Joint Venture McKesson/WBA

Wie profitiert die Gehe von dem Deal mit Alliance?

Berlin - 16.12.2019, 12:45 Uhr

Der Marktanteil des Großhändlers Gehe ist höher als der von Alliance Healthcare, trotzdem soll die Gehe in dem geplanten Joint Venture nur einen Anteil von 30 Prozent halten. Was steckt dahinter? (m / Foto: Gehe)

Der Marktanteil des Großhändlers Gehe ist höher als der von Alliance Healthcare, trotzdem soll die Gehe in dem geplanten Joint Venture nur einen Anteil von 30 Prozent halten. Was steckt dahinter? (m / Foto: Gehe)


Einmalzahlung für die Gehe oder Apotheken-Deal?

Für diese große Einmalzahlung von WBA an McKesson würde sprechen, dass die Gehe gegenüber den Apothekern derzeit Investitionen ankündigt. In einem Schreiben an die Apotheker, das DAZ.online vorliegt, erklären die Gehe-Chefs Dr. Peter Schreiner und Andreas Thiede: „Der Zusammenschluss wird uns in die Lage versetzen, verstärkt in innovative Produkte und Dienstleistungen investieren zu können und für Sie unsere Servicequalität zu sichern. Wir werden darauf achten, dass das Beste beider Unternehmen vereint wird und Sie von dem Zusammenschluss bestmöglich profitieren.“

Eine andere Theorie wird derzeit (auch) im Ausland diskutiert. Sowohl WBA als auch McKesson betreiben in mehreren europäischen Ländern Apothekenketten. In einigen EU-Ländern ist derzeit Bewegung im Apothekengeschäft: Italien wurde kürzlich liberalisiert, die ersten Ketten machen sich in den Zentren der Großstädte breit. In Großbritannien leiden die Apotheken unter einer Sparwelle am nationalen Gesundheitsdienst NHS – mehrere Ketten haben Schließungen angekündigt. 

Denkbar wäre, dass WBA hierzulande bei einem möglichen Deal im Großhandelsbereich bevorzugt wird, McKesson dafür in einem anderen Land möglicherweise einen Teil des Apothekengeschäftes von WBA übernimmt. Konkrete Hinweise auf diese Theorie gibt es derzeit aber nicht.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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