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Grünen-Vorschlag
Warum sollten Krankenkassen eine Entschädigung für Lieferengpässe erhalten?
Schulz-Asche: Kassen vergüten, um Sanktionen gegen Hersteller durchzusetzen
Nicht nur Apotheker werden sich an dieser Stelle fragen: Welchen Aufwand haben die Kassen mit Arzneimittel-Lieferengpässen? Wenn es um Retaxationen geht, lagern viele Kassen die Rezeptprüfung inzwischen aus. Nicht zu vergessen ist auch, dass die Kassen pro Jahr mehr als vier Milliarden Euro einsparen durch die Rabattverträge und die damit verbunden Austausch-Beschränkungen. Gegenüber DAZ.online hat die Arzneimittelexpertin der Grünen, Kordula Schulz-Asche, nun aber erklärt, worum es ihrer Fraktion geht. Konkret sollen mit Hilfe der Aufwandsentschädigungen die in den Rabattverträgen vorgesehenen Vertragsstrafen bei Nicht-Lieferbarkeit strikter umgesetzt werden, so die Hoffnung. Schulz-Asche wörtlich:
Wenn der Hersteller nicht lieferfähig ist, muss er sanktioniert werden. Das ist ja schon gängige Praxis und wird im Rahmen von Vertragsstrafen durchgesetzt. Immer wieder hört man aber, dass das Durchsetzen von Sanktionen nicht richtig funktioniert. Wir glauben, dass eine Mehraufwands-Entschädigung für die Kassen, die Sanktionen durchdrücken müssen, dazu führen könnte, dass dies zukünftig noch besser funktionieren könnte. Darüber hinaus fordern wir, dass Mehrkosten, auf denen Patient*innen womöglich sitzen bleiben, weil ihr Präparat nicht lieferbar ist und sie nun ein teureres Arzneimittel bekommen, zunächst von der Kasse übernommen werden. Wir finden es deshalb zumindest denkbar, wenn für ebendiese Situationen Sanktionsbeträge der Hersteller in Teilen auch an die Kasse gehen, damit am Ende dieser Kette der Endverbraucher, also die Patient*in, keinen finanziellen Nachteil bekommt.“
Dass es tatsächlich zu einer Aufwandsentschädigung für Apotheker oder Kassen kommen wird, ist derzeit eher unwahrscheinlich. Weder im Positionspapier der AG Gesundheit der Union, noch im Positionspapier der SPD-Fraktion war diese Idee bislang enthalten. Auch das BMG hat diese Idee bislang nicht aufgegriffen. In einem Punkt stimmt das Ministerium mit den Grünen aber überein: Die Rabattverträge sollen dem Ministerium zufolge nicht angetastet werden – das Rabattvertragssystem trage keine Mitschuld an den Engpässen, hieß es sinngemäß in einem BMG-Papier aus dem DAZ.online im vergangenen Jahr zitierte.
8 Kommentare
Notleidende
von M. Gutjahr am 15.01.2020 um 13:47 Uhr
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AW: Notleidende
von Michael Mittel am 15.01.2020 um 19:25 Uhr
Sanktionen??
von gerd reitler am 14.01.2020 um 18:50 Uhr
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Da sprechen die Richtigen ...
von Reinhard Herzog am 14.01.2020 um 12:55 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten
AW: Da sprechen die Richtigen
von Roland Mückschel am 14.01.2020 um 15:19 Uhr
AW: Da sprechen die Richtigen
von J. Eckert am 15.01.2020 um 9:13 Uhr
ja genau, warum eigentlich?
von Karl Friedrich Müller am 14.01.2020 um 11:49 Uhr
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AW: ja genau, warum eigentlich
von Roland Mückschel am 14.01.2020 um 12:26 Uhr
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