte können größere Mengen an Aluminium enthalten. Zusätzlich können Lebensmittel durch den Übergang von Aluminium aus Lebensmittelkontaktmaterialen belastet sein. Das BfR hat in diesem Zusammenhang auf die hohen Aluminiumgehalte in

Da, anders als bei Lebensmitteln, Kosmetika ohne Aluminium auf dem Markt durch die Inhaltsstoffliste klar ersichtlich sind, können Verbraucher aber wahrscheinlich besser an dieser Stelle eine Aluminiumaufnahme vermeiden als über Lebensmittel. Außerdem sollte man Lebensmittel grundsätzlich nicht in Alufolie oder ähnlichem verpacken. 

Das BfR gibt insgesamt zu bedenken, dass noch hohe Unsicherheiten bei der Risikobewertung bestehen, „da noch wichtige Daten fehlen oder unterschiedlich interpretiert werden können“. Dies betreffe beispielsweise die Fragen, wie viel Aluminium tatsächlich über die Haut aufgenommen wird sowie das mögliche Auftreten bestimmter Langzeitfolgen einer chronischen Aluminiumexposition.

Dennoch hat das BFR einige praxistaugliche Tipps aus seinen bisherigen Daten abgeleitet. Welchen Kunden man zur Aluminiumreduktion raten sollte, erfahren Sie in Teil 2.



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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