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KooperationsApotheker zu Apothekengutachten
BVDAK: Spahns „schöne Worte“ helfen uns jetzt nicht weiter
Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) lässt derzeit untersuchen, wie sich eine (partielle) Aufhebung der Rx-Preisbindung auf den Apothekenmarkt auswirken würde. Das BMG erklärt, das Gutachten solle dazu dienen, die Festpreise zu verteidigen. Der Bundesverband Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK) ist jedoch skeptisch und warnt davor, dass am Ende der Überlegungen doch ein Boni-Deckel steht.
Das IGES Institut und das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) untersuchen derzeit, inwiefern sich eine teilweise oder vollständige Aufhebung der Preisbindung für verschreibungspflichtige Arzneimittel auf den Apothekenmarkt auswirken würde. Auftraggeber ist das von Minister Jens Spahn (CDU) geleitete Bundesgesundheitsministerium. Viele Apotheker zeigten sich überrascht über den neuen Auftrag. Soll nun doch dem Boni-Deckel der Weg bereitet werden – oder gar noch mehr? Aus dem BMG und auch von der Unionsfraktion war allerdings zu hören, dass man das Gutachten nutzen wolle, um die Festpreise zu verteidigen – auch vor Gericht. Auch die ABDA zieht es vor, diese positive Sichtweise einzunehmen und hält das Gutachten dementsprechend für „nur konsequent“.
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Beim Bundesverband deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK) ist man sich allerdings nicht so sicher, ob die Beteuerungen aus dem BMG zutreffend sind. In einer Pressemitteilung warnt der Verband vor dem alten Vorschlag des Boni-Deckels. Schon vor rund drei Jahren hatten die SPD-Gesundheitspolitiker Edgar Franke und Sabine Dittmar einen solchen ins Spiel gebracht – von einem Euro war damals die Rede. Schon das hatte der BVDAK kritisiert. Es folgte Jens Spahn mit seiner Idee für einen Deckel allein für EU-Versender in Höhe von 2,50 Euro.
Der BVDAK meint, dass den Gesundheitspolitikern in Deutschland und noch mehr in Brüssel die wirtschaftliche Lage der Vor-Ort-Apotheken gar nicht präsent zu sein scheine. Er ist überzeugt, dass eine Boni-Decklung das schnelle Aus für zahlreiche Apotheken bedeuten würde. Der Verband weist darauf hin, dass sich die Zahl der Betriebsstätten in den letzten Jahren um mehr als 2000 reduziert habe. Rund 8000 der 19.000 Apotheken seien in Filialverbünden. Etwa 30 Prozent der Apotheken befänden sich mit einer Umsatzrendite von weniger als 4 Prozent im betriebswirtschaftlich kritischen Bereich, 20 Prozent lägen oberhalb von Prozent, die restlichen 50 Prozent dazwischen.
BVDAK: Die wirtschaftliche Lage ist schon schlecht
Der BVDAK-Vorsitzende Dr. Stefan Hartmann mahnt: „Ein Boni-Deckel von beispielsweise 2 Euro, aber auch eine Kürzung des Großhandelshonorars, würde dazu führen, dass den Apotheken fast sämtliche Gewinne wegbrechen würden“. Hier gehe es um Beträge von zum Teil über 10.000 Euro im Monat. Im Ergebnis würde das zu betriebswirtschaftlich tief roten Zahlen führen.
Schon im Herbst habe eine von der ABDA in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage gezeigt, dass fast 80 Prozent der Inhaber die wirtschaftliche Lage als „etwas“ bis „deutlich“ schlecht einschätzten. Der BVDAK schreibt in seiner Pressemitteilung: „Die schönen Worte von Jens Spahn über ‚die Landapotheke als ein Stück Heimat‘ würden uns jetzt nicht weiterhelfen“.
Die Politik müsse anerkennen, dass die Apotheken existenziell auf die Rabatte und Boni seitens der Industrie und des Großhandels angewiesen seien. Hartmann betont: „Das ist bittere Realität und liegt an einer jahrelangen Nichterhöhung des Honorars“. Und so geht seine Forderung noch weiter: „Daher benötigen wir nach so vielen Jahren der Nichterhöhung, analog zu den Ärzten, Krankenhäusern und Pflegeberufen, dringend ein höheres Honorar“.
Aus Sicht des BVDAK sollte ein runder Tisch mit Apothekern, Großhandel und Politik zusammenkommen, um hierüber zu sprechen.
3 Kommentare
Was sind schon „schöne Worte“?
von Heiko Barz am 14.01.2020 um 13:05 Uhr
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AW: Gehalt?
von Holger am 14.01.2020 um 14:21 Uhr
nach dem Motto:
von Karl Friedrich Müller am 13.01.2020 um 16:04 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
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