Wann ein Antibiotikum nötig ist

CRP-Schnelltests als pharmazeutische Dienstleistung?

Stuttgart - 17.12.2019, 10:14 Uhr

Innerhalb weniger Minuten kann in der Rathaus-Apotheke in Hagen eingeschätzt werden, ob es sich um einen viralen oder bakteriellen Infekt handelt, an dem der „Gast“ leidet. ( r / Foto: privat)

Innerhalb weniger Minuten kann in der Rathaus-Apotheke in Hagen eingeschätzt werden, ob es sich um einen viralen oder bakteriellen Infekt handelt, an dem der „Gast“ leidet. ( r / Foto: privat)


Eine besondere Apotheke, in der Patienten „Gäste“ sind

 „Die Menschen sind verunsichert. Denken Sie an die Fluorchinolone, die es vor ziemlich genau einem Jahr sogar in die Tagesthemen geschafft haben“, so Fehske. „Umstrittenes Antibiotikum: Ciprofloxacin – eine unterschätzte Gefahr“, hieß der Beitrag am 1. November 2018. „Wir als Apotheke vor Ort sind hier der richtige Ansprechpartner, um aufzuklären und dabei zu helfen, das Nebenwirkungspotenzial von Antibiotika zu minimieren und natürlich auch Resistenzen zu vermeiden. 

Außerdem, so Fehske, würde gerade intensiv über pharmazeutische Dienstleistungen diskutiert. Wieso nicht solche einfachen Blutuntersuchungen wie den CRP-Test, den er in der Rathaus-Apotheke für 9,00 Euro anbietet, als pharmazeutische Dienstleistung mit der Krankenkasse abrechnen können, fragt sich der Hagener Pharmazeut.

CRP-Wert unterscheidet bakterielle von viralen Infektionen

Der Entzündungsmarker C-reaktives Protein (CRP) ist bei bakteriellen Infektionen deutlich stärker erhöht als bei viralen. Derzeit sind zwei CRP-Schnelltests in Deutschland auf dem Markt: Roche Diagnostics (QuikRead go CRP) und Orion Diagnostica (ORION QuikRead GO CRP). Nach Angaben der Hersteller wird das Blut aus der Fingerbeere des Patienten entnommen und das Testergebnis liegt in zwei Minuten vor. 

Die Internationale Rathaus Apotheke Dr. Fehske in Hagen ist „anders“ und im wahrsten Sinne des Wortes „merkwürdig“. Kunden und Patienten sind „Gäste“, die Apotheke ein „Gasthaus“. Ein großes Team aus ca. 80 Mitgliedern (10 Apotheker, 34 PTA, 10 PKA, 5 Kosmetikerinnen, 9 Fahrern und vielen weiteren Mitarbeitern) sorgt sich pro Jahr um etwa 250.000 Gäste.



Cornelia Neth, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Super - absolut nachahmenswert!

von Erich Pfister am 17.12.2019 um 14:07 Uhr

Finde den Service, den der Hagener Kollege seinen Patienten bietet ( sorry, aber mit der Bezeichnung „Gast“ und der Apotheke entspr. als „Gasthaus“ kann ich nichts anfangen - schlechter Marketing-Gag ?), absolut klasse und nachahmenswert!
Wenn sich KV und GKV nach 2 Jahren noch immer nicht auf eine Übernahme in den regulären GKV-Leistungskatalog geeinigt haben, ist das doch ein Paradebeispiel für eine pharmazeutische Dienstleistung, die zwar nicht das große Geld in die Kassen treibt, die aber für einen enormen Image-Gewinn bei Politik, Medien und Öffentlichkeit sorgen könnte. Und nachdem die Versandapotheken hier eindeutig außen vor sind, kann diese pharmazeutische Dienstleistung ein starker Impuls zur Stärkung der Apotheke vor Ort sein. Selbst wenn die Bezahlung (noch) nicht von den Kassen übernommen wird.

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