Ende 2019

Zur Rose schließt Medpex-Kauf vorzeitig ab

Stuttgart - 27.12.2019, 12:00 Uhr

Zur Rose hat beim Kauf von Medpex eine Earn-out-Klausel vereinbart. Nun wird aber vorzeitig der volle Kaufpreis bezahlt. (c / Foto: Zur Rose) 

Zur Rose hat beim Kauf von Medpex eine Earn-out-Klausel vereinbart. Nun wird aber vorzeitig der volle Kaufpreis bezahlt. (c / Foto: Zur Rose) 


Seit einem knappen Jahr gehört der deutsche Arzneimittelversender Medpex zur Schweizer Zur-Rose-Gruppe. Teile des Kaufpreises sollten allerdings erfolgsabhängig erst später bezahlt werden. Wie Zur Rose nun mitteilt, soll dies jedoch vorzeitig geschehen – weil das Geschäft erfolgreich vorangetrieben und die vereinbarten Wachstumsziele erreicht wurden. Die Medpex-Gründer sollen Management-Positionen im Deutschland-Geschäft der DocMorris-Mutter erhalten

Bei Unternehmenskaufverträgen ist es üblich, dass sogenannte Earn-out-Klauseln vereinbart werden. Sie besagen, dass ein Anteil des Kaufpreises erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgsabhängig bezahlt wird. So hat das offenbar hat auch die Doc-Morris-Mutter Zur Rose bei der Übernahme der deutschen Versandapotheke Medpex festgelegt. Denn wie die Zur-Rose-Gruppe am heutigen Freitag mitteilt, sind Zur Rose und die Verkäufer der Medpex-Versandaktivitäten übereingekommen, die beiden Earn-out-Komponenten 2019 und 2020, die Bestandteil des Kaufpreises sind, bereits per Ende 2019 durch eine einmalige Zahlung in der im Halbjahresabschluss 2019 veranschlagten Höhe abzulösen. Die Gründer von Medpex haben das Geschäft seit der Übernahme erfolgreich vorangetrieben und die vereinbarten Wachstumsziele erreicht, heißt es. Medpex verfüge über Best-in-Class-Kompetenzen in den Bereichen Online-Marketing und Technologie und ergänze damit ideal die aktuelle Strategie und Ausrichtung am deutschen Markt zum Ausbau der Marktführerschaft, so Zur Rose. Mit dem vorzeitigen Abschluss des Earn-out bezweckt die Zur Rose-Gruppe nach eigener Aussage, das Know-how der Gründer so rasch als möglich für das gesamte Segment Deutschland zu nutzen. Deshalb sollen die Medpex-Gründer auch führende Management-Positionen im Deutschland-Geschäft erhalten. Zur Bindung an die Zur-Rose-Gruppe sollen sie außerdem in wesentlichem Umfang an einem Management-Aktienprogramm teilnehmen und so ihr bereits bestehendes Aktienpaket deutlich erhöhen, so zur Rose. 

Medpex trägt maßgeblich zum Umsatz bei

Zur Rose hatte Ende 2018 das Versandgeschäft der in Ludwigshafen ansässigen Apotheke übernommen, nämlich in Gestalt der Wholesale GmbH, die die Medpex-Apotheke als Großhändler beliefert und auch die Logistik sowie verschiedene Dienstleistungen für den Versandhandel von Medpex erbringt. Die Apotheke selbst wurde unter Inhaberin Christiane Bülow-Bichler in Ludwigshafen weitergeführt

Die Gründer von Medpex wurden durch die Transaktion Aktionäre der Zur-Rose-Gruppe. Seitdem trägt Medpex maßgeblich zum Umsatz bei. Der stieg nämlich im gesamten Konzern in den ersten neun Monaten 2019 auf rund 1,16 Milliarden Franken (etwa 1,05 Milliarden Euro). Das entspricht einer Steigerung von 30,2 Prozent (32,4 Prozent in Lokalwährung) gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Rechnet man jedoch die Umsätze von Medpex aus diesen Zahlen heraus, wuchs der Zur-Rose-Umsatz allerdings „nur“ um 12,5 Prozent (14,7 Prozent in Lokalwährung).


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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