Seit Jahren klagen Pharmaunternehmen über zunehmende Regulierung: Rabattverträge, Festbeträge, Preismoratorien, Zwangsrabatte, Importförderung etc. – die Sparinstrumente, die die Politik über die Jahre zusammengetragen hat, sind vielfältig. Trennen will sie sich von keinem, auch nicht in Zeiten üppiger Finanzpolster bei den Krankenkassen. Zwar hat der Gesetzgeber den Arzneimittelmarkt eine Weile von neuen Sparmaßnahmen verschont. Aber die zahlreichen Maßnahmen der Vergangenheit scheinen nun kulminiert Wirkung zu zeigen: Kein Tag vergeht, ohne dass in den Medien über Lieferengpässe bei Arzneimitteln berichtet wird, die Rufe werden lauter, die (Wirkstoff-)Produktion wieder nach Europa zu holen. Abe r wie sieht die Situation der in Deutschland ansässigen pharmazeutischen Unternehmen tatsächlich aus?
Für Hans-Georg Feldmeier, CEO von Dermapharm, steht fest: Es ist schwierig – und wird nicht einfacher. Der Job der Industrie sei es, Arzneimittel herzustellen und zu verkaufen. „Daher ist es ihr ureigenes Interesse, lieferfähig zu sein und die Produkte sicher bis zum Verbraucher zu bringen“, erklärt er. Doch dabei werde sie von vielen Seiten behindert. Das Dickicht der Preisbildung sei inzwischen so kompliziert, dass es selbst Fachleuten schwer falle, es Dritten zu erläutern, so Feldmeier. Die zahlreichen Maßnahmen beeinflussten sich in einer kaum noch nachvollziehbaren Weise gegenseitig. Und der Kellertreppeneffekt kennt nur eine Richtung. „Wahrscheinlich begreifen das nicht einmal mehr diejenigen richtig, die für die ständig neuen Gesetze sorgen“, sorgt sich Feldmeier.
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Überregulierung
von Andreas Seifert am 25.11.2019 um 18:57 Uhr
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