- DAZ.online
- News
- Politik
- Fortsetzen oder beenden...
Umstellungen bei der SPD
Fortsetzen oder beenden – was sagen die Gesundheitspolitiker der GroKo?
Was sagen die SPD-Gesundheitspolitiker?
Sabine Dittmar ist gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion. Sie meint: Mit der bisherigen Arbeit der GroKo kann man zufrieden sein.
In einer Koalition muss man immer auch Kompromisse eingehen, das liegt - ob es einem passt oder nicht - in der Natur der Dinge. Solange es wichtige sozialpolitische Projekte gibt, die man zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger umsetzen kann, lohnt es sich aus meiner Sicht, dafür zu kämpfen und weiter daran zu arbeiten. Die Halbzeitbilanz zeigt, dass die SPD gute Arbeit abgeliefert hat. Die paritätische Finanzierung der Krankenversicherung oder die Vereinbarungen zur Grundrente würde es ohne die SPD nicht geben. Und gesundheitspolitisch gibt es noch einiges auf unserer To-Do-Liste, sei es die Reform der Notfallversorgung, die Stärkung der Patientenrechte oder die Einführung einer Pflegevollversicherung."
Edgar Franke ist Berichterstatter für apothekenpolitische Themen in der SPD-Fraktion. Wenn es um die Fortsetzung der Koalition geht, ist er resolut: Nur wer regiert, könne das Leben der Menschen konkret verbessern, so Franke.
Sozialdemokraten konnten in den letzten zwei Jahren bereits eine Menge durchsetzen. Gesetzlich Krankenversicherte haben durch die Rückkehr zur Parität einige 100 Euro mehr in der Tasche, wir haben erreicht, dass außer Spitzenverdienern niemand mehr den Soli zahlen muss, in der Pflege entlasten wir die Angehörigen, Familien werden durch Kindergelderhöhungen und höhere Freibeträge entlastet und die Grundrente kommt. Das sind nur einige Beispiele die zeigen, die SPD macht gute Politik für die Menschen. Ich sehe keinen Grund, erfolgreiche sozialdemokratische Regierungsarbeit vorzeitig zu beenden. Nur wer regiert kann gestalten und das Leben der Menschen konkret verbessern.Ich bin der Meinung, wir haben einen guten, sozial ausgewogenen Koalitionsvertrag. Wenn wir zusätzlich z. B. noch eine Kindergrundsicherung schaffen, wäre das hervorragend. Bei einer generellen Neuverhandlung werden wir keine Verbesserungen erzielen, weil auch die Union Forderungen wie eine Unternehmenssteuerreform stellen wird. Es ist deshalb besser, auf der Basis des bestehenden Koalitionsvertrags weiterzuarbeiten."
Andere Töne kommen von Hilde Mattheis. Die SPD-Gesundheitsexpertin war gesundheitspolitische Sprecherin in der vergangenen Legislaturperiode und gehört dem linken Flügel der SPD-Bundestagsfraktion an.
Mit der Wahl des Führungsduos Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans ist ein erster Schritt zu einer neuen Positionierung der SPD gemacht. Die SPD muss sich jetzt auf Inhalte konzentrieren, etwa auf Verteilungsfragen und soziale Gerechtigkeit. Für mich sind diese Themen nur umsetzbar außerhalb der Großen Koalition. Union und SPD sind schon immer auf unterschiedlichen Sternen gewesen. Und die Sterne kommen nie zusammen. Die SPD verliert mehr Stimmen in der GroKo als außerhalb der Bundesregierung. Falls die GroKo platzt, muss sich die Union für Projekte Mehrheiten suchen. Das ist eine wunderbare Chance zur Belebung des Parlamentarismus. Die SPD würde dann sinnvolle, gute Gesetze auch unterstützen.“
2 Kommentare
Koalitions-versprechen (versprochen? im wahrsten Wortsinn!)
von Horst Wycisk am 04.12.2019 um 16:52 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Koaltionsvertrag
von Conny am 03.12.2019 um 19:22 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.