Kammerversammlung Brandenburg

Dobbert unzufrieden mit ABDA-Kurs

Potsdam - 27.11.2019, 17:45 Uhr

Brandenburgs Kammerpräsident Jens Dobbert bleibt bei seinem kritischen Kurs gegenüber der ABDA. (b/Foto: LAK Brandenburg)

Brandenburgs Kammerpräsident Jens Dobbert bleibt bei seinem kritischen Kurs gegenüber der ABDA. (b/Foto: LAK Brandenburg)


Dobbert: Spahn macht schnell klar, wer der Chef ist

Und auch die grundsätzliche Ausrichtung von Schmidts DAT-Rede gefiel Dobbert nicht. „Das war inhaltlich gesehen die schlechteste Rede des ABDA-Präsidenten. Er hat sich fast nur philosophisch geäußert. Klar: Man kann philosophieren. Aber in diesen Zeiten hätte ich mir von unserem Präsidenten deutlichere Worte erhofft.“ Und Dobbert teilte auch gegen Niedersachsens neue Kammerpräsidentin Cathrin Burs aus. Burs hatte auf ihrer Kammerversammlung in der vergangenen Woche Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gelobt – unter anderem dafür, dass er „basisnah“ sei. Dobbert sieht das anders. Spahn sei seinem Politikstil, mit den einzelnen Gruppen im Gesundheitswesen zu debattieren, treu geblieben. Aber: „Wenn ihm was in der Diskussion nicht passt, macht er schnell klar, wer der Chef ist und in welche Richtung es zu gehen hat.“

Apotheker hoffen auf Studiengang

Was die Landespolitik betrifft, sprach Dobbert die Landtagswahlen und die kürzlich etablierte, neue Landesregierung an. Zur Erinnerung: Nach den Landtagswahlen im September gibt es in Brandenburg nun eine Regierung aus SPD, CDU und Grünen. Im Koalitionsvertrag ist ein Punkt enthalten, den die Apotheker jahrelang einforderten: Die Koalition will die Schaffung eines Pharmaziestudienganges „prüfen“. Dobbert ordnete dies als „Erfolg“ ein, weil dieser Satz in den ersten Entwürfen nicht enthalten gewesen sei.

Schließlich kündigte der Kammerpräsident ein spannendes Projekt an: Gemeinsam mit dem Verband plant die LAK Brandenburg derzeit ein Pilotprojekt zur Telepharmazie. Konkretes verriet Dobbert noch nicht. Nur so viel: man stehe derzeit in Gesprächen dazu auch mit der IHK und wolle es ermöglichen, dass Apotheker im Rahmen eines Modellprojektes telepharmazeutisch beraten.

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Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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