Benkert bei Pharmacon-Eröffnung

„Neue Approbationsordnung überfällig, Rx-Boni vom Tisch“

Schladming - 20.01.2020, 06:58 Uhr

Der Vizepräsident der Bundesapothekerkammer, Thomas Benkert, eröffnete in diesem Jahr den Pharmacon in Schladming. ( r / Foto: BAK)

Der Vizepräsident der Bundesapothekerkammer, Thomas Benkert, eröffnete in diesem Jahr den Pharmacon in Schladming. ( r / Foto: BAK)


„Rx-Versandverbot mit Spahn nicht umsetzbar, Rx-Boni absolut und definitiv vom Tisch“

Auch auf die Irrungen und Wirrungen der aktuellen gesundheitspolitischen Entwicklungen ging Benkert in seiner Eröffnungsrede ein. Bei der „wahren Flut an Gesetzes- und Verordnungsentwürfen“, mit denen der Bundesgesundheitsminister die Apotheker in den vergangenen Monaten konfrontiert hat, habe es sich bewährt, dass diese unter anderem mit dem „Perspektivpapier Apotheke 2030“ ihre „Kernpositionen in Ruhe festgelegt haben“.

Trotzdem sei es nicht einfach, allen Anforderungen an das berufspolitische Agieren gerecht zu werden, so Benkert. Das habe sich insbesondere beim aktuell wichtigsten Reformvorhaben Spahns, dem Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz (VOASG) gezeigt. So habe man zur Kenntnis nehmen müssen, dass das Rx-Versandverbot mit Spahn nicht umsetzbar sei – auch wenn es das aus Benkerts Sicht wirksamste Instrument zur Wiederherstellung der Gleichpreisigkeit darstellen würde und immerhin Eingang in den Koalitionsvertrag gefunden hatte.

„Makeln von Rezepten durch Dritte muss verboten werden“

Als Erfolg verzeichnete Benkert, dass im aktuellen Entwurf des VOASG die ursprüngliche Idee Spahns, ausländischen Versendern Boni bis zu 2,50 Euro zu erlauben, nicht mehr enthalten sei. Dieser Vorschlag sei „absolut und definitiv vom Tisch“, so Benkert. Die Gleichpreisigkeit werde – zumindest im GKV-Bereich – „beibehalten und auch für Versender aus dem Ausland uneingeschränkt gelten“.

Allerdings habe sich das Gesetzgebungsverfahren zum VOASG „nicht nur entschleunigt, sondern es ist ganz zum Stillstand gekommen“, beklagte Benkert. Das betreffe neben der Regelung der Gleichpreisigkeit noch weitere, für die Apotheker wichtige Themen. Insbesondere erwähnte Benkert das „Makelverbot“ für elektronische Rezepte: „Es wäre fatal, wenn elektronische Verordnungen mangels entsprechender Regelungen Wege nähmen, die dem Primat wirtschaftlicher Partikularinteressen folgen.“ Das Zuweisungsverbot solle nicht nur für Ärzte und Apotheker gelten, auch das „Makeln“ von Rezepten durch Dritte müsse verboten werden.



Dr. Benjamin Wessinger (wes), Apotheker / Herausgeber / Geschäftsführer
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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