NDMA entsteht bei Wärme

Sollte Ranitidin besser in den Kühlschrank?

Stuttgart - 08.01.2020, 17:55 Uhr

Temperaturkontrolle bald auch bei Ranitidin? Ein US-Labor schlägt das zumindest vor. ( r / Foto: Schelbert)

Temperaturkontrolle bald auch bei Ranitidin? Ein US-Labor schlägt das zumindest vor. ( r / Foto: Schelbert)


Tests in der Apotheke oder Kühlkette

Eine mögliche Lösung des Problems wäre es, die Tabletten nicht beim Hersteller auf NDMA zu untersuchen, sondern erst dort, wo sie verkauft werden, heißt es darin. Emery Pharma räumt allerdings selbst ein, dass das nicht für alle Apotheken praktikabel ist. Um aber zu verhindern, dass die Arzneimittel hohen Temperaturen ausgesetzt werden, solle bei Ranitidin die Kühlkette eingehalten werden, also Transport mit Temperaturkontrolle und Lagerung im Kühlschrank. Außerdem sollten nach Ansicht vom Emery Pharma die Packungen mit einem klaren Warnhinweis bezüglich der Lagerungsbedingungen versehen werden und zudem einen Temperatur-Indikator tragen, der den Patienten darüber informiert, dass sie zu warmen Temperaturen ausgesetzt war.

Mehr zum Thema

Verschreibungspflicht aus Sicherheitsgründen

Weiter fordert Emery Pharma nun verschiedene Maßnahmen. So sollen beispielsweise alle im Handel befindlichen Packungen zurückgerufen und gesperrt werden. Zudem solle man die Öffentlichkeit über das Risiko der Lagerung von Ranitidin bei zu warmen Temperaturen informieren. Und ranitidinhaltige Mittel sollen in Zukunft aus Sicherheitsgründen nur noch auf ärztliche Verschreibung hin zu haben sein. Im Idealfall wären sie dann zuvor auf NDMA getestet worden – vor Ort in der Apotheke und nicht beim Hersteller – oder zumindest mit einem Temperatur-Indikator versehen, so Emery Pharma.



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.