GKV-Finanzergebnisse 1. - 3. Quartal 2019

Krankenkassen bauen ihre Rücklagen ab

Berlin - 06.12.2019, 16:00 Uhr

Die gesetzlichen Krankenkassen schreiben teilweise rote Zahlen – für Minister Jens Spahn ein gutes Zeichen. ( r / Foto: Marcus Hofmann / stock.adobe.com)

Die gesetzlichen Krankenkassen schreiben teilweise rote Zahlen – für Minister Jens Spahn ein gutes Zeichen. ( r / Foto: Marcus Hofmann / stock.adobe.com)


Entwicklung in den einzelnen Ausgabenbereichen

Die Leistungsausgaben der Krankenkassen stiegen um 5,4 Prozent, die Verwaltungskosten um 0,5 Prozent. Letztere lagen bei 8,2 Milliarden Euro, was rund 4 Prozent der GKV-Gesamtausgaben sind. Grundsätzlich sind die unterjährigen Daten mit Vorsicht zu berücksichtigen, das die Ausgaben in vielen Leistungsbereichen sind noch Schätzungen.

Von den vorliegenden Daten ausgehend, sind die Ausgaben für Krankenhausbehandlung in den ersten neun Monaten 2019 um 3,4 Prozent auf 60,57 Milliarden Euro gestiegen. Für den größten Kostenblock der GKV (32 Prozent der Gesamtausgaben) ist dies ein vergleichsweise moderates Plus. Im Bereich der vertragsärztlichen Vergütung stiegen die Ausgaben um rund 4,2 Prozent auf 34,16 Milliarden Euro. Sie machen 18 Prozent der GKV-Gesamtausgaben aus. Hohe Steigerungsraten gab es insbesondere durch höhere Vergütungen bei extrabudgetären psychotherapeutischen Leistungen (+8,3 Prozent), Hochschulambulanzen (+16,7 Prozent) und spezialisierter ambulanter Palliativversorgung (+15,8 Prozent).

Die Arzneimittelausgaben sind nach wie vor der drittgrößte Kostenblock (17 Prozent der Gesamtausgaben). Sie stiegen um 5,6 Prozent auf 32,3 Milliarden Euro. Hierbei spielten laut BMG weiterhin die Entwicklungen im Bereich innovativer Arzneimittel eine zentrale Rolle. Die Krankenkassen seien aber auch durch deutliche Zuwächse (+10,1 Prozent) bei Rabattvereinbarungen mit pharmazeutischen Unternehmern entlastet worden. Hohe Zuwachsraten von 15,5 Prozent gab es bei den Ausgaben für Schutzimpfungen. Ein Grund hierfür dürfte sein, dass Krankenkassen nun die teurere Vierfach-Grippeschutzimpfung zahlen.

Überproportional gestiegen sind vor allem die Ausgaben für Heilmittel (+12,8 Prozent). Hier gab es in allen Leistungsbereichen (Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden und Podologen) zweistellige Zuwachsraten.



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