KooperationsApotheker zu Apothekengutachten

BVDAK: Spahns „schöne Worte“ helfen uns jetzt nicht weiter

Berlin - 13.01.2020, 15:15 Uhr

Dr. Stefan Hartmann, Vorsitzender des BVDAK, plädiert für einen runden Tisch und ein höheres Apothekenhonorar. (c / Foto: BVDAK)

Dr. Stefan Hartmann, Vorsitzender des BVDAK, plädiert für einen runden Tisch und ein höheres Apothekenhonorar. (c / Foto: BVDAK)


BVDAK: Die wirtschaftliche Lage ist schon schlecht

Der BVDAK-Vorsitzende Dr. Stefan Hartmann mahnt: „Ein Boni-Deckel von beispielsweise 2 Euro, aber auch eine Kürzung des Großhandelshonorars, würde dazu führen, dass den Apotheken fast sämtliche Gewinne wegbrechen würden“. Hier gehe es um Beträge von zum Teil über 10.000 Euro im Monat. Im Ergebnis würde das zu betriebswirtschaftlich tief roten Zahlen führen.

Schon im Herbst habe eine von der ABDA in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage gezeigt, dass fast 80 Prozent der Inhaber die wirtschaftliche Lage als „etwas“ bis „deutlich“ schlecht einschätzten. Der BVDAK schreibt in seiner Pressemitteilung: „Die schönen Worte von Jens Spahn über ‚die Landapotheke als ein Stück Heimat‘ würden uns jetzt nicht weiterhelfen“.

Die Politik müsse anerkennen, dass die Apotheken existenziell auf die Rabatte und Boni seitens der Industrie und des Großhandels angewiesen seien. Hartmann betont: „Das ist bittere Realität und liegt an einer jahrelangen Nichterhöhung des Honorars“. Und so geht seine Forderung noch weiter: „Daher benötigen wir nach so vielen Jahren der Nichterhöhung, analog zu den Ärzten, Krankenhäusern und Pflegeberufen, dringend ein höheres Honorar“.

Aus Sicht des BVDAK sollte ein runder Tisch mit Apothekern, Großhandel und Politik zusammenkommen, um hierüber zu sprechen.



Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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3 Kommentare

Was sind schon „schöne Worte“?

von Heiko Barz am 14.01.2020 um 13:05 Uhr

Wenn wir analog der Ärzteschaft und anderer Gesundheitsleister eine annähernde GEHALTSANGLEICHUNG über die letzten eineinhalb Jahrzehnte erhalten hätten, und wenn wir darüber hinaus die gleichen Einkaufsbedingungen hätten, wie es im EU-Europa tägliche Praxis ist, und wenn wir nicht als „eingetragene Kaufleute“ seit 2004 wirtschaftlich und politisch gewollt „kastriert“ worden wären, dann brauchten wir diese berufspolitisch unterirdischen Bettelaktionen nicht zu führen.
Der ehemalige SPD-Wirtschaftsminister Gabriel hat sich vor 2014 der Diskussion clever entzogen, einer damals geforderten und überfälligen Apotheker - Honorarangleichung den nötigen politischen Raum zu geben. Gutachten sind immer eine Möglichkeit seine Bedingungen den Gutachtern zu benennen, um bedenkliche Forderungen zu verifizieren und sich dabei einen politisch schlanken Fuß zu machen, und der GM Spahn geht jetzt den gleichen Weg. Die degressiven Folgen sind allseits bekannt.
Wir gestalten unseren Beruf nicht mehr aktiv sondern müssen ständig dem äußeren Druck bedingungslos nachgeben.
Sie, Herr F.Schmidt, und ihre Mannschaft aus der feudalen Heidestrassenimmobilie haben ohne großen Widerstand, unseren traditionellen Berufstand auf dem Altar der Gesundheitspolitik ohne große Not geopfert.

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AW: Gehalt?

von Holger am 14.01.2020 um 14:21 Uhr

Wer als Apotheker ein GEHALT will, dem steht jederzeit der Weg ins Angestelltenverhältnis offen. Wer als Selbständiger eine Steigerung seiner Gebühr will, muss genauso verhandeln und vielleicht auch mal streiken (oder wenigstens glaubhaft damit drohen), wie das eine Gewerkschaft für die Angestellten auch macht. Wer beides nicht tut, verwirkt das Recht zum Motzen. Und die Standesvertretungen sind (mehr oder weniger) demokratisch gewählt. Okay, das ist Trump auch .... aber naja.

nach dem Motto:

von Karl Friedrich Müller am 13.01.2020 um 16:04 Uhr

wenn ich nicht mehr weiter weiß,
gründ ich einen Arbeitskreis.


in dem Fall halt einen runden Tisch

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